Dürfen Kirchenvertreter sich in die Politik einmischen? Manchmal müssen sie sogar – aber sie sollten dabei Regeln beachten.
„Eifernde rechte Sektierer“ so sieht der Kölner Kardinal wohl Politiker insbesondere der AfD aber auch anderer Parteien, die an der Flüchtlings- und Migrationspolitik zweifeln. „Diese Wirtschaft tötet!“ ist ein Satz, der Gefahr läuft, als einer der wesentlichen Sätze Papst Franziskus in die Geschichte einzugehen. Kardinal Marx würdigt Bundesfinanzminister Schäuble „als überzeugten Europäer, der aus dem christlichen Glauben heraus lebt.“Politische Aussagen haben in der Kirche durchaus eine Tradition, aber immer öfter werden die in Frage gestellt: Ist es der Auftrag eines Bischofs, parteipolitisch zu argumentieren? Hat der Papst die Expertise, sich zu Wirtschaftsfragen zu äußern? Kann man als Kardinal einem Politiker, dessen Politik nicht unumstritten ist, eine christliche Würdigung zukommen lassen?
Kirche in Opposition oder im Mainstream?
Während mich bei den obigen Aussagen Zweifel beschleichen, ob sie hinsichtlich ihrer Botschaft – pro Regierungspolitik, contra Marktwirtschaft – legitim sind, gibt es andererseits auch Bischöfe, die in der Vergangenheit ähnlich argumentiert haben, und die man heute als Helden feiert. Nehmen wir als herausstechendes Beispiel den Münsteraner Kardinal von Galen, der sich im dritten Reich gegen die Tötung so genannten „lebensunwerten Lebens“ und damit gegen Regierungspolitik gewandt hat. Auch er hat mit seinem Amt, aus seinem Amt heraus, Politik „gemacht“. War das legitim? Oder erscheint mir das nur legitim, weil seine Position meinen Vorstellungen entspricht?
Und doch gibt es gravierende Unterschiede, die mich skeptisch werden lassen. Da ist zunächst mal der Umstand, dass sich ein Kardinal von Galen unter Lebensgefahr gegen eine Regierungspolitik gestellt hat, während sich einige Bischöfe heute gefahrlos hinter die Regierung oder in den Dienst des medialen Mainstreams stellen; höchstens noch gegen einen gesellschaftlichen Trend.
Wann man nicht schweigen darf
Letzteres mag aber auch schon ein Argument sein: Sieht ein Bischof einen gesellschaftlichen Wandel, der ihm kritisch erscheint, der eine unchristliche Entwicklung anzeigt, dann erscheint es durchaus legitim, dazu Aussagen zu treffen. Stellt eine Partei den Wert des Lebens generell in Frage, dann ist ein Bischof aufgefordert, dagegen Stellung zu beziehen: Nicht zwingend gegen diese Partei aber gegen diese Position, die sich anschickt, sich durchzusetzen.
Daran allerdings muss sich ein Standpunkt eines Bischofs auch messen lassen: Drohen sich menschenverachtende und unchristliche Positionen durchzusetzen? Dann muss ein Bischof widersprechen, für christliche Werte werben und sie im politischen Wettbewerb vertreten. Ist das aber in den obigen Beispielen der Fall?
Moralische Grundsatzfragen oder Tagespolitik
Das wäre es dann, wenn in der Flüchtlingsproblematik mit rassistischen Motiven argumentiert würde. Da ist sicher auch der eine oder andere dabei, der das tut; im Hinterkopf mögen dazu auch mehr Ressentiments schlummern als man selbst annimmt. Die Hauptargumentation in der Migrations- und Flüchtlingskrise entzündet sich aber an der Machbarkeit der Regierungspolitik, den absehbaren Problemen und Konsequenzen, die zu wenig Berücksichtigung finden und am angeblichen Fehlen von Alternativen.
Anders gesagt: Nicht jeder, der gegen die Politik der Regierung wettert ist ein Rassist oder argumentiert „gegen“ die zu uns drängenden Menschen. Es ist kein Populismus, wenn man auf die gesellschaftlichen Gefahren eines Kulturwandels hinweist. Es ist keine Hetze, wenn man in Betracht zieht, dass der internationale Terror im Wesentlichen von muslimischer Seite ausgeht – Muslime, die zu Hunderttausenden unregistriert nach Deutschland gelangt sind.
Lieber vom Ergebnis her argumentieren
Was hier stattfindet – jedenfalls in den ernstzunehmenden Debatten – ist ein Streit um die bessere Politik, keine Agitation gegen Menschen anderer Herkunft, Rasse oder anderen Glaubens. Notwendig ist, einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen hinsichtlich des Umgangs mit Flüchtlingen, Migranten oder – ganz allgemein – fremden Kulturen. Zu einem Konsens gehört der Austausch von Meinungen. Eine der Meinungen als „eifernde rechte Sektiererei“ zu diffamieren schadet dagegen einer gesellschaftlichen Konsensbildung.
Ähnliches gilt auch für Einmischungen in die Wirtschaftspolitik, bei denen ich regelmäßig mit unserem Papst „auseinander liege“. Verschmerzen kann ich das, weil es sich dabei nicht um lehramtliche Aussagen handelt. Trotzdem halte ich seine veröffentlichte Einstellung, mehr Staatsinterventionen in den Sozialstaat seien notwendig, um „den Armen“ zu helfen, für absolut kontraproduktiv. Leider argumentiert der Papst oft nicht – wie die meisten seiner Vorgänger – vom Ende her: Wie sollte das Ergebnis einer möglichst (kein „Himmel auf Erden“!) gerechten (nicht gleichen!) Gesellschaft aussehen?
Dürfen und müssen
An diesem Ergebnis müssen sich dann wirtschaftspolitische Entwicklungen bewerten lassen (und würde insbesondere der Sozialismus abgewatscht werden). Ein Eintreten für eine bestimmte Wirtschaftspolitik liegt dagegen nicht in der Kompetenz der Kirche oder des Papstes, höchstens einzelner Vertreter, die dazu eine fundierte Meinung äußern können und die sich dann aber auch an genau dem messen lassen müssen.
Darf sich also umgekehrt die Kirche oder offizielle Kirchenvertreter nicht zur Tagespolitik äußern? Doch, sie darf! Sie muss sogar, wenn Gefahr in Verzug ist im Hinblick auf unmenschliche, dem Glauben an Gott widersprechenden Entwicklungen, wie wir sie im dritten Reich gesehen haben. Und sie darf, wenn sie dabei darauf Rücksicht nimmt, ein Ergebnis zu beschreiben und nicht so tut, als habe sie Patentrezepte anzubieten:
Kirchliche Experten-, nicht Kirchenmeinung
Dass man Migranten und Flüchtlinge nicht einfach im Mittelmeer ertrinken lassen kann, sollte hoffentlich Konsens sein. Dass mit Menschen ganz generell ihrer von Gott verliehenen Würde entsprechend umgegangen wird, hoffentlich auch. Wie aber eine konkrete Migrations-, Flüchtlings-, Grenz- und auch Sicherheitspolitik aussieht, dazu kann „die Kirche“ keine Aussagen treffen, nicht mal Forderungen stellen. Analoges gilt für Wirtschaftsfragen: Die Kirche hat in ihrer Soziallehre bereits einiges beschrieben, vieles davon sollte laufenden Änderungen unterliegen, wie die Wirtschaft selbst auch.
Weiteres sollten dann kirchliche Experten für Migration und Flüchtlingsthemen oder eben kirchliche Wirtschaftswissenschaftler äußern, von denen es auch nicht wenige gibt. Mit denen kann man dann über die richtige Politik streiten, sie sollten aber nicht den Eindruck erwecken, der von ihnen propagierte Weg sei kirchliche Lehrmeinung.
Vorsicht im Umgang mit Bischofsworten
Um es noch mal deutlich zu sagen: Es gibt keine kirchliche Lehrmeinung „Grenzen auf!“, genau so wenig wie es eine kirchliche Lehrmeinung „Grenzen zu!“ gibt. Was es gibt ist eine kirchliche Meinung zur Gottebenbildlichkeit des Menschen, oder eine kirchliche Soziallehre, an der man sich orientieren kann. Daraus ergeben sich Hinweise zur notwendigen Hilfeleistung, es ergeben sich Hinweise zum Umgang mit Eigentum – die allerdings wiederum dem Glauben entspringen und bei denen man nicht zwingend davon ausgehen kann, dass sie auch gesellschaftlicher Konsens sind.
Hoffentlich ist deutlich geworden, dass die Frage, ob und vor allem wie man sich als offizieller Kirchenvertreter zu einer politischen Frage äußern sollte, nicht ganz trivial zu beantworten ist. Umso wichtiger scheint mir der verantwortungsvolle Umgang damit durch Bischöfe und auch den Papst zu sein. Denn einerseits hat es durchaus Charme, wenn jemand nicht nur lehramtliche oder moraltheologische Äußerungen von sich gibt. Die Wirkung eines Bischofswortes sollte aber andererseits berücksichtigt und nur dosiert eingesetzt sein. Ansonsten ergibt sich schnell ein Eindruck der Beliebigkeit oder der Verbreitung einer persönlichen Einzelmeinung. Beides tut der Kirche nicht gut.
Helga Nuding
noch nie hat in Kirchenfürst ernstlich Stellung genommen zu den Verhältnissen in den Lagern. Die Christen haben sehr unter den muslemischen Mitbewohnern zu leiden. Dem Islam die gleiche Wertigkeit zu geben wie unserem christlichen Glauben (Wir haben den gleichen Gott) wird ihnen selbst noch sehr schädlich sein.
Häs
Sehr geehrte Frau Nuding!
Ihrem sowie den folgenden kritischen Kommentar/en stimme ich vollkommen zu,
denn die generelle Nächstenliebe zu den „späteren“, gewaltbereiten muslimischen Unterdrückern von uns Christen ist ein schlimmer Fehler u. entlarvt unsere olle Bundeskanzlerin &Co als internationale Imagepoliererin, denn den unschuldigen sowie zutiefst verletzten Kindern sowie den verfolgten Christen in den Krisenländern gebührt eher die berühmte deutsche Willkommenkultur + Integration. Dies sieht jedoch noch nicht einmal der Massen-Papst so.
Wenn Marx gegen die u.a. Juden sowie Christen wetterte, kommen mir doch wieder Bedenken gegenüberen Linken, aber Frau Wagenknecht finde ich,
analysiert die derzeitige Politik nicht ganz unrichtig, sodass ich sie als sogar
einzige Lichtpolitikerin sehe. Aber das Reden ist nicht gleich zu setzen mit dem Tun, jedoch wähle ich im nächsten Jahr keine der beiden Regierungsparteien (& die Grünen,denn diese ticken i.d.R. ähnlich) mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Wilma Häs
Werner Kaunzner
Laut Karl Marx ist Religion Opium des Volkes. Vielfach wird falsch zitiert: Religion ist Opium für das Volk, was bedeuten würde, das Volk würde durch Religion um dem Verstand gebracht. Marx wird gemeint haben, dass sich das Volk mit Religion von seinen eigenen Interessen ablenkt.
Als Religion kann man jede Gruppe mit einer gemeinsamen Weltanschauung bezeichnen. Atheismus oder Agnostizismus ist demnach eine Religion. die, um im Bilde zu bleiben, sich nicht mit Opium berauschen, sondern einfach kiffen. Diese Leute lenken sich von den eigentlichen wichtigen Dingen ab. Aber auch viele Christen tun das. Sie konsumieren den Glauben wie ein Kiffer seinen Joint konsumiert und sich eine schöne, heile Welt vorgaukelt.
Auch Bischöfe verhalten sich so.
Leider ist Religion Opium für viele Kleriker, sie bekiffen sich mit Phrasen. Ein bekannter Fernsehmönch, Kapuziner schreibt, dass er wütend über den Priestermord in Frankreich, gleichzeitig.
„Herr Jesus, gib uns die Kraft, dass wir segnen, wo uns Böses getan wird.‘“
Warum soll Jesus einen Mord segnen?
Sein Klosterbruder schreibt zum gleichen Thema
„Gibt es für einen Priester einen schöneren Tod, eine schönere Vollendung seines Lebens ? Zeugnis abzulegen unter Hingabe des eigenen Lebens ?“
Weil das Geschwafele der Priester nervig ist, lese ich verstärkt in der Bibel. In der Bergpredigt sagt Jesus:
Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt.
Wenn das Salz kraftlos geworden ist, wer soll salzen?
Der Papst wehrt sich gegen eine pauschale Verurteilung des Islams. Der Islam ist nicht gewalttätig, meint er. Den Islam als terroristisch zu bezeichnen, sei nicht gerecht. Fundamentalisten gebe es auch bei den Christen.
weiter mit Matthaeus
Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
Kann man einen Papst noch als Salz der Erde bezeichnen, der daher redet wir ein Imam, der seinen Glauben verteidigt? Und wer sind die Leute, die das Salz zertreten? Die Moslem, die zu uns kommen zusammen mit den Glaubensfernen, den Agnostikern im Land?
Politiker gelten als abgehoben, weltfremd. Für den Klerus trifft das verstärkt zu. Nicht immer, aber immer öfter.
Sie werden vom Staat mit fürstlichen Salären versorgt und folgen dem Grundsatz: Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
Dr. Werner Wenzel
Absolute Zustimmung. So ist es
Der stockkatholische Konrad Kugler
GLAUBE UND VERNUNFT gehören zusammen.
Ist Fernstenliebe christliche Nächstenliebe? Wird nicht Nächstenliebe den Altgläubigen, den Petrus- und Piusbrüdern, den Ungeborenen, den Familien usw verweigert zugunsten der ach so praktischen Fernstenliebe, der Protestanten zB?
Ich hasse niemanden, nicht einmal die Kanzlerin, meine echte Feindin!
Zwei Benediktiner aus dem bayerischen Kloster Scheyern sind mit der Titanic untergegangen. Mit ihnen viele Auswanderer, die für die Überfahrt bezahlt hatten. Die Patres hatten einen Auftrag und die Emigranten einen Wunsch, nämlich ein besseres Leben.
Kann man die (nord-)afrikanischen Migranten mit den Passgieren der Titanic vergleichen? Ich behaupte: Nein! Diese wollen um jeden Preis (!), wie Krieger das Land der Sehnsucht / das Paradies erreichen. Wie Eroberer und Sieger führen sie sich auf. [Als Muslime sind sie es von Haus aus, und als siegreiche Eroberer sowieso!] Der Tod im Mittelmeer wegen völlig überfüllter Boote ist nicht unsere Schuld, sondern Ergebnis unserer vertrottelten Politik (inklusiv Rettungsflotte]. Das klingt hart.
Wer hat das ganze Schlamassel angeleiert? Warum wollen alle nach DE?
Wir haben in DE zwei irrationale Ideologien, die International- und die Nationalsozialisten. Welche von den beiden ist für einen Staat gefährlicher, die „Alle rein“, oder die „Alle raus“? Nur das steht hier zur Debatte. Wobei noch hinzuzufügen ist, daß die Nationalsozialisten keine Chance haben, in eine Regierungsbeteiligung zu kommen. Damit gibt in DE eine irrationale Richtung (rot-rot-grün) die Politik vor. Die Nationalsozialisten werden Tag und Nacht als Gefahr präsentiert, damit man hinterrücks die Gesellschaft umbauen kann. Aber der Antisemitismus ist bei den Linken, den Sozialisten zuhause. Wer die Kirche haßt, haßt auch die Juden, auch das Königtum. [Ausnahme ZdK, haßt nur die Kirche.] Ich bin kein Monarchist, folge nur der Logik.
Seit Jahrzehnten spekulierern SPD und die GRÜNEN auf Wähler aus dem Migrantenmilieu und so liefen auch die politischen Bestrebungen immer darauf hinaus. 1995 gab es ernsthafte Bestrebungen der Union, die immigration einzudämmen. Streit, Bla Bla Bla, ein paar Änderungen und weiter dass alte Spiel: Ausländer rein. Die Union immer als Versager, ähhh Verlierer.
Die Eltern des GG der Deutschen rotieren in ihren Gräbern: Das Grundgesetz bestimmt das „Volk“ als Täger der Staatsgewalt. Das Volk hat sich dieses GG gegeben. Damit ist ausschließlich das deutsche Volk gemeint.
Das Asylrecht wird ausschließlich im Sinne der Internationalsozialisten mißbraucht. In DE kommt kein Asylsuchender an, weil alle aus sicheren Drittländern kommen. Nur Polen, Tschechen usw könnten in DE Asyl rein rechtlich beantragen.
Die ganze islamische Welt ist daran interessiert, daß DE islamisch wird.
Millionen klimatisierte Zelte stehen in Saudi Arabien bereit für Pilger, aber keineswegs für „Flüchtlinge“.
akinom
„Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen. Bewahre uns von Verwirrung uns Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“ Zwei oder drei Wochen sind es erst her, als ich nach einer Beichte diesen liturgischen Text im Zusammenhang scheinbar zum ersten Mal gehört habe. Ich bitte für alle Hirten, die selber keinen Hirten haben, danke dem Papsttreuen für diesen Klartext und mache die „Knotenlöserin“ von Augsburg zur Fürsprecherin für mich, die Meinen und die Welt.