Mit dem Begriff des „Pöbelkatholiken“ hat sich der Journalist und Buchautor Matthias Matussek einmal selbst beschrieben. Wer das weiß, erwartet hier vielleicht ein Portrait von Herrn Matussek, das ich aber nicht liefern werde: ich empfehle sein Buch gerne, und es ist schön zu lesen, dass man mit seinen papsttreuen Ansichten nicht (völlig) alleine steht.
Nein, mir geht es heute darum, mir den Titel selbst anzuheften und Dampf abzulassen, wo es mir notwendig erscheint. Und es gibt drei Themen, die meinen Blutdruck in diesen Tagen stetig steigen lassen, die ich gerne kurz kommentieren möchte, nur um es mal gesagt zu haben. Falls es in dem Beitrag nicht herauskommen sollte: Ich schreibe diese Zeilen in Liebe zur katholischen Kirche und in liebender Sorge auch um die Menschen, die ich hier, vielleicht ab und zu ein bisschen zu pauschal und vielleicht auch ein bisschen zu pointiert kritisiere:
Marsch für das Leben in Berlin
Am kommenden Samstag werden sich wieder ein paar hundert Leute in Berlin zusammenfinden, um für etwas zu demonstrieren, das in einer zivilisierten Gesellschaft selbstverständlich sein sollte, es aber nicht ist: das Recht auf Leben! Es findet ein andauernder Holocaust in deutsche Kliniken und Arztpraxen statt, in denen ungeborene Kinder ermordet und ihnen damit das Lebensrecht streitig gemacht wird und das aus dem Grund, ,dass ihre Existenz der Umwelt zu viele Scherereien machen würde, weil sie krank sind oder gerade nicht so recht ins Lebenskonzept ihrer Eltern passen. Die ganze Mein-Bauch-gehört-mir-Mischpoke trägt Mitverantwortung für diesen Genozid und wenn selbst dem Namen nach christliche Parteien, diesen Mord mittragen, bleibt nur der Zweifel an der Rechtstaatlichkeit des ganzen Systems. Von dem ganzen links-grün-roten Gendergesindel würde man nun aber auch nichts anderes erwarten als die Verteidigung dieser Killer-Politik des Krieges gegen die eigenen Kinder und so werden wir wenn es von den Medien nicht wieder verheimlicht oder wahrheitsverzerrend dargestellt wird am Wochenende wieder Zeuge werden, wie die Demonstranten für das Leben von den Lebensfeinden angepöbelt, angegriffen und behindert werden. Der eigentliche Skandal ist aber die fast vollständige Abwesenheit der deutschen katholischen Bischöfe, die sich in der Mehrzahl maximal zu einem Grußwort haben hinreißen lassen: jeder deutsche Bischof, der den Marsch für das Leben nicht massiv unterstützt muss sich fragen lassen, wie ernst er es mit dem Lebensschutz meint und darf vor dem Schöpfer für dieses Versäumnis eines Tages mal Rede und Antwort stehen. Abwesenheit oder Neutralität in diesem Thema ist schäbig!
Verhandlungen der katholischen Kirche mit der Pius-Bruderschaft
Geschafft: das linke Weltbild ist wieder gerade gerückt! Da spricht doch die katholische Kirche tatsächlich im versöhnlichen Ton mit diesen Christen, die um ihren Glauben kämpfen und den Weg zurück in den Schoß der Kirche suchen. Gibt es unter ihnen auch ein paar verwirrte Geister wie Bischof Williams, der den Holocaust allerdings auch nicht so explizit leugnet, wie es immer dargestellt wird? Sicher gibt es die, aber trotzdem streckt der Papst ihnen, wie jedem abtrünnigen Menschen guten Willens die Hand aus. Und schon stehen sie wieder da, die Volker Becks dieser Welt, er seines Zeichens Vorzeigehomosexueller der Grünen, der sich vorzugsweise in Themen einmischt, die ihn nichts angehen. Er warnt den Papst vor diesen Gesprächen, seien es doch Antisemiten, Schwulenhasser und Frauenverachter. Da möchte man ihm mal einen Besuch zusammen mit seinem Freund in einer Moschee empfehlen, aber der eigentliche Fehler des Papstes in den Augen von Herrn Beck ist ja auch ein grundsätzlicher: dass er sich nicht gemein macht mit seinen eigenen „modernen“, in Wahrheit im Kern unmoralischen Positionen oder zumindest denen der (offiziellen) evangelischen Kirche für die alles gut und gerecht ist, was links, sozial und/oder umweltverträglich ist. Die Wahrheit abgebildet in der Schöpfungsordnung ist da nur hinderlich, stört es doch den Kuschelfrieden der relativistischen Welt. Wahrheit? Gibt es nicht, und wer etwas anderes behauptet ist ein Fundamentalist! Toleranz? Ja sicher, aber doch nicht gegenüber Positionen, die nicht in mein Weltbild passen! Herr Beck, für den wir als Christen ob seines Lebenswandels aufgefordert sind zu beten, spricht und handelt hier, anders aber als seine Spießgesellen immerhin mit offenem Visier, in voller Absicht gegen das demokratische Grundverständnis unserer Republik!
Die Rede des Papstes im deutschen Bundestag
Natürlich gilt in Deutschland die Neutralität des Staates gegenüber den Religionen, auch wenn die Grundlage der deutschen Verfassung unverkennbar christlich ist, und jeder, der sich darum bemüht, diesen Bezug auszulöschen an der Stabilität unserer Demokratie versündigt. Diese Neutralität stellt niemand in Frage, und trotzdem oder gerade deshalb – ist es ein Zeichen von Weltoffenheiit, wenn man das Oberhaupt von weltweit über 2 Milliarden Katholiken einlädt, im deutschen Bundestag zu sprechen. Respekt dafür an den von mir sonst nicht sonderlich geschätzten Herrn Lammert. Und nun sind sie wieder da, die kleinkarierten Relativisten, die Religionsfreiheit mit Freiheit von Religion verwechseln, die demonstrativ und demonstrierend der Rede fernbleiben wollen. Was für ein Zeichen von Toleranz, Weltoffenheit und Demokratie ist es eigentlich, wenn man diesem Kirchenoberhaupt nicht mal zuhören möchte? Und das in der Mehrzahl von Mitgliedern einer Partei, deren Vorsitzende einem der letzten lebenden Schlächter des Gulag-Stalinismus eben noch herzlich zum Geburtstag und seiner Lebensleistung gratuliert hat. Diese sogenannten Volksvertreter, die drauf und dran sind, Deutschland in der ganzen Welt nicht nur zu blamieren sondern als engstirniges Volk dastehen zu lassen, sollten vielleicht einfach ihren Posten aufgeben, zumindest aber mal einen kleinen Kurs in den die Regeln menschlichen Anstands besuchen!
So
das war es, was ich mal loswerden musste. Für Diskussionen stehe ich gerne bereit und hoffe und bete, dass sich meine Sicht auf diese Themen am Ende als zu pessimistisch erweist!
Ich freue mich auf den Papstbesuch, hoffe, den Heiligen Vater zu sehen, bin gespannt auf seine Reden und Predigten, und bete für ihn, dass er zumindest gehört wird und der Besuch eine Wendung nimmt, wie es sie bei seinem Englandbesuch gegeben hat und ein Segen für unser Land wird!
Catocon
Einige hypothetische Dialoge zwischen modernen Menschen und pöbelnden Ironiekatholiken:
1. „Mein Bauch gehört mir!“
Antwort: Ja. Aber der Inhalt gehört sich selbst.
2. „Mit Piusbrüdern kann man nicht verhandeln!“
Antwort: Wieso? Bist Du etwa gegen Ökumene?
„Aber das ist keine Ökumene! Ökumene ist nur zwischen verschiedenen Glaubensgruppen!“
Antwort: „Warum? Sind die Piusbrüder jetzt Deiner Meinung nach doch katholisch?“
3. „Der Papst im Bundestag verletzt die Trennung von Kirche und Staat!“
Antwort: Würdest Du das auch einem jüdischen Rabbi sagen?
„Natürlich nicht! Da gab es ja den Holocaust!“
Antwort: Aha. Der Holocaust ist also der Grund. Und wer hat die ganzen Moslems umgebracht?
4. „Ihr Pöbelkatholiken seid so zornig!“
Antwort: Wir mögen keine Geldwechsler im Tempel.
„Das ist hochmütig. Stelle dich nicht auf eine Stufe mit Jesus.“
Antwort: Warum nicht? War er etwa doch Gott?
5. „Moral ist relativ! Jeder soll machen was er will!!“
Antwort: Kein Problem. (Pistole ziehen) Her mit dem Geld!
„So hab‘ ich das nicht gemeint!“
Antwort: Aber ich. Moral ist relativ. Also?
(Beispiel Nr. 5 bitte nicht nachmachen!)
echnaton
Der letzte intelligente Mensch dieser Welt war ja der ägyptische Pharao Echnaton. Seinen Satz, dass die Sonne der
einzige Gott ist, könnte sogar ein heutiger Biologe unterschreiben.
Seine Nachfolger (Juden, Christen, Muslime) waren
leider weitaus dümmer als Echnaton, und glaubten, einen weiteren Gott neben der (sichtbaren) Sonne erfinden zu müssen.
Das Resultat ist ja bekannt: Terror, Fundamentalismus, Kriege, etc.
Lieber also wieder ein solcher Echnaton, als einen
jüdisch-christlich-deutschen Papst!!!!
Papsttreuer
Ich hatte ja mal irgendwo geschrieben, dass ich Kommentare, die nicht beleidigend sind und keine Werbung beinhalten, hier auch veröffentlichen werde – da Sie, guter Echnaton, sich also die Mühe gemacht haben, den Text zu verfassen, darf er hier auch stehen … wenngleich ich ihn eher meinem Kuriositätenkabinett zuordnen würde :-)
Nichts für ungut und herzliche Grüße!
Der Papsttreue