2 Comments

  1. Es ist nicht unser Auftrag, alles sang und klanglos in einem blinden Gehorsam zu übernehmen. Jeder Mensch hat ein Gewissen und ist diesem gegenüber verantwortlich. Und wenn die hl. Schrift natürlich in der damaligen Situation verfasst, wo es nur die patriarchaische Gesellschaft gab, entstanden ist, dann ist doch klar, dass Männer gut und leitend dargestellt werden. Von daher habe ich schon Zweifel, ob man aus dem „du bist Petrus“ oder die „Berufung der 12“ herauslesen kann, dass nur Männer die Kirche führen können, geschweige denn, dass das Leben der „Hirten“ zölibatär sein muss. Nur weil JPII nicht exkathedra mal gesagt hat, die Diskussion um das Frauenpriestertum ist beendet, kann man sich doch weiter drüber unterhalten.

    Ich bin nicht dagegen, das katholische Laien auch hinter der Lehre der Kirche stehen und diese mit verkündigen. Ich bin aber dagegen, dass das Kirchenrecht vor allem gestellt wird, den es geht schließlich um Menschen und da ist die Seelsorge und die Pastoral wesentlich wichtiger. Da kann und muss es geboten sein, auch sogenannte Wiederverheiratete zur Kommunion zuzulassen, da kann es geboten sein, auch ein gemeinsames Abendmahl zu feiern, da kann es geboten sein, dass auch jemand anderes ein Gespräch führt, wo am Ende um die Vergebung der Sünden gebeten wird, das muss kein Priester tun. usw. usw.
    Und letztlich, wenn ich das oben erwähnte Dekret sehe, ist es immer noch der hl. Geist, der uns handeln lässt, also warum sollte dieser nicht auch den „liberalen“ Christen zur Seite stehen, denn der Geist, weht wo er will und nicht, wo „konservative“ Kreise ihn gerne hätten.
    Ein wenig mehr Toleranz und Akzeptanz stände uns Christinnen und Christen durchaus zu, die zeiten, wo wir in Kreuzzügen oder mit Eroberungen missioniert haben und den Sklavenhandel zum Blühen brachten und Hexen verbrannten, sind Gott sei Dank vorbei. Oder war das auch etwas, was der hl. Geist gefordert hat?

    PS: wie passend Captcha „tophot great“ :)

  2. Lieber Herr Weigel,

    zunächst vielen Dank für den kritischen Hinweis. In der Tat kann man sich darüber trefflich streiten, ob und ab wann man das „Kirchenrecht“ kritisieren darf und anpassen sollte. Dass ich hier eine andere Ansicht als die von Ihnen dargestellte vertrete, wird Sie nicht wundern.

    Der Schwerpunkt meines Postings lag allerdings auch eher darauf, dass diese immer wiederkehrenden Diskussionen (Zölibat, Frauenpriestertum, Wiederverheiratete Geschiedene, Sexualmoral) in höchstem Maße unergiebig sind und wir – ich nehme mich da gar nicht aus – zuviel Energie auf dieses Thema verwenden. Und von katholischen Gremien täte ich eine andere Schwerpunktsetzung erwarten.

    Herzliche Grüße und Gottes Segen!

    P.S. Ihr PS habe ich leider nicht verstanden?

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