Über Facebook habe ich eine bedenkenswerte Rückmeldung zu diesem Blog erhalten. Neben einem Kompliment für die Inhalte, für das ich mich natürlich herzlich bedanke, erreichte mich der Hinweis, ob ich schon mal darüber nachgedacht habe, den Namen dieses Blogs zu ändern. Ergänzend muss ich vielleicht vorab darauf hinweisen, dass die Papsttreue des Kommentators und sein missionarischer Eifer und sein Lebenszeugnis für die Christus, die Kirche und den Papst außer Frage stehen; nicht dass jemand meint, er wolle die Botschaften irgendwie relativieren. Die Frage, die sich der Betreffende aber stellte ist die, ob der Name nicht auf den einen oder anderen abschreckend wirken könnte, die Botschaften, die er für gut und richtig hält also ungelesen untergehen, weil der Blogtitel potenzielle Leser abhalten könnte.
Natürlich ist mir der Gedanke auch schon mal gekommen, und nicht von der Hand zu weisen ist, dass es sicher Menschen gibt, die bei dem Attribut papsttreu direkt dicht machen, weil ihnen derartige Überlegungen von Grund auf suspekt sind. Es mag also Leser geben, die über eine Google-Abfrage oder eine Facebook-Verlinkung auf diesen Blog aufmerksam werden, ihn aber wegen des Titels nicht anklicken geschweige denn lesen. Solche Leser werde ich also mit diesem Blogtitel nicht erreichen, die Botschaft Christi, die Liebe zur Kirche die ich vermitteln möchte, läuft in eine Sackgasse.
Da stellt sich aber die Frage, ob ich solche Leser mit diesem Blog überhaupt erreichen möchte? Ich bitte das nicht misszuverstehen: bei der Evangelisierung stehe ich auf dem Standpunkt der US-Armee, dass niemand zurück bleiben darf. Keine Seele, kein Abbild Gottes, darf von uns Christen aufgegeben werden! Auch Christus hat niemanden aufgegeben und für seine Peiniger noch am Kreuz gebetet, und so sollten das auch wir halten. Die Frage aber ist, ob ich diese Menschen auf diese spezielle Art, ein Internetblog mit regelmäßigen Zitaten aus der Bibel oder des Papstes, gerne ein bisschen polemisch geschrieben nach Muster des heute gerne so genannten Pöbelkatholiken, oder wie ich selbst gerne über Gleichgesinnte sage: strunzkatholisch!
Meine Einschätzung ist eher die, dass man diese Menschen auf diesem Weg ohnehin kaum erreichen kann, zur Evangelisierung dann andere Mittel braucht zum Beispiel das lebendige Zeugnis unserer Liebe! Wer weiß, wie viele Menschen damals auf Golgotha einfach deshalb zum Glauben (oder zum Zweifel an ihrem Unglauben) gekommen sind, weil sie Jesus für die Pharisäer und Römer haben beten hören? Diese Menschen mit einem weniger offensiven Titel in die Irre zu leiten um sie dann mit dogmatischen Inhalten zu konfrontieren scheint mir nur in Ausnahmefällen erfolgversprechend.
Anders dagegen sieht es schon bei denen aus, die es wirklich wissen wollen wer sich heute unter den nach Glauben und Gott Suchenden tummelt, stellt fest, dass denen ein Rumgeeier in Glaubensfragen absolut zuwider ist. Der Gedanke verfestigte sich bei einer Runde mit Firmkandidaten, die sich über Religionslehrer in der Schule mokierten, die für alles und jedes Verständnis haben (abgesehen von katholischen Dogmen, die für das betreffende Personal offenbar gar nicht gehen), aber eben nicht in der Lage sind, den katholischen Glauben ungefiltert durch eine Political-Correctness-Brille zu vermitteln. Das setzt sich fort bei der Kirche fernstehenden Bekannten, die darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Artikel doch zumindest mal eine Abwechslung im Einerlei des Meinungsbrei darstellen.
Dieser Blog wird, soweit ich das aus den Blogstatistiken entnehmen kann, im Wesentlichen von Katholiken (Zugriff über katholische Facebook-Seiten oder andere katholische Blogs und Bloglisten) gelesen, bei denen ich hoffe, ihnen vielleicht eine etwas andere, weniger schwere Sicht auf unseren Glauben anzubieten und die die Beiträge vielleicht weiter verbreiten oder die Argumentationen für sich nutzen können. Daneben kommt aber ein fast ebenso großer Teil der Leser über Google- und sonstige Internetabfragen auf diesen Blog, deren Suchbegriffe meist etwas mit Glaubensthemen zu tun haben, wobei sie nicht zwingend auf einen festen Glauben schließen lassen (offenbar kommt man über eine Google-Abfrage georg gänswein schwul auf diesen Blog, was daran liegt, dass der Begriff schwul im Blogbeitrag Agendasetting oder: Sexualität aus dem Mülleimer häufiger vorkommt und ich ein Buch von Georg Gänswein unter Lesenswerte Bücher verlinkt habe. Diese offenbar sehr kritischen Leser lassen sich offenbar vom Blogtitel nicht abschrecken und meine These ist (von dem obigen Beispiel mal abgesehen), dass sie auf der Suche nach klarer Kante sind, die sie anscheinend an anderer Stelle nicht bekommen. Und ergänzend, dass sie sich von einem wachsweichen Titel eher abschrecken lassen, als durch den provokanten Begriff papsttreu, der für viele so gestrig klingen muss, dass ihn vielleicht sogar der eine oder andere für reine Ironie halten mag und nur deshalb auf dieser Seite landet (für diese Irreführung entschuldige ich mich, auch wenn sie mich ein bisschen amüsiert).
Bleibt mir nur die Frage an die Leser dieses Blogbeitrags: Wie sehen Sie das? Ist der Name papsttreu eher günstig oder ungünstig? Sind Sie selbst katholisch oder christlich oder anders gläubig, suchend oder atheistisch, zufällig oder bewusst auf diesen Blog gestoßen? Den Namen lassen oder ändern? Mein eigenes Votum steht der Name ist Programm (soll es jedenfalls sein) und damit passend, aber das ist wiederum keine Frage der Papsttreue und ich bin Argumenten gegenüber aufgeschlossen!
Bettina Klix
Unbedingt sollte der Name beibehalten werden.
Als (noch) evangelische Christin kann ich mir zwar nicht die Wirkung auf Katholiken vorstellen, aber mich hat jedenfalls der Name überhaupt nicht abgeschreckt, sondern eher zuerst ein bisschen „amüsiert“ über die klare „Ansage“, so dass ich dachte: ja, mal schaun, was sich dahinter verbirgt.
cathnet
Behalt mal den Titel ruhig bei. Der passt wie der berühmte A**** auf den Eimer. ;) Mich hat er jedenfalls nicht abgeschreckt und eher verleitet ihn in meine RSS-Reader aufzunehmen um hier regelmässig zu lesen.
Anonymous
Es ist gut so. Die WAHRHEIT bedarf keiner Mehrheit!
Anonymous
Habe heute mittag Koommentar in“Zeit onleine geschrieben.
Kosenserbertiv ist Kinder zeugen.
Antwort. Ich diskriminiere.Nicht veröffentlicht.
Auch andere Kommentare gekürzt.Was sie nicht hören wollen
ist diskrimimierend,Frauenfeindlich,Schwulenfeindloch,
Lesbenfeindlich,Pressefeindlich,reaktionär.
bin aber. KINDERFREUNDLICH!!!!!
Anonymous
Hoffe auf eine eineHilfe.
Wie sollte man reagieren wenn im eignen Lokal
Nicht direkt aber laut u. deutlich die Worte:
Katholiken sind Schweine. fallenen.überall tritt
mir in letzter Zeit dieser offene Hass entgegen .
Wahrscheinlich weil ich mich des öfteren „oute“
Ich wäre sehr dankbar für ihren Kommentar!
Papsttreuer
Danke zunächst für den Kommentar – eine einfache Lösung dafür gibt es vermutlich nicht.
Wie wäre es denn, wenn ich auf Basis der Frage einen eigenen Beitrag formuliere, den ich dann zur Diskussion stelle? So darf man hoffen, mehrere Ideen zu sammeln, als wenn ich jetzt nur meine eigene Meinung schreibe. Was meinen Sie?
Grundsätzlich glaube ich aber, dass mein Verhalten dabei von den Umständen abhängt: sicher ist die Rückfrage an die Gesprächspartner legitim, welche Erfahrungen sie denn mit Katholiken gemacht haben und warum sie meinen, dass alle Katholiken so seien – ob das aber fruchten kann, hängt von der generellen Gesprächsatmosphäre ab (gerade in einer Kneipe). Wenn man einzelne Personen kennt, kann es auch hilfreich sein, einen einzelnen unter vier Augen noch mal anzusprechen. Ein Zeugnis zu geben (Martyria) ist immer gut, aber man muss es auch richtig zu platzieren wissen, damit es fruchten kann.
Herzliche Grüße und Gottes Segen