Als Katholik verstehe ich, dass ich hinter unserer Kirche stehen muss – das ist keine Option, das ist eine Lebensentscheidung! Diese Kirche ist die heilige, katholische und apostolische Kirche, die Christus selbst gegründet hat! Und so, auch wenn ich es nicht wie ein Priester geschworen habe, stehe ich zu Papst und Bischöfen, die uns als Hirten führen.
Mit unserem Papst haben Katholiken, die sich an Bibel, Katechismus und Lehramt orientieren, natürlich kein Problem – er ist ein wahrer Hirte, der auch mal unerschrocken für die Sache der Kirche kämpft, die er zu seiner macht! So einen Papst kann man sich in Zeiten wie diesen, in denen alles in den Dreck gezogen wird, was mal Wert hatte, nur wünschen und für sein langes Leben beten!
An seiner Seite stehen unerschrockene Bischöfe wie unser Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, oder auch der neue Präfekt der Glaubenskongregation, Bischof Gerhard Ludwig Müller. Sie stehen in Treue zu Papst, Lehramt, Kirche und damit eben auch Christus – sie machen die Botschaft des Evangeliums nicht „ein bisschen billiger“ (um ein Wort Kardinal Meisners aufzugreifen), damit sie sich besser verkaufen ließe! Sie sind damit die Hirten, die man sich als Gläubiger nur wünschen kann!
Und dann sind da die Hirten, deren Finger ganz offenbar an solchen Geschäften wie dem Weltbildverlag kleben – gerade haben sie entscheiden, den Verlag, gegen den eigenen Beschluss und vermutlich gegen besseren Wissens, doch nicht zu verkaufen. Meine – vielleicht naive – Hoffnung war, dass man vielleicht irgendwie in der Lage sei, aus diesem Verlag einen katholischen zu machen, namentlich das Repertoire um Erotik, Esoterik und anderen Schund zu bereinigen – aus Verantwortung also für die Mitarbeiter den Verlag zu behalten und ihn so umzubauen, wie es notwendig wäre.
Und jetzt die Aussage des Verlags, bestimmte Bücher, von denen man sich selbst distanziere, nicht aus dem Programm nehmen zu können, weil diese „omnipräsent im gesamten Markt“ seien und sich „diese Präsenz sich unserer Einflussnahme [entzieht]“. Siehe den entsprechenden Bericht hier
Es bestätigt sich also das Bild: unsere Kirche besitzt ein Bordell und ist gewillt, es zu behalten, obwohl man sich nicht in der Lage sieht, daraus ein Hotel zu machen! Man steckt den Kopf in den Sand und wartet ab, ob nicht vielleicht einfach Gras über die Sache wächst – selbst gegen den erklärten Willen des Papstes!
Ich mag die betreffenden Bistümer nicht nennen, zumal ich nicht weiß, wer sich in dieser Sache wie stellt (das Bistum Regensburg, dem oben genannter Bischof Müller bislang vorstand gehört ebenfalls zu den Eigentümern des Verlags), ich mag die verantwortlichen Bischöfe (aus gleichem Grund) nicht beim Namen nennen und damit deren Hirteneigenschaft in Frage stellen – vor allem aber möchte ich unsere gelliebte Kirche nicht gegen den in diesem Fall berechtigten Vorwurf der Doppelmoral verteidigen müssen!
Vielleicht übersehe ich einen Aspekt in dieser Sache, und lasse mich dann gerne eines besseren belehren, werde dann an dieser Stelle um Entschudligung bitten, aber bis dahin kann ich an die Adresse der Bischöfe, die an diesem Verlag kleben, nur sagen:
Schämt Euch, dass Ihr auch nur einen einzigen gläubigen Katholiken in solche Gewissenskonflikte bringt!
Nachtrag (24.07.12): Eine Erwiderung zu einem Leserkommentar
cathnet
Du bist nicht der einzige, der diesen Gewissenskonflikt hat. Auch mir geht es so und all‘ jene Katholiken, mit denen ich bisher über das Thema geredet habe, sind auch der Meinung, dass ein solcher Verlag nicht unter dem Dach unserer Kirche geduldet werden sollte.
Der Satan wird sich angesichts dessen in’s Fäustchen lachen, denn wieder einmal hat er es geschafft mit seinem mächtigsten Werkzeug, dem Geld, Zweifel und Zwietracht zu säen. Ich bin der Meinung, dass Geld bei der Entscheidung den Verlag in alter Form weiterzuführen die Hauptrolle spielte und genau das sollte gerade in unserer Kirche kein Argument sein. Geld verdirbt die Welt und leider auch unsere Kirche. :(
Katholik
Gelobt sei Jesus Christus!
>Vielleicht übersehe ich einen Aspekt in dieser Sache, und lasse mich dann gerne eines besseren belehren
Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden, und der Weltbild-Verlag wird sich ebenfalls nicht an einem Tag umbauen lassen – und wohl kaum in einem Jahr.
So wie es seine Zeit gebraucht hat, die Geldanlage des Vatikans zu verändern, damit der Heilige Stuhl nicht mehr in Aktien der Produzenten von Waffen und Verhütungsmitteln investiert, so werden auch die Veränderungen bei Weltbild ihre Zeit brauchen.
Kaum hilfreich sind dabei falsche Vergleiche, wie die in diesem Blog angeführten. Sie kommen vom Teufel, der seine Freude daran haben dürfte, wie Katholiken ihre eigene Kirche diffamieren.
Papsttreuer
Lieber Katholik,
vielen Dank für Ihre Kritik, die ich mir in der Tat zu Herzen nehme – wenngleich ich ihr nicht ganz zu folgen vermag. Ich habe mir daher erlaubt, dazu einen eigenen Beitrag zu verfassen – es scheint notwendig zu sein, hier detaillierter zu werden, damit keine Missverständnisse entstehen.
Herzliche Grüße und Gottes Segen!
http://papsttreuer.blog.de/2012/07/24/weltbild-widerspruch-14192905/