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Maria, dich lieben …

15. August 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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… ist allzeit mein Sinn – so heißt ein wunderbares marianisches Kirchenlied (GL 594), dass mir ab und zu durch den Kopf geht, vor allem, weil ich auch ein kleines altes Gebetbuch besitze, dass diesen Titel führt und mir immer wieder ins Blickfeld gerät. Ich muss an dieser Stelle aber mal wieder ein Geständnis machen, und der heutige Festtag „Mariä Himmelfahrt“ ist dafür vielleicht eine gute Gelegenheit:

Ich weiß um die einschlägigen Stellen in der Bibel, die Maria beschreiben. Ich weiß auch um die Lehrinhalte zu unserer aller Mutter Maria im Katechismus (z.B. 963 ff.), weiß um und glaube an ihre immerwährende Jungfräulichkeit, glaube auch daran, dass Maria nach ihrem irdischen Tod mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Weil ich das glaube, kann ich auch daran glauben, dass Maria unsere beste Fürsprecherin im Himmel ist, die als Mutter unseres Erlösers dort einen besonders guten Draht zu Christus hat. So kann ich auch in der Messe die Präfation glauben, die wunderbar formuliert ist:

Denn heute hast du die jungfräuliche Gottesmutter in den Himmel erhoben, als Erste empfing sie von Christus die Herrlichkeit, die uns allen verheissen ist, und wurde zum Urbild der Kirche in ihrer ewigen Vollendung. Dem pilgernden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes. Denn ihr Leib, der den Urheber des Lebens geboren hat, sollte die Verwesung nicht schauen.

An all das glaube ich, nicht nur aber auch, weil es die Kirche zu glauben vorsieht und es „in sich logisch“ erscheint. Einem Atheisten wird man das nicht klar machen können, aber wer glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, für den ist das „fiat“ Mariens notwendige Bedingung: ein Mensch, der aus freiem Willen und im Vertrauen auf Gott zusagt, den Messias zur Welt zu bringen. Und dass dieser Mensch nur ein ganz (d.h. „in Gänze“) heiliger Mensch sein muss, und er daher die Verwesung „nicht schauen“ wird und mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wird. Wie ich es mal – ich glaube es wahr bei Paul Badde – gelesen habe: Wer nicht an die Aufnahme Mariens in und ihre Krönung im Himmel glaubt, der braucht die anderen Geschichten von Jesus auch nicht zu glauben.

Ich bete auch regelmäßig den Rosenkranz und kann ganz viel mit dem Hinweis Papst Johannes Pauls II. anfangen, der für dieses Gebet vorschlägt, Jesus mit den Augen Mariens, seiner Mutter, zu betrachten. So kann ich Maria auch als „Prototyp“ einer Mutter betrachten, wie ich ihn in einem anderen Beitrag mal formuliert habe. Ihre Mutterschaft ist DIE Mutterschaft schlechthin und näher kann man einem anderen Menschen kaum kommen, als ihn mit den Augen seiner eigenen Mutter zu sehen (versuchen). Das ist auch der Grund, warum ich neben einem Kreuz auch eine „wundertätige Medaille“ trage und sie gerne an Menschen verschenke, die den besonderen Schutz der Gottesmutter gebrauchen können (und wer könnte das nicht?) – nicht aus Aberglaube, sondern weil ich eingedenk allen gesagten glaube, dass Maria einfach ein schützendes und liebevolles Auge auf uns wirft (egal, ob man eine solche Medaille trägt oder nicht).

Alles das glaube ich, weiß ich, kann ich nachvollziehen – und nehme mit Staunen die Erscheinungen Mariens wahr, nehme war, welch eine wunderbare Beziehung Menschen zu Maria aufzubauen in der Lage sind, viele von ihnen begeisterte Medjugorje-Pilger, die die Glaubenslehre und kritische Einschätzungen zu diesem Ort ernst nehmen aber auch Früchte dieses ganz offenbar wunderbaren Ortes kennen.

Und gleichzeitig bin ich immer ein wenig erstaunt und auch traurig, weil ich genau diese Beziehung nicht habe, bislang nicht habe aufbauen können, oder besser: nicht geschenkt bekommen habe. Es gelingt mir nicht, mit Maria im Gebet zu sprechen, geschweige denn, dass ich ihre Botschaft höre. Ich stelle mir vor, wie sie nachts ihre schützende und kühlende Hand über unseren schlafenden Sohn hält und kann doch selbst diese Hand nicht spüren – obwohl ich weiß, glaubend gewiss bin, dass sie da ist! Vielleicht ist es ein mangelnder Glaube, vielleicht ein Mangel an Liebe zu ihr und ihrem Sohn – „Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn“ ist ja auch eine Art Auftrag, ein Bemühen wird deutlich, dass auch ohne Erfolg bleiben kann. Lieben ist nicht so sehr ein Gefühl als vielmehr eine Entscheidung, doch lieben kann ich nur, was ich kenne – ich glaube, dass ich in gewisser Weise Christus kenne, aber Maria? Sie ist mir bislang immer seltsam fremd geblieben. Mir hat mal ein Priester gesagt, dass wir uns Maria vielleicht deshalb so gerne anvertrauen, weil sie so rein ist – mir scheint es, bei allem Respekt für die Unterstützung, die mir dieser Priester im Glaubensleben gegeben hat, eher andersrum: weil sie so rein ist, hätte ich eher Hemmungen, sie mit meinem Leben zu belästigen.

Vielleicht ist das aber auch das Resultat eines „falschen“ Marienbildes? Maria, die Reine, die sich aber auch nicht zu schade war, immer bei ihrem Sohn zu bleiben. Wie Kardinal Meisner öfter gesagt hat: „Die Geschichte Jesu auf der Erde beginnt mit schmutzigen Windeln und endet mit blutigen Tüchern!“ – da ist seine Mutter immer dabei! Anschließend ist es aber Maria von Magdala, die Jesus als erstes als Auferstandenen sieht, da steht Maria wieder demütig in der Reihe – ganz vorne steht sie eigentlich nur, wenn es wirklich hart und schmutzig wird. Komisch, ich habe noch nie ein Marienbildnis gesehen, nicht mal diverse „Pietas“, auf denen sie blutbeschmiert erschienen ist, oder als Hausfrau, die Windeln wäscht und den Haushalt auf Trab hält. Am nächsten kommt diesem Bild wohl die Darstellung der Maria in der „Passion Christi“, die gemeinsam mit Maria von Magdala das Blut Jesu vom Boden aufwischt. Aber das ist leider nicht das gängige Bild, das von Maria vermittelt wird. Das sieht die innere „Reinheit“ widergespiegelt in äußerer „Reinlichkeit“ – die ich als Mensch nicht beschmutzen möchte!

Und wenn meine mangelnde Marienbeziehung ein Ergebnis dieses falschen Bildes ist, dass sich von ihr in meinem Kopf festgesetzt hat, dann ist es wohl nötig, den Rosenkranz gerade „andersherum“ zu beten, als Johannes Paul II. vorschlägt: wie wäre es zu versuchen, einen Blick auf Maria mit den Augen Jesu zu werfen? Nicht mit dem Hauptziel, sie ganz zu erkennen, das ist nur ein Mittel, für das sie sich bereitstellt. Aber sie – mit den Augen ihres Sohnes – zu verstehen, sie dann auch wirklich zu lieben, das sollte doch einen noch besseren Blick – jetzt wieder ganz nach Johannes Paul II. – durch ihre Augen auf Jesus selbst gewähren? So bete ich weiter den Rosenkranz, den Angelus, singe mit Inbrunst Marienlieder, die leider viel zu wenig in der Messe oder zum Abschluss auf dem Programm stehen, um einen besseren Blick auf sie zu erhaschen, sie mehr zu lieben und mit ihr, durch sie ihren Sohn besser kennenzulernen und mehr zu lieben!

Hm, vielleicht bin ich mit dem Schreiben dieses Beitrags Maria doch ein bisschen näher gekommen …

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Posted in: Allgemein Tagged: Mariä Himmelfahrt, Glauben, Johannes Paul II, Katechismus, Maria, Medjugorje, Rosenkranz

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