Zunächst mal möchte ich um Entschuldigung für die kommenden Absätze bitten, jedenfalls bei all denen, die es sich in ihrer kuscheligen katholischen Ecke gemütlich gemacht haben und hoffen, dass die Stürme der Welt an der Kirche vorbeiziehen werden oder meinen, es sei in den Katakomben doch auch ganz gemütlich gewesen. Die und etwas zarter besaitete Gemüter dürfen den kommenden Abschnitt bis zur Entwarnung getrost überspringen. Denjenigen, denen ein klares, manchmal vielleicht auch zu klares Wort nichts ausmacht und glauben, dass wir in einem Kampf stehen und dabei aufgefordert sind, diesen Kampf auch zu kämpfen und uns nicht zurückzuziehen, die sollten die kommenden Zeilen lesen, ist aber auch kein Muss der Welt wird nicht viel fehlen, wenn sie diesen Beitrag nicht zu lesen bekommt:
Ab und zu bekommt man als Katholik in diesem Land wirklich einen Hals. Es geht gar nicht so sehr darum, dass einen jeder selbsternannte Neue Atheist eine Diskussion an die Backe quatschen zu können glaubt, als ob seine geistabgewandte und unwissenschaftliche Position nicht der Dummheit letzter Schluss wäre, als ob man als Gläubiger jedem hergelaufenen Kleingeist die Existenz Gottes erst noch beweisen müsste bekehrt euch oder tragt die Konsequenzen eures Unglaubens (die Entscheidung über diese liegt zu eurem Glück nicht bei mir), aber beschwert euch nachher nicht in weinerlichem Ton über einen strafenden Gott, dem ihr euer Leben lang gegens Schienbein getreten habt oder von dem ihr wider besseren Wissens behauptet habt, es gäbe ihn nicht!
Es geht auch gar nicht so sehr um pubertierende Redakteure sogenannter Satiremagazine, die es sich regelmäßig auf die Fahne geschrieben haben, gläubige Menschen und den Glauben selbst zu beleidigen, wohl abwägend, von welcher Religion ihnen dabei vielleicht Ungemach drohen könnte und sich dort entsprechend anpassend, und sich unter dem Schutz eines Gesetzes wissend, dass zwar Blasphemie verbietet aber nur, falls diese Blasphemie zu einer Störung der öffentlichen Ordnung führt, was bei Beleidigungen des Christentums in aller Regel nicht der Fall sein dürfte.
Es geht auch nicht darum, dass sich in diesem Land jeder Künstler oder Karikaturist nennen darf, der kaum in der Lage ist, seinen Stift besser zu halten als ein anderthalbjähriger Kind, aber meint, mit diesem Mittel seinen geistlichen Tiefflug in Welt kotzen zu dürfen. Das alles, dieser ganze Dreck, der täglich über die Kirche, über Priester, über Gott ausgekippt wird, das sind Einzelfälle und ich sehe mich als Christ in der Pflicht und auch meistens in der Lage, für diese Menschen zu beten, damit sie dem eben angesprochenen ewigen Höllenfeuer vielleicht doch noch entgehen.
Wenn sich aber fast ein ganzer Berufsstand zu Hunden des Teufels macht, wenn die versammelte halbgebildete und mit einem nicht zu überbietenden Standesdünkel, den sie sich in ihrer Verblendung und in ihrer eingeschränkten Weltsicht nicht mal verdient haben, versehene Journaille eines Landes wie diesem meint, sie könnte mit gezielten Desinformationen, Unterdrücken von Nachrichten und der Wahrheit, mit gezielten Bildeinblendungen und tendenziösen Berichterstattungen und sogenanntem investigativem Journalismus, der doch nichts anderes sucht als die Bestätigung des eigenen pubertären sozialistischen Weltbilds, wenn dieses Dreckspack also wieder mal die Fährte aufnimmt, um einen der Träger unseres christlichen Glaubens zu besudeln, um diejenigen mit ihrem journalistischem Schleim zu bewerfen, von dem sie meinen, leichtes Spiel mit ihnen zu haben, weil sie ein Weltbild vertreten, dass diese Hyänen mangels geistiger Kompetenz nicht verstehen und wegen übergroßen Egos damit als falsch, gestrig und im Zweifel rechts klassifizieren, und wenn diese Meute dann auch noch in den zwangsfinanzierten halböffentllich-unrechtlichem Rundfunk Widerhall finden, bei denen schon lange kaum noch echte Journalisten tätig sind, sondern im Wesentlichen nur noch Claquere des Zeitgeists, den sie ihrem eingeschränkten Intellekt anzupassen versuchen, dann platzt einem, dann platzt mir wirklich der Kragen!
Was hier in diesen Tagen fabriziert wird, wenn man glaubt, mit dem christlichen Glauben umgehen zu dürfen, wenn man glaubt, Kirche, Papst und Bischöfe denunzieren zu dürfen, mit ganz offensichtlichen Falschinformationen, selbstgewiss in sich hineingrinsend weil man ja weiß, dass die von den Verantwortlichen als offenbar dumm eingeschätzte Leserschaft doch keine anderen Quellen haben wird, wenn man glaubt, sich dabei in einem Kampf gegen Konservatismus und Rechts zu finden und doch nur die Mittel anwendet, bei denen Propagandaminister Göbbels feuchte Augen bekommen hätte, das alles spottet jeder Beschreibung!
Aber keine Sorge, Eure Zeit wird noch kommen, dazu muss kein Christ Amok laufen, wie es in anderen Religionen teils gang und gebe ist:
Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
(Matthäus 24, 45-51)
Das ist eine Formulierung, die sich jeder Christ hinter die Ohren schreiben darf, ist er sich doch hoffentlich bewusst, dass der der Gnade Gottes bedarf aber wie sehr muss dieser Satz Menschen in den Ohren klingen, die nicht nur nicht glauben, sondern andere durch ihr Wirken vom Glauben abhalten wollen, den Pharisäern unserer Zeit, die eben nicht die Bischöfe und Priester sind, die sich im Umgang mit den Medien als nicht ganz so gewieft anstellen, sondern genau die Meinungsträger aus Politik, Kunst und Medien, die vermutlich nur in der Minderzahl heute morgen gehört haben:
Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr laßt auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.
(Heutiges Tagesevangelium; Matthäus 23, 13)
Entwarnung!
Und wer sich die obigen Absätze lieber nicht angetan hat, dem empfehle ich die Lektüre des folgenden Beitrags auf Klosterneuburger Marginalien aber Vorsicht: Herr Alipius hat neutral geschrieben, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch Ihnen dann der Kragen platzt!
So, jetzt gehts mir besser!
Anonymous
Jeder daherglaufene Schreiberling darf die römisch
katholische Kirche u. ihren noch treuen Anhängern
beschimpfen,Tatsachen verdrehen,ihren Kult,ihreSympole,
in den Dreck ziehen.Es gehört ja zum guten Ton,
ia sogar Kirchenveranstaltungen u.nach hl. Messen.
Der Staat hat mir meine Religionsfreiheit garantiert.Hoffentlich
kann er das auch. Mann muß richtig dankbar sein
daß man als römisch katholischer! nicht in die geschlossene
Anstalt kommt aber davor noch enteignet u.die Menschenreche
abgesbrochen werden. Ich von meiner Seite wede die
Religionsfreiheit aber insbonders die RÖMISCH KATHOLISCH
KIRCHE weiterhin verteitigen.Das Schwert hat bekanntlich
zwei Seiten. Jesus Christus hat ja nur gesagt.Zurückstecken
nicht wegwerfen. Er ist allmächtig aber die Kirche braucht
ihre Treuen-gerade in schweren Zeiten.Ich bete für uns
daß wir Mut ,die richtigen Worte aber auch die richtigen
Mittel bekommen.
Zlatan
Hypothetisch: Wenn ich als Christ glaube, Gottes Wort vernommen haben, das mir gebietet, Gott zu lästern und dieses Gebot in keiner Weise zu hinterfragen, wäre das doch auch Religionsfreiheit, oder?
Papsttreuer
Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe, denn die Annahme, dass Gott mir gebieten würde ihn selbst zu lästern kann man nur als atheistisch-theoretisch bewerten. Tut er nicht, widerspräche allem. was man der Bibell entnehmen kann, eine solche „innere Stimme“ stammt nicht von Gott – und gut.
Die andere Frage ist, was unter dem Stichwort Religionsfreiheit alles erlaubt oder nicht erlaubt sein sollte. Vermutlich entzieht sich diese Beurteilung aber eine Gesetzgebung und einer Rechtsprechung (siehe dazu auch das Thema Beschneidung, dass Sie ja auch gelesen haben) und es geht in erster Linie um die Regeln des Anstands einerseits und der Verhinderung von Exzessen (z.B. Mord im Namen der Religionsausübung) andererseits.
Niemand hat gesagt, dass es einfach wäre!
Zlatan
„Tut er nicht (…) und gut.“
Der Gott, an den Sie glauben, vermutlich. Aber das „Problem“ setzte ich anders, denn Zweifel am Willen des erwähnten Gottes erklärte ich als unangebracht, da dieser Gott gleichzeitig gebietet, dieses Gebot nicht zu hinterfragen. Sozusagen Prioritäten in Gottes Wort.
Oder grundsätzlich gefragt: Wieso gestehen Sie Ihrem Gott nicht den Willen zu, seine Position zu ändern, nur weil er bisher – was in der Natur der Sache von Meinungsänderungen liegen sollte – eine mehr oder weniger konsistente Position vertrat?
Ich schweife ab. Wenn der einzelne Gläubige glaubt, das Wort Gottes empfangen zu haben, das ihm gebietet, Gott zu lästern und dieses Gebot als Wort Gottes nicht zu hinterfragen, muss dem Einzelnen aufgrund der Religionsfreiheit eingeräumt werden, diesem Gebot Folge zu leisten. Was aus Ihrer Sicht sowieso kein Problem darstellen sollte, da der Gott, der gelästert wird, nach Ihrer Auffassung nicht der ist, an den Sie glauben.
Nach diesem Beispiel würde ich auch ein strafrechtlich verankertes Blasphemieverbot als Verstoß gegen die Religionsfreiheit werten.
Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich in meinem Gedankengang etwas übersehen haben sollte.
Persönlich finde ich, dass sich Religionsfreiheit in denselben Grenzen abspielen muss, wie auch die Meinungsfreiheit. Auch wegen einer laienhaften, juristischen Annahme. So ist das Recht auf Meinungsfreiheit per Grundgesetz verwirkbar, wenn man es dazu Missbraucht, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu untergraben. Religionsfreiheit nicht. Meines Erachtens folgt daraus die absurde Situation, dass man im Glauben an Gottes Willen die FDGO angreifen darf, aber nicht aus eigener Überzeugung. Allerdings bin ich genauso davon überzeugt, dass dies nicht dem Willen der Väter und Mütter des Grundgesetzes entspräche.
In der Folge dieser Annahme stellt sich mir dann natürlich die Frage, wieso sich Gläubige zwecks Beschneidung Dritter auf Religionsfreiheit berufen, denn auch Meinungsfreiheit gäbe ein solches Recht nicht her. Aber dieser Zusatz nur nebenbei. Mich interessieren die Gedanken zu Blasphemie. Und auf diesen Yael, der da wieder im anderen Post kommentiert hat, gehe ich gleich noch ein.