Über google-news bin ich kürzlich auf einen Kommentar in der Zeit (zumindest online-Version, ob auch im Blatt selbst weiß ich nicht) vom 23.08.2012 unter dem Titel Ich bin es leid gestoßen, in dem sich die Journalistin Carolin Emcke, selbst den Äußerungen nach lesbisch, über den Umgang der Gesellschaft mit Homosexuellen beklagt, insbesondere über die Weigerung besonders von CDU/CSU und weiter Teile der Bevölkerung, zivilrechtlich geschlossene homosexuelle Partnerschaften als Ehe anzuerkennen.
Zu der Frage Ehe oder Ehe hatte ich schon mal an anderer Stelle etwas geschrieben, um zu erläutern, dass das, was der Staat unter Ehe versteht doch noch etwas anderes ist, als was die Gründer des Sakraments der Ehe, die christliche Religion, namentlich die katholische Kirche unter Ehe versteht: den Unterschied zwischen einem zivilrechtlichem Vertrag und einem Sakrament muss man schon zur Kenntnis nehmen, will man die Abwehrhaltung der Kirchen gehen die Homo-Ehe verstehen. Dabei geht es nicht um Diskriminierung sondern darum zu verhindern, einem Begriff eine Bedeutung zu geben, die ihm nicht zukommt.
Davon abgesehen enthält der Kommentar aber auch ein paar Hinweise, auf die es sich einzugehen lohnt, will man eine Diskussion über das Thema führen. Insbesondere sind es ein paar Missverständnisse, die artikuliert werden, die man so nicht ohne weiteres stehen lassen kann. Insofern ist es Ziel dieses Beitrags, die Argumentation wieder ein wenig zu begradigen und sie nicht den Demagogen zu überlassen (auch wenn der eine oder andere Leser diesen Beitrag als demagogisch empfinden wird).
Der Kommentar steht unter dem Schirm einer immer mal wieder wiederholten Frage: Warum? Warum werden Homosexuelle, warum werden homosexuelle Partnerschaften, in manchen Bereichen gleich, in anderen ungleich behandelt zu Ehen im klassischen Sinn (die Einschränkung im klassischen Sinn gefällt mir selbst nicht, da es aus katholischer Sicht keine Unterscheidungen gibt zwischen einer klassischen, modernen, progressiven oder sonst was Ehe, aber will es für den einen oder anderen vielleicht der Verständlichkeit dient, werde ich den Begriff benutzen). Eine kurze Antwort auf diese Frage des Warums könnte sein: weil es in manchen Bereichen eben egal ist, ob jemand homosexuell ist und in anderen nicht! Aber eins nach dem anderen:
Nach einer Liste von Tätigkeitsfeldern, in denen Homosexualität keinen Unterschied macht (Wir dürfen als Ärztinnen und Krankenpfleger andere behandeln, wir dürfen als Hebammen die Kinder heterosexueller Paare zur Welt bringen, ) kommt Frau Emcke zum Punkt:
All das gilt als selbstverständlich nur dass wir heiraten und mit Kindern leben wollen, das darf nicht selbstverständlich sein. Warum? Warum sollte unsere Art, zu lieben und zu begehren, die in allen anderen Zusammenhängen bedeutungslos zu sein scheint, auf einmal einen Unterschied ausmachen? Warum sollten wir nicht genauso heiraten dürfen, mit allen Rechten und Pflichten, wie andere Liebende, die sich binden wollen, auch? Weil wir dankbar sein sollen für all die Toleranz, die uns schon zuteilgeworden ist?
An dieser Stelle ist eines sicher erstmal festzuhalten, dass es hier natürlich nicht darum gehen kann, dass man Dankbarkeit für Toleranz erwartet (jedenfalls sollte das nicht das Motiv sein). Der Katechismus der katholischen Kirche schreibt dazu: 2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen. Auch wenn dem einen oder anderen Homosexuellen der Begriff der Mitleids hier Schwierigkeiten bereiten dürfte, ist dieser doch vor dem Hintergrund des Glaubens zu sehen, dass Homosexualität in sich nicht in Ordnung sind. Wesentlicher ist aber der Aspekt der Achtung und des Verbots der Zurücksetzung. Für einen Katholiken ist die Einhaltung des Katechismus nichts, wofür er Dankbarkeit erwarten dürfte: es ist eine Verpflichtung der man nachkommt und deren Sinn man hoffentlich dabei verinnerlicht hat.
Das ändert aber andererseits nichts an der Tatsache, dass mit einer Verheiratung staatlicherseits klassisch eine Verheiratung einer Frau und eines Mannes gemeint war und diese Einschränkung für die katholische Sicht der Ehe sogar konstitutiv ist. Flapsig könnte man sagen: Kindergärten sind für Kinder bis sechs Jahren gemacht und ich kann mich auch nicht beklagen, dass ich als Erwachsender dort nicht aufgenommen werde; dadurch werde ich nicht diskriminiert, sondern die Institution Kindergarten käme ihrer Bestimmung nicht nach, wenn sie mich doch aufnehmen würde. Wie jeder Vergleich hinkt auch dieser, aber es wird hoffentlich klar, dass eine Gleichbehandlung nicht per se richtig ist, wenn bestimmte Grundlagen unterschiedlich gegeben sind. Ob es solche Grundlagen gibt und wie sie ausgestaltet sind, das ist erst festzustellen um nicht ungleiches gleich machen zu wollen. Mein Fazit an der Stelle ist: natürlich können homosexuelle Paare sich genau so langfristig binden, wie es Ehepaare tun, dies kann aber dann erstens nicht unter dem Titel Ehe erfolgen und zweitens ist die ordnungspolitische Frage zu stellen, ob staatlicherseits Rechte damit verbunden sein sollen, die man bislang nur Ehen im klassischen Sinne gewährt hat.
Einen Finger in die Wunde legt die Autorin aber bei der Hinterfragung der stützenden Rolle, die der Ehe in der Gesellschaft zukommen soll:
Mehr als die Hälfte der bürgerlichen Ehen und Familien zerbricht im Schnitt, im Jahr 2009 kamen laut Statistischem Bundesamt auf 378.439 Eheschließungen 185.817 Scheidungen. Aber nach wie vor soll die Institution der Ehe beschränkt bleiben auf heterosexuelle Paare, als würden Homosexuelle, die heiraten möchten, die Ehe unterwandern und nicht Heterosexuelle, die die Ehe auflösen.
Das eine ist so richtig, wie das andere falsch ist: natürlich wird das Verständnis für die Ehe immer mehr dadurch unterwandert, dass sich heute jede steuerlich-optimierte Lebensgemeinschaft dieses Label anheften darf. Das heißt aber nicht, dass man aufgrund eines solchen Dammbruchs gleich alle Schleusen gleichzeitig öffnen muss. Andersherum wird eher ein Schuh draus, wenn mir auch der Optimismus dazu fehlt, an eine solche Entwicklung zu glauben: das klassische Verständnis der Ehe müsste wieder geschärft werden, auch staatlicherseits sollte eine Ehe zumindest mal angelegt sein auf eine lebenslange und unkündbare Beziehung zwischen Mann und Frau. Je mehr dieses Verständnis durch Vereinfachung der Scheidung und jetzt auch noch durch komplette Umdefinition der Geschlechterrollen ausgehöhlt wird, umso mehr verkommt die Ehe tatsächlich zu einem mehr oder weniger geeigneten Steuersparmodell, von dem sich jeder Nicht-Berechtigte fragt, ob er damit nicht diskriminiert wird.
Auf die Rechte und Privilegien, die der Ehe bislang noch zukommen sind es auch, auf die Frau Emcke implizit schielt:
Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes, erläutert der Erste Senat, verlangt, alle Menschen vor dem Gesetz gleich zu behandeln, also wesentlich Gleiches gleich und wesentlich Ungleiches ungleich. Das Gericht argumentiert, dass der Gesetzgeber, der bestimmte Personengruppen steuerrechtlich begünstigt und andere Personengruppen von dieser Begünstigung ausschließt, solche Differenzierungen rechtfertigen muss. Die Differenzierung qua sexueller Orientierung, die der Gesetzgeber implizit vornimmt, reicht dem Gericht nicht als Rechtfertigung einer Ungleichbehandlung. Es bedarf, schreibt der Erste Senat, „hinreichend gewichtiger Unterschiede zwischen diesen beiden Formen einer auf Dauer angelegten, rechtlich verfestigten Partnerschaft, um die konkrete Ungleichbehandlung zu rechtfertigen“.
Da setzt natürlich das Verfassungsgericht Maßstäbe, die ihm eigentlich gar nicht zukommen. Implizit, so die Argumentation von Frau Emcke, stellt der Erste Senat fest, dass zwischen den Lebenspartnerschaften und einer Ehe kein wesentlicher Unterschied bestehe und man dieses Institut der Lebenspartnerschaft daher auch nicht gegenüber der Ehe benachteiligen (bzw. die Ehe bevorteilen) dürfe. Als wesentliche Merkmale werden dann genannt: auf Dauer angelegt und rechtlich verfestigt. Und in der Tat hat sich der Staat wohl nicht die Mühe gemacht, die Ehe fester zu definieren, denn genau darum geht es ja: ist eine Ehe ein Institut, auf Dauer angelegt und rechtlich verfestigt zwischen Mann und Frau, oder ist das Geschlecht dabei egal? Wer tatsächlich behauptet, und das tut der Erste Senat hier anscheinend (ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das Urteil anzusehen sondern folge einfach der Argumentation der Journalistin), dass das Geschlecht keine Rolle dabei spielt, und die alleinigen wesentlichen Merkmale in der Dauerhaftigkeit und in der rechtlichen Verfestigung sieht, der muss auch jede andere Beziehung dieser Art als Ehe anerkennen: die zwischen Geschwistern (und ich meine hier nicht mal sexuelle Beziehungen sondern nur dauerhafte ansonsten eheähnliche Beziehungen), die da liegt Frau Emcke dann richtig zwischen Homosexuellen, zwischen einer beliebigen Anzahl von Männern und Frauen, und was man sich noch alles ausdenken kann, was einer dauerhaften Beziehung mit rechtlicher Verfestigung entspricht.
Dass man dem wiederum als Katholik nicht folgen kann, sondern vor dem Hintergrund tatsächlich schon die Schaffung des Instituts der Lebenspartnerschaft als einen Fehler betrachten muss, scheint einleuchtend. Eine christliche Partei (als solche bezeichnet sich die Union immerhin noch) kann über diese Hürde nicht springen: zivilrechtliche Partnerschaften ja, bestimmte Pflichten und Rechte, die daraus resultieren ja, aber Gleichstellung dieser eigentlich wesentlich anders gelagerten Beziehung nein! Und staatlicherseits muss man dann allerdings die Frage stellen, warum denn Ehen überhaupt bevorzugt werden ein Punkt, in dem ich der Journalistin sogar ein Stück weit folgen kann. Die Argumentation lautet: die Ehe sei die Keimzelle der Familie, die Grundlage zur Zeugung und Erziehung von Kindern, was eine gesellschaftlich relevante Aufgabe darstellt, die man honorieren möchte. Da muss man sich in der Tat fragen, warum damit auch Ehen gefördert werden, die keine Kinder hervorbringen, egal ob gewollt oder ungewollt? Vor dem Hintergrund der bezweckten Verhaltenssteuerung wäre wohl ein Familiensplitting die bessere Variante, würde es doch auch zu einer steigenden steuerlichen Entlastung durch eine Mehrzahl von Kindern führen. Wie sich so ein Konstrukt in andere Famillienfördermaßnahmen integrieren ließe ist eine andere Frage: der Steuerungszweck würde aber so sicher besser erreicht!
Verschoben hat man die bisherige dann aber auf eine andere Frage: War eben noch fraglich, was eine Ehe ist, ist es nun fraglich, was eine Familie ist sind es wieder nur die auf Dauer angelegte und rechtlich verfestigte Partnerschaft, in der Kinder aufgezogen werden? Oder ist es ganz klassisch ein Ehepaar (Mann und Frau) und seine Kinder?
Ehrlich gesagt musste ich bei dem Artikel der Zeit erstmal auflachen als ich eingangs las wir dürfen als Hebammen die Kinder heterosexueller Paare zur Welt bringen denn die Frage stellt sich: wessen Kinder denn sonst? Hat schon mal jemand ein Kind eines homosexuellen Paares zur Welt gebracht? Da aus einer Partnerschaft zwischen Homosexuellen naturgemäß keine Kinder hervorgehen können, können sie eigentlich auch keine Familie gründen. Es sei denn man ließe zu, dass Homosexuelle Kinder adoptieren oder eine andere Person als die Ehepaare (also Frauen, die das Kind eines schwulen Paares austragen oder Männer, die ein Kind eines lesbischen Paares zeugen) würden beteiligt. Wer sich auch nur ein bisschen in katholischer Lehr auskennt weiß, dass die letztere Konstruktion der Schöpfungsordnung wesentlich entgegensteht. Nur weil es geht ist es noch lange nicht in Ordnung. Auch die von Frau Emcke angesprochene künstliche Befruchtung ist als Trennung zwischen ehelichem Sexualakt und Zeugung – in sich nicht in Ordnung. Nur weil der Staat es zulässt wird es noch lange nicht in Ordnung. Neben dem stellt sich aber auch die Frage, ob es denn (egal ob religiös oder gesellschaftlich motiviert) überhaupt wünschenswert ist, wenn homosexuelle Paare Kinder als Eltern aufziehen. Diesen Kernpunkt, dieses Tabu in der Diskussion arbeitet auch Frau Emcke heraus:
Ich weiß nicht, aus welchen Gründen heterosexuelle Paare Kinder bekommen, aber warum sollten die Wünsche homosexueller Eltern das Wohl ihrer Kinder gefährden? Warum sollten sie ihre Kinder nicht lieben und fördern wie alle anderen Eltern auch? Was an dieser Sehnsucht, ein Kind aufwachsen zu sehen, es durchs Leben zu begleiten, soll denn verwerflich sein? Warum sollte das Kind dadurch beschädigt werden? Weil seine Eltern lesbisch sind? Nicht die homosexuellen Eltern sind ein Problem des Kindes, sondern diejenigen, die die Homosexualität der Eltern für ein Problem halten. Wer sich um das Wohl der Kinder sorgt, der sollte dafür Sorge tragen, dass rechtlich alles getan wird, damit sie und ihre Eltern gleichgestellt und geschützt werden.
Und genau hier muss man nun Frau Emcke radikal widersprechen, nicht weil man eine geringere Sorge bei Homosexuellen für ihre Kinder erwarten würde, sondern weil die Hauptsache hier gar nicht angesprochen ist: es geht nicht darum, ob sich Homosexuelle weniger um Kinder sorgen, es geht nicht darum, ob sich eine lesbische Frau weniger gut um ein Kind kümmern könnte als eine Mutter oder ein schwuler Mann sich weniger gut um ein Kind kümmern könnte wer das unterstellt, bewegt sich in der Tat hart am Rand der Diskriminierung und des Vorurteils. Worum es geht ist die Frage, ob eine der lesbischen Frauen einer Beziehung den Vater ersetzen kann oder einer der schwulen Männer eine Mutter? Um in der Diktion von Frau Emcke zu bleiben und rein weltlich, nicht religiös zu argumentieren: Nicht die Homosexualität der beiden Männer die ein Kind aufziehen wollen ist das Problem sondern schlicht die Tatsache, dass keiner von ihnen eine Frau ist.
Die Frage nach dem Kindeswohl ist so in der Tat von erheblicher Relevanz, auch weil sie in der vielfach diskutierten und methodisch wenig fundierten Studie des Bundesjustizministeriums, die von Frau Emcke angeführt wird, gar nicht beantwortet wird. Kritiker der Adoption durch homosexuelle Paare mögen auch gewisse Ressentiments umtreiben, die ich hier nicht aufführen möchte, aber nachgewiesen ist die Wichtigkeit der Vater- und Mutterrolle in der Erziehung eines kleinen Kindes. Ich spreche den Homosexuellen hier nicht den guten Willen ab, aber der gute Wille ändert nicht das Geschlecht und auch nicht das Rollenverhalten (über Kritik an in der Jugend geprägtem Rollenverhalten will ich an dieser Stelle nicht eingehen, meine Einstellung zu dem Achtung: Wertung! Genderquatsch dürfte offensichtlich sein) der Geschlechter untereinander.
So sind auch die von Frau Emcke aufgeführten Familiensituationen gar nicht zu beanstanden:
Wenn ich an die Kinder in meinem Freundeskreis denke, dann fällt mir ein, wie sie die eleganten Hemden ihrer Väter vollgesabbert haben, ich denke an die Bar-Mizwa und die Tränen der beiden Mütter, ich denke an das alte Klavier, auf dem schon die vorherige Generation versagte, oder an die Väter, die nachts noch die schönsten Kostüme für den Karneval im Kindergarten gebastelt und geklebt haben, ich denke an das Märchenbuch mit dem Prinzen, der die Prinzessin befreien muss, und unser aller Lachen, als wir die Geschichte dieser klassischen Liebe wieder und wieder vorlesen mussten. Ich denke an all das, was dieses magische, anstrengende Glück eines Lebens mit Kindern ausmachen kann, und nicht daran, woher sie stammen, wie sie gezeugt wurden oder ob ihre Eltern schwul oder lesbisch sind.
Nein, es ist tatsächlich nicht in erster Linie wesentlich ob jemand in der Erziehung schwul oder lesbisch ist, es ist wesentlich ob jemand Frau oder Mann, ob jemand Mutter oder Vater ist und beide Rollen, den kein anderes Geschlecht übernehmen kann, braucht das Kind zum Erwachsenwerden.
Frau Emcke schließt ihre Kritik mit den Worten:
Es wäre schön, wenn das eines Tages gleichgültig wäre, weil wir vielleicht nicht gleichartig, aber gleichwertig sind.
Dem ist auch aus religiöser, katholischer Sicht nicht viel hinzuzufügen: keine zwei Menschen sind gleich, und ganz sicher ist eine keine heterosexuelle Beziehung das gleiche wie eine homosexuelle Beziehung, und wir alle finden uns vor Gott als gleichwertig, als geliebte wenn auch sündige Kinder wieder. Kritisch ist nur die Grundtendenz des Artikels, dass Kritiker der Homo-Ehe als nicht gleichwertig gesehen werden, wie in einem bislang nicht zitierten Satz vom Anfang zum Ausdruck kommt:
Aber was soll das? Ist es nicht jetzt schon beschämend genug für alle, die immer noch nach Gründen suchen, warum die Ungleichbehandlung von homosexuellen Paaren angeblich gerechtfertigt sei?
Es ist in der Tat beschämend, dass ich tatsächlich Gründe vorbringen muss, warum eine Beziehung zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts nicht das gleiche ist wie eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, warum die Ehe als Institut einer Erweiterung für homosexuelle Beziehungen per definition nicht zugänglich ist, dass Kindererziehung in sinnvollster Weise zwischen einer Frau und einem Mann geteilt werden und alles andere nur Hilfskonstrukte sein können, die man in Ausnahmefällen zulässt. Es ist beschämend, dass das so ist, aber nicht beschämend für mich: ich schäme mich nicht, hier die Argumente noch mal ausgerollt zu haben sondern betrachte es als mein Recht das zu tun und sehe jeden mit Argwohn, der der Gesellschaft insgesamt und mir persönlich hierfür ein schlechtes Gewissen einreden will. Der Versuch ist (wieder mal) klar: hier soll eine Position unmöglich gemacht werden, die sich aus Religion, Tradition und gesellschaftlicher Notwendigkeit speist, von der sich aber eine kleine Minderheit diskriminiert fühlt. Hier sollen Argumente mundtot gemacht werden, um sich mit ihnen nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Und diese Tendenz hinterlässt einen äußerst faden Beigeschmack bei der sonst zwar emotionalen aber doch ruhigen Argumentation von Frau Emcke.
Der Austausch ist möglich, aber nicht durch Verächtlichmachung der Position des anderen und das, die Geringschätzung der religiösen, traditionellen und gesellschaftlichen Argumente in einer Diskussion, die zu führen ist, der Shitstorm der regelmäßig Politiker trifft, die diese Argumente auch nur aufzugreifen wagen, die Tabus die errichtet werden um die Diskussion zu beennden, das ist es, was ich leid bin!
Marcus der mit dem C
Das Zitat aus dem Katechismus ist meines Wissens aus einer reklamierten Fassung der Übersetzung. Denn meines Wissens schreibt der eigentliche Text von „Neigungen“ und nicht von „Veranlagungen“. Letzeres ist eine Doktrin der Homo-Lobby, daß diese ihre sexuelle Präferenz eine unentrinnbare, schicksalhafte Vorbestimmung ist, auf die sie keinen Einfluß haben. Die klassische Lesart, daß es eine sexuelle Entwicklungsstörung ist, die aufgrund von fehlerhaften Elternvorbildern und traumatischen Erlebnissen beruht wird trotz deren wissenschaftlichen Begründetheit abgelehnt und mit Interpretationen rein statistischer Studien als widerlegt behauptet. Unter anderem in dem man auf die statistisch signifikante höhere Wahrscheinlichkeit schwuler Brüder verweist ohne zu prüfen ob hier nicht gleiche auslösende Momente vorliegen.
Die englische Fassung auf der Vatikanseite schreibt „tendencies“, die italienische „tendenze“, das maßgebliche lateinische Original „tendentias“. Die (möglicherweise absichtlich) bedeutungsverändernde Fehlübersetzung kommt meines Wissens aus der früheren französischen Fassung, doch auch diese lautet inzwischen „tendances“. Bezeichnend ist, daß eine deutsche Fassung, möglicherweise genau wegen dieses Fehlers auf der Vatikanseite noch nicht online ist.
Gast
Mehr als die Hälfte der bürgerlichen Ehen und Familien zerbricht im Schnitt, …
Das ist nichts neues. Ich habe als Jugendlicher in den fünziger Jahren des vorigen Jahrhunderst auch miterlebt, dass mindeste4ns jede zweite Ehe zerborchen war. Mit dem Unterschied, dass sich damals die Ehepartner (fast) nicht trennen durften und konnten und sich so weiterhin das Leben gegenseitig zur Hölle machten, anstatt nach einer Trennung einen Neuanfang versuchen zu dürfen. IN den meisten fällen waren die Frauen die grossen Verlierer in diesem miesen Spiel, weil die Männer sich mit augenzwinkerndem Einverständnis der verlogenen Gesellschaft gerne ausserhalb der ehelichen Grenzen vergnügen durften, während das den Frauen unter der Androhung gesellschaftliche Ächtung nicht möglich war.
Besucher aus W
Es ist immer wieder interessant zu lesen wie gerade das kirchliche Lager immer wieder diskriminierend über Homosexualität schreibt. Lernt endlich, dass es jedem überlassen ist, wie er lebt. Und tut nicht so, als sei dies dann ein Angriff auf eure Lebenseinstellung oder irgendwelche Traditionen. Keiner kritisiert jemanden, der für die Kirche eintritt, obwohl gerade die sich in letzter Zeit nicht gerade rümlich verhält.
Ja, ich bin es auch leid!
Wann kommen manche endlich im 21. Jahrhundert an…
Anonymous
Wer verbietet sich so auszuleben wie Sie wollen?
Die Kirche sagt nur daß eine Ehe aus Mann und
Frau besteht. Sehr vernünftig.Die Kirche sagt auch
Homosexualität sei ungeordnet.Sehr vernünftig.
Homosexualität,war gab es schon bei anderen,
älteren Kulturen die ausgestoben sind.
Willkommen 2013 nach Christus!!!!!!!!