Nanu, ein Polidingsbeitrag an den Weihnachtsfeiertagen ist das angemessen? Nun, was soll man machen, wenn es einen überkommt und noch dazu der Anlass gegeben ist?! Denn heute Nacht, es mag am guten Weihnachtsessen gelegen haben oder daran, dass ich gerade die Weihnachtsansprache unseres Bundespräsidenten, immerhin evangelischer Pastor, nachgelesen habe, dazu einen entsprechenden Blogbeitrag auf katholon, hatte ich eine Vision: Wie wäre es, wenn in diesem Jahr die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten wie folgt ausgefallen wäre?
Meine lieben deutschen Landsleute, hier in unserem Land und auch fern der deutschen Heimat! Liebe Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, Besucher aus nah und fern, die sich zu einem Besuch oder auch einem längeren Aufenthalt in unserem schönen Vaterland entschieden haben!
Zunächst wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes reichen Segen für alle Menschen guten Willens in unserem schönen Land! Als Bundespräsident und damit höchster Repräsentant unserer Nation wünsche ich Ihnen allen, dass Sie die Liebe Gottes, Mensch geworden in Jesus Christus, in diesen Tagen besonders spüren! Vielleicht meinen Sie, dass mir als Staatsrepräsentanten einer Nation, in der Religion und Politik aus guten Gründen in wesentlichen Belangen getrennt sind, eine solche Begrüßung nicht zustehe oder sie nicht angemessen sei. Es ist aber doch auch so, dass die Grundordnung unserer Nation seit spätestens dem zweiten Weltkrieg auf einem christlichen Welt- und Menschenbild basiert, dass auch in den Ansprachen der Vertreter des Volkes dieses Landes zum Ausdruck kommen sollte. Wir haben es in unserem Land schon seit Jahrzehnten so gehalten, dass der Staat sich nicht in die Geschäfte der Kirchen und die Kirchen nicht in die Geschäfte des Staates einmischen sollte befruchten können sie sich aber allemal, und auch das ist Teil unserer deutschen Kultur, die eigentlich eine Erfolgsgeschichte sein könnte.
In diesen Tagen treiben uns aber auch Sorgen um: wirtschaftliche, politische Umwälzungen, Veränderungen, die auf jeden Bürger dieses Landes Auswirkungen haben, finden statt oder werfen ihre Schatten voraus es sind dies Herausforderungen, die wir so meine feste Überzeugung gemeinsam und im Angesicht Gottes und mit Vertrauen auf ihn, dessen Fest wir heute feiern, meistern können!
Die internationale wie die nationale Wirtschaft ist in Unordnung geraten, nicht wenige unserer Landsleute fühlen sich durch die Veränderungen benachteiligt und geschädigt, erheben schwere Vorwürfe gegen unsere Wirtschaftsordnung. Unser Land hat dabei eine lange Tradition der sozialen Marktwirtschaft vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um das freie Wirken des Marktes, wobei als soziale Komponente diejenigen, die ohne eigenes Verschulden in diesem Markt in Schwierigkeiten geraten, die Solidarität der ganzen Nation erfahren durch wirtschaftliche wie auch ideelle Unterstützung. Heute allerdings scheint der Charakter des Sozialen oder müsste man nicht eher sagen Sozialistischen derart überhandgenommen zu haben, dass von einer Marktwirtschaft gar nicht mehr gesprochen werden kann. Finanziert werden alle möglichen Themenstellungen, seien sie sozialer oder gesellschaftlicher Natur über einen Staatshaushalt, der trotz einer Steuerbelastung von in weiten Teilen der Bevölkerung über 50 % an direkten und indirekten Steuern sowie Sozialabgaben, seit Jahrzehnten nur noch als desaströs bezeichnet werden kann. Ein Ende der Schuldenspirale ist nicht absehbar, und auch wenn es uns im europäischen Vergleich noch gut geht, so gefährden wir damit doch sehenden Auges den Wohlstand unserer Kinder und Enkel!
Wenn wir über Kinder und Enkel sprechen, dann müssen wir auch sehen, dass unser Volk langsam aber sicher überaltert. Die Renten für die heutigen Beitragszahler sind schon lange nicht mehr gesichert, viele der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute gehen davon aus, dass die staatliche Rente in Zukunft nur noch für ein geringes Zubrot zur privaten Vorsorge ausreichen wird. Einerseits muss sich die Politik aus diesem Grund fragen, ob sie sich mit der Einmischung in die Vorsorge der Bevölkerung nicht weit außerhalb ihres Aufgabenbereiches bewegt? Andererseits müssen wir aber auch feststellen, dass die Frage, ob man in unserem Land Kinder bekommen möchte, offenbar in viel zu hohem Maße eine Frage der wirtschaftlichen Machbarkeit geworden ist. Wenn die Belastung der Einkommen durch staatliche Steuern und Sozialabgaben so hoch geworden ist, dass sich eine normale Familie nur noch mit zwei Einkommen finanzieren lässt, dann ist etwas faul in unserem Land. Wenn heute tatsächlich ernsthaft darüber diskutiert wird, ob es nicht besser sei, die Kinder frühzeitig, vielleicht schon nach einem knappen Jahr, in staatliche Obhut zu geben, dann übernimmt sich der Staat auch hier, wird aktiv in einem Erziehungsumfeld, das schon von unserer Verfassung her in der Verantwortung der Eltern gesehen wird, und liefert dabei keinen einzigen Anreiz, Kinder zu bekommen: Kinder zu bekommen um sie abzugeben? Eine perverser Vorstellung von Familie, die hier Raum greift.
Dabei haben wir noch gar nicht von dem himmelschreienden Unrecht der vieltausendfachen Abtreibungen in unserem Land gesprochen. Dass wir als Gesellschaft den stummen Schrei der vielen Tausende Kinderkehlen, die im Mutterleib vergiftet und zerstückelt werden, nicht mehr hören, ist eine moralische Bankrotterklärung ersten Ranges. Dass wir es als vergleichsweise wohlhabende Gesellschaft zwar schaffen, uns für bedrohte Froschreviere einzusetzen, aber keine Mittel zur Entlastung beispielsweise junger werdender Mütter in Not bereit zu stellen, ist ein Skandal, den ich spreche hier schließlich als Bundespräsident unserer Nation besonders wir Politiker aber auch alle anderen gesellschaftlich relevanten Gruppen, die nicht ausdrücklich für den Lebensschutz kämpfen, mit zu verantworten haben!
Dass wir auf der anderen Seite im Rahmen einer falschverstanden Gleichbehandlung alle möglichen Formen des Zusammenlebens vor einer Diskriminierung zu schützen versuchen, die doch eigentlich gar nicht stattfindet und dabei die Grundlage der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, die normale Familie bestehend aus leiblicher Mutter, Vater und Kindern, die immerhin noch mit weitem Abstand die Mehrheit der Konstellationen der Haushalte mit Kindern ausmachen, aus den Augen verlieren und vernachlässigen, kann nicht anders beschrieben werden als das Absägen des Astes auf dem wir alle sitzen.
Wenn wir über Politik sprechen, dann kommen wir in diesen Tagen nicht umhin, auch darüber zu sprechen, dass in der Politik auch Versagen vorkommt es steht uns Politikern gut an, die Schuld für gesellschaftliche Missstände auch bei uns selbst und nicht nur bei anderen und dem politischen Gegner zu suchen. Die Zunahme der Gewalt an unseren Schulen hat erschreckend zugenommen. In diesem Jahr wurden wir Zeugen, wie eine anscheinend rechtsextremistische Vereinigung in den vergangenen Jahren in der Lage war, abscheuliche Verbrechen zu begehen. Unabhängig davon, wie die Aufklärungsarbeit in diesen Fällen weitergeht, die durch das Versagen staatlicher Stellen bis zur Unmöglichkeit erschwert wurde, so sollte doch in diesem Land eines klar sein: Politische Extremismen, seien sie links- oder rechtsgerichtet, die sich gegen die Freiheit und Unversehrtheit des Leibes und des Eigentums unbescholtener Mitbürger richtet, werden nicht toleriert! Wenn ich eben darüber gesprochen habe, dass der Staat in Aufgaben mitwirkt, die ihn eigentlich nichts angehen, dann ist hier ein Aufgabenfeld, das staatliche Institutionen teils sträflich vernachlässigen. Es gibt in unserem Land vor allem in den Metropolen Viertel, in denen normale Bürger nach Anbruch der Dunkelheit, teilweise schon am Tage, keinen Fuß mehr setzen mögen, in denen selbst die Polizei den Kampf gegen Bandentum und Verbrechen aufgegeben hat.
An dieser Stelle müssen wir auch das Augenmerk auf eine Entwicklung lenken, vor der viele nur allzu gerne die Augen verschließen: wir sind ein wohlhabendes Land und ich bin fest davon überzeugt, dass unser Wohlstand uns dazu verpflichtet, Menschen aus anderen Ländern, die unter Verfolgung in der Form leiden, dass sie an Leib und Leben bedroht sind, Schutz zu gewähren, Wenn aber diese Gastfreundschaft, die wir gewähren in der Form missachtet wird, dass sie von Menschen in Anspruch genommen wird, die unter keiner existenziellen Verfolgung leiden oder indem Menschen die Gastfreundschaft durch ihr Verhalten in unserem Land mit Füßen treten, dann verwirken diese Menschen, die damit den wirklich Bedürftigen erheblichen Schaden zufügen, diese unsere christliche Gastfreundschaft. Mir ist sehr wohl bewusst, dass zunehmende Gewalt in allen gesellschaftlichen Schichten ein Problem ist, wir dürfen aber auch nicht davor die Augen verschließen, dass der unterschiedliche kulturelle Hintergrund der Menschen, die in unserem Land Arbeit und Zuflucht finden, dass die Weigerung zur Integration, die teilweise schon mit der Weigerung zum Erlernen unserer Sprache beginnt, eine ganz wesentliche Ursache der Kriminalitätsprobleme in unseren Land darstellen.
Wenden wir unseren Blick auf die internationale Politik, so erschrecken uns heute die Bilder aus dem nahen Osten, wo nach dem sogenannten arabischen Frühling in vielen Ländern, ein extremistischer Winter eingekehrt ist oder einzukehren droht. Wenn wir heute die Geburt Jesu feiern, dann müssen wir uns bewusst machen, dass in vielen Ländern dieser Welt, lassen sie mich beispielhaft Ägypten, Syrien, Nigeria und Saudi-Arabien aber auch die Türkei nennen, Christen unter Verfolgung und Diskriminierung leiden und damit heute die am meisten verfolgte Religion der Welt ist. Leider müssen wir dabei feststellen, dass es sich bei den meisten der verfolgenden Länder um muslimische oder muslimisch geprägte Staaten handelt. Vor dem Hintergrund, dass wir in unserem christlich geprägten Land eine Vielzahl muslimischer Immigranten aufnehmen, muss einerseits die Frage erlaubt sein, wie es diese Staaten in Zukunft mit der Religionsfreiheit halten wollen, wenn sie mit uns Geschäfte machen wollen, und andererseits müssen wir uns die Frage stellen, wie wir sicherstellen, dass unser Vaterland auch weiterhin die jüdisch-christliche Grundprägung behält, die uns viele Jahrzehnte des inneren wie äußeren Friedens beschert hat?
Mit Blick auf die beschriebenen Probleme, man könnte die Liste noch weiter fortführen, könnte einen die Verzweiflung überkommen. An dieser Stelle sei aber noch mal auf den Grund dieser Ansprache hingewiesen: es ist Weihnachten und wir feiern in diesem Land, dass Gott Mensch geworden ist! Er ist bei uns so hat er gesagt bis zum Ende der Zeit, und so dürfen wir zuversichtlich sein, dass wir mit Gott gemeinsam die Probleme, die uns bedrücken lösen werden. Ein Paradies auf Erden werden wir nicht schaffen, und jede politische Ideologie, die das versprochen hat, endete bislang bei Gulags und Konzentrationslagern, aber mit Gott werden wir in der Lage sein, eine Gesellschaft, die auf Selbstverantwortung und Rechtstaatlichkeit, auf Recht und Freiheit und letztlich auf christlicher Nächstenliebe beruht, aufzubauen. Dazu bedarf es Mut, einer göttlichen Tugend: dem Mut, alte eingefahrene Wege zu verlassen, Wahrheiten zu sagen, nicht mit dem Ziel zu verletzen sondern zu klären, und unser Handeln neu an Christus auszurichten, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und der Mensch geworden ist, um bei uns zu sein und uns zu erlösen!
Nicht zuletzt feiern wir in diesen Tagen, dass wir dieses Vertrauen in Gott haben dürfen, und auch die vielen anders- oder nichtgläubigen Menschen in unserem Land dürfen sich aufgefordert fühlen, zumindest die Grundlagen der oben beschrieben Gesellschaft zu verinnerlichen und so an der Entwicklung dieser Nation teilzuhaben, zum Wohle aller Menschen in diesem Land!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch mal ein gesegnetes Weihnachtsfest, lassen Sie Christus in Ihr Herz, nicht nur heute, sondern an jedem Tag in Ihrem Leben!
Es fielen einem noch mehr Worte und Themen ein, die ein Bundespräsident bei seiner Weihnachtsansprache hätte aufnehmen und sprechen können, aber damit sei es erst mal genug. Es wäre jedenfalls eine Rede, vor der ich Respekt haben würde, von einem Redner, der sich nicht scheut, auch unangenehme Themen anzusprechen, Wahrheiten auszusprechen, auch wenn sie vielleicht nicht politisch opportun erscheinen. Der eine oder andere mag meinen, dass eine solche Rede besonders zu Weihnachten nicht geeignet sei, weil sie doch Widerspruch und Streit erzeugen könnte und ich sage: ja, das würde sie, und gerade deshalb passt sie so gut zu Weihnachten, zur Geburt des Menschen, der ein Zeichen war, dem widersprochen wurde und wird! Wann wenn nicht zu Weihnachten sollte man eine solche Rede halten?
Stattdessen habe wir in diesem Jahr diese nicht weiter nennenswerte, politisch korrekt austarierte Ansprache hören müssen, in der sich ein Bundespräsident um die wirklichen Themen herum schwurbelt, das Gegenteil des von ihm geforderten Engagements und das Gegenteil der von ihm geforderten Tatkraft! Schade, Herr Gauck, aber nächstes Jahr ist ja wieder Weihnachten Gottes Segen für den nächsten Anlauf!
Anonymous
Das ist aber ein ganz anderer Text als in der öffentlichen Weihnachtsansprache im ZDF !!!
http://www.tagesschau.de/inland/gauckweihnachtsansprache104.html
Papsttreuer
Zugegeben, ich habe nicht jedes Wort nachvollzogen, aber der von mir verlinkte Wortlaut passt doch fast 100%-ig zur veröffentlichten Ansprache auf Tagesschau.de? Ich hoffe, es ist nicht zu einer Verwechslung gekommen: der von mir geschriebene Text ist lediglich eine hypothetische Rede, die so nie gehalten wurde?!
Herzliche Grüße und Gottes Segen!