Da die Frage an mich herangetragen wurde: der in einem SPON-Artikel erwähnte „Papsttreue“ bin nicht ich!
Und um der Gegenfrage zuvor zu kommen: Das Ziel dieses „Papsttreuen“, durch von einer Detektei durchgeführten Stichproben katholische Krankenhäuser zu identifizieren, die der katholischen Lehre widersprechende Behandlungen wie die „Pille danach“ anbieten um diese mögliche Praxis zu unterbinden und damit das Leben ungeborener Kinder zu retten, mag ehrenhaft sein, die Methode (wenn sie denn so ist, wie vom Spiegel dargestellt, woran ich in Kenntnis des Magazins generell zweifle) halte ich zumindest für fragwürdig – Bespitzelung und Denunziation statt Aufklärung und Evangelisierung? Das ist kaum der „katholische Weg“!
Andererseits: der Bericht auf SPON ist natürlich auch ein gutes Beispiel eines tendenziösen Journalismus, der gespickt mit Andeutungen und Vermutungen Schlüsse zieht … alles in allem ein gutes Beispiel zum Verproben meiner Beschreibung der Probleme der katholischen Kirche (hier und hier)
Beispiel gefällig:
Die Kölner Fälle zeigen, wie Erzkonservative auf die Kirche und ihre Institutionen einwirken. „Die Lebensschützer haben einen erkennbaren Einfluss auf die Kirche. Unter anderem auch, weil ihnen viele Wirtschaftsmächtige angehören“, sagt der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller. Wie viel die Aktionen kosten, ist unerheblich, bestätigt auch der Kölner Lebensschützer: „Ums Geld geht es in solchen Fällen nicht.“
Die Bewegung, die in den vergangenen Jahren Rückenwind aus Rom bekommen hat, ist zwar nicht groß, aber am rechten Kirchenrand gut vernetzt: mit dem Hetzportal kreuz.net, das inzwischen offline ist; mit dem konservativen Netzwerk katholischer Priester. Und sie verfügt über gute Kontakte in den Vatikan.
Alles über einen Leisten gezogen: Rom/Vatikan, Erzkonservative, Lebensschützer, Rechte, kreuz.net, Netzwerk katholischer Priester – dass ganze gewürzt mit dem kleinen verschwörerischen Hinweis auf „wirtschaftsmächtige“ Kräfte – das ist der Stoff, aus dem Träume von Panorama-Ressortleiterinnen und deren Vertreter beim – um in deren Diktion zu bleiben – Hetzmagazin Spiegel sind!
In diesem Sinne – ich bin nicht dieser Papsttreue, aber danke SPON für die Steilvorlage!
Cinderella01
Oooh, ich hatte schon gedacht, wir vom Beiboot müssen uns jetzt aber anstrengen, damit wir auch mal vom Spiegel erwähnt werden…. ;-)
Auf jeden Fall ist der Spiegel-Artikel ein weiteres Beispiel dafür, warum sie allein im letzten Quartal 5% Leser verloren haben und die Käuferzahl immer weiter nach unten geht.
Wenn es stimmt, dass in der Lebensrechtsbewegung viele „Wirtschaftsmächtige“ sind, dann ist es ein gutes Zeichen.
Gast
Ja, schrecklich was sich der Spiegel im SPON zusammenlügt:
Die Kampagne der Konservativen
Gruppen wie die Lebensschützer sind von Misstrauen getrieben: Zu liberal sei die Tendenz der Kirche, zu sehr sprächen die Kirchenoberen dem Volk nach dem Mund, zu wenig handelten die Kirchenmitarbeiter nach Glaubensgrundsätzen. Mit teils sehr schroffem Ton versuchen sie, ihre Interessen in den Bistümern durchzusetzen: durch Denunziantentum und eine regelrechte Jagd auf Liberale.