Von einer lieben Freundin habe ich den folgenden Gastbeitrag erhalten, den ich den Lesern nicht bis nach der Fastenzeit vorenthalten möchte – Rückmeldungen gebe ich gerne weiter, auch als Ermutigung, mehr zu schreiben oder einen eigenen Blog zu eröffnen :-)
Oh Mama! Ein rosa Überraschungs-Ei, das will ich haben. Guck mal extra für Mädchen! Tönte meine 6-Jährige Tochter bei unsrem letzten Einkauf laut durch den Supermarkt. Wie bitte? Ein rosa Mädchen-Ei? Das gibts doch gar nicht in Zeiten von Gender und Co, dachte ich mir. Und tatsächlich: ein wunderschönes Mädchenglitzer-Schoko-Ei das meine Tochter da in den Händen hielt. Da war ich schon ziemlich verwirrt. Schließlich wird im Moment ja hart daran gearbeitet, dass es keine wirklichen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen mehr gibt, alle sollen gleich sein. Und dann meine plötzliche Erkenntnis: Marketing und Werbestrategen sprechen eben doch gezielt auf Geschlechterunterschiede an! Wenn es dem Umsatz förderlich ist, dann sind Geschlechterunterschiede also wieder anerkannt und werden sogar benutzt, um den Umsatz zu steigern. Und mir fallen auf einmal wieder die rosa Lillifee-Hefte ein oder Fußballsticker in Süßigkeiten Wie verträgt sich das denn mit der modernen Genderideologie? Ach so: der moderne Mensch geht natürlich davon aus, dass es völlig legitim ist, dass Mädchen Fußballsticker kaufen können und Jungs rosa Überraschungseier. Da sind wir natürlich aufgeklärt und liberal.
Aber wollten wir nicht im Rahmen des Gendermainstreaming alle Rollenklischees und charakteristische Geschlechterunterschiede abschaffen, da das Geschlecht ja nur sozial festgelegt ist?! Also wie jetzt? Rosa für Mädchen und Fußball für Jungs oder doch auch anders herum oder am besten gar kein rosa oder blau, nicht dass dadurch die Geschlechterrollen wieder zu stark festgelegt werden War die Grundidee des Gendermainstreaming gar nicht so verkehrt, so nimmt es heute doch ganz schöne Auswüchse an, indem es Jungen und Mädchen die eigene gesunde Identität zu rauben versucht. Geschlecht ist eben nicht nur sozial festgelegt- wie wir alle wissen: als MANN und FRAU schuf er sie! Und unsere Biologie bestätigt das meisten ja auch. Dennoch gibt es Bestrebungen in Schulen, die gesunde Geschlechtsidentität zu untergraben. Konsequentes Gendermainstreaming führt zu Verunsicherung gerade der Jugendlichen, unterwirft Sexualität der Beliebigkeit und löst Mann-und Frau- Sein im positiven Sinne völlig auf. Da stellt sich mir die Frage: wo Verwirrung gestiftet wird, wird nicht gerade dann nach Stabilität, Sicherheit und Stereotypen gesucht? Provoziert die Genderideologie nicht gerade das Gegenteil von dem, was sie zu erreichen sucht?
Da lobe ich die Kirche, die im Rahmen des 2 Vatikanischen Konzils eine Erklärung über die Erziehung verfasst hat (Gravissimum Educationis):
… Alle Menschen, gleich welcher Herkunft, welchen Standes und Alters, haben kraft ihrer Personenwürde das unveräußerliche Recht auf eine Erziehung (5), die ihrem Lebensziel (6), ihrer Veranlagung, dem Unterschied der Geschlechter Rechnung trägt, der heimischen kulturellen Überlieferung angepaßt und zugleich der brüderlichen Partnerschaft mit anderen Völkern geöffnet ist, um der wahren Einheit und dem Frieden auf Erden zu dienen. Und weiter: ..Nach den jeweiligen Altersstufen sollen sie durch eine positive und kluge Geschlechtserziehung unterwiesen werden..
Ebenso erklärt die Heilige Synode: Die Kinder und Heranwachsenden haben ein Recht darauf, angeleitet zu werden, die sittlichen Werte mit richtigem Gewissen zu schätzen und sie in personaler Bindung zu erfassen….
Da die Eltern ihren Kindern das Leben schenkten, haben sie die überaus schwere Verpflichtung zur Kindererziehung (11). Daher müssen sie als die ersten und bevorzugten Erzieher ihrer Kinder anerkannt werden. Ihr Erziehungswirken ist so entscheidend, daß es dort, wo es fehlt, kaum zu ersetzen ist. Da sage ich nur: Thema KrippeIch als Mutter bin jedenfalls verwirrt. Dass mein Junge Polizist werden will und meine Tochter Blumenverkäuferin traue ich mich auf jeden Fall nicht mehr laut zu sagen. Andererseits tun mir Jungs leid in unserem Bildungssystem: langes Sitzen, hauptsächlich weibliche Lehrkräfte (vor allem in Grundschulen) Wo bleibt da das Gendermainstreaming!? Und als glückliche Mama frage ich mich, was die Feministinnen denn noch für Probleme haben?! Gott sei Danke dürfen wir Frauen ja heute unseren Beruf und unser Leben selbst gestalten (zumindest in westlichen Ländern). Und der klitzekleine Unterschied, nämlich, dass ein Baby immer noch in meinem Bauch wachsen darf, diesen Unterschied empfinde ich weniger diskriminierend, eher als eine einziges Privileg! Liebe Frauen, freut Euch über Euer Frau sein, traut Euch laut zu sagen, dass es schön ist ganz Frau sein zu dürfen und helft den armen Männern, die mittlerweile gar nicht mehr wissen, ob sie denn noch ganz Mann sein dürfen! Schließlich haben es Männer auch nicht mehr leicht: am Anfang sollen Sie im Kreißsaal dabei sein, dann der frischgebackenen Mama nach schlaflosen Nächten das Baby abnehmen, den Haushalt perfekt in Ordnung halten, Geschwisterkinder versorgen und sich dann den Schwiegermamas widmen. Ach so-nebenbei sollen unsere Männer auch noch im Job gut sein, Geld heim bringen, zärtlich und einfühlend sein und ein bisschen Macho soll dann auch noch dabei sein.
Vielleicht sollten wir uns wieder auf unser Bauchgefühl besinnen (ok-typisch weiblich-Sorry), was Mann und Frau sein angeht. Wir haben alle Möglichkeiten und Chancen, brauchen kein Gendermainstreaming, das uns vorgaukelt, dass unsere Biologie nur kulturell oder sozial festgelegt ist. Und selbst wenn: wäre das so schlimm? Wir leben in unserer Kultur doch ganz gut, oder? Wer wirkliches Selbstbewusstsein besitzt, hat es nicht nötig, sich von Gender und Co verwirren zu lassen, muss nicht auf Homosexuelle schimpfen oder proklamieren, dass nur Beliebigkeit ohne Moral und Gewissen in der Sexualität erlaubt ist. Regeln oder Moral sind Reizwörter, womit wir aber bei einem anderen Thema wären
So hoffe ich, dass meine Kinder in diesem Wirrwarr irgendwie groß werden-ohne irreversible Schäden, was ihre Identität und Sexualität angeht. Und ich bleibe dabei: Gerechtigkeit ja-Gleichheit was Geschlechter angeht-nein!
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag und dass ich ihn bei mir veröffentlichen darf!
Eugenie Roth
Als Kind habe ich lieber mit meinen Brüdern Eisenbahn aufgebaut als mit Puppen zu spielen. Das hat mich nicht gehindert, Frau zu werden. In Norwegen – gerade dort! – wählen Frauen meist typische „Fraubenberufe“ und umgekehrt … Im Vorzeige-Genderland!!!
gast
Ich habe als KInd auch sehr gerne mit Jungs gespielt und „Jungssachen“ gemacht..Aber ich glaube darum geht es nicht wirklich. Es geht um das „große Ganze“. Meine Identität als Frau hängt ja nicht nur davon ab,mit welchen Dingen ich als Kind gespielt habe…Und jeder ist ja auch ganz idividuell und das ist gut so!Wie es in Norwegen aussieht,was Gendermainstreaming und Co angeht,was in Schulen unterrichtet wird-keine Ahnung. Vielleicht ist Norwegen ja ein Land, das Gender vom Ansatz her richtig versteht und das auch so konstruktiv umsetzt. Wäre ja schön!