Im Grunde bin ich das Eingeständnis wird den ein oder anderen sporadischen Leser, weniger die Menschen, die mich persönlich kennen, überraschen ein Harmoniehansel. Ich mag nicht, wenn Menschen mich nicht mögen, versuche meine Worte so zu wählen, dass ich niemandem ungewollt auf die Füße trete, und habe die Hoffnung, dass auch diejenigen, die meine Positionen nicht teilen, mich im Grunde für einen netten Kerl halten. Diese Charaktereigenschaft entspringt wohl in ihrer Wurzel einer ungesunden Eitelkeit und diese wiederum dem letztlich jedem Menschen innewohnenden Wunsch geliebt zu werden oder negativ gewendet der Angst davor, nicht geliebt zu werden.
Artikel wie der letzte Polidings über umstrittene Zeitgenossen, entstammen daher meist eher meinem Wunsch auch Klartext zu reden, ab und an bricht sich bei mir auch ein Zynismus Bahn, der bestimmt auch nicht sonderlich katholisch ist und sicher keine Eigenschaft, die Gott an mir mögen wird (was anderes ist es mit der Ironie, von der ich glaube, dass Gott daran wirklich Spaß hat). Eigenartigerweise (oder auch nicht?) sind es meist weniger die Artikel, in denen ich meine Klartext zu sprechen, die kritische Reaktionen hervorrufen, es sind eher die in meinen Augen fast versöhnlichen Beiträge wie der mit dem Titel Sprungbereite Feindseligkeit zur Abendmahlsmesse des Papstes vom letzten Gründonnerstag und der Frage, wie der sich zur Eucharistie stellt und dahinter liegend die Frage, was wir ihm unterstellen, wenn wir seine Handlungen vielleicht nicht verstehen.
Die Reaktion der unter dem Namen Johanna Saichen auftretenden Leserin ist in den Kommentaren unter dem Beitrag nachzulesen und ich bin ehrlich gesagt ratlos, welches meiner Worte zu dieser Reaktion geführt haben. Ich kann versuchen, mich damit herauszureden, dass es andere Wurzeln sind, die zu dem Unverständnis über meinen Beitrag geführt haben, Verletzungen, die geschehen sind und die ich nicht kenne aber letztlich: ganz offensichtlich hat mein Beitrag diese Leserin verletzt. Eine ähnliche Reaktion musste ich auf Facebook erfahren, wo ich den Beitrag in einer katholischen Gruppe verlinkt habe, und der geschätzte Bloggerkollege Peter Winnenmöller diesen geliked hat. Der Kommentar einer Leserin (dem Facebooknamen nach nicht identisch mit Johanna Saichen: So was gefällt Ihnen, Herr Winnenmöller? Schade, aber wie groß muss der Hass auf Katholiken innerhalb der Kirche sein. Auch hier kann ich annehmen, dass mein Beitrag missverständlich gewesen sein muss, selbst dann aber ohne meine ergänzenden Kommentare im Blog stelle ich mir die Frage, wie jemand von dem betreffenden Artikel auf den Begriff Hass kommt, der auf Katholiken innerhalb der Kirche bestehen soll?
Ich muss es wohl bei der Einsicht belassen, dass es mir vielleicht möglich ist, mit den Beiträgen dieses Blogs auf bestimmte Themen hinzuweisen, sie pointiert darzustellen oder auch theologisch zu betrachten, auch geistliche Betrachtungen können bisweilen das Mittel der Wahl sein was mir aber im Rahmen eines Blogs nicht möglich ist, ist eine Art von Seelsorge für Menschen zu übernehmen, die durch eine wie auch immer geartete Vermittlung der Glaubenslehren der katholischen Kirche verletzt wurden oder sich verletzt fühlen. Ich kann versuchen, meine Worte einfühlsam zu wählen, aber wegen meiner beschränkten Zeit, die ich zur Pflege des Blogs aufbringen kann, wird sich immer mal wieder ein sprachlicher Mangel oder eine übermäßige Pointierung einschleichen, die auf den einen oder anderen verletzend wirkt und die ich nur mühsam korrigieren kann. Ich muss damit leben, dass es Leser gibt, die meine Beiträge nicht verstehen nicht, weil sie intellektuell dazu nicht in der Lage wären, so kompliziert ist unser Glaube und sind hoffentlich meine Worte nicht, sondern weil sie auf eine Weise vorgeprägt sind, anders geprägt als ich selbst, die einem gemeinsamen Verständnis im Wege stehen. Ich kann dabei versuchen, mich in einen potenziellen Leser hineinzuversetzen, es ist aber schlechterdings unmöglich, mich in alle Leser gleichermaßen zu versetzen und auf dieser Basis Beiträge zu verfassen, mit denen ich niemandem unnötig! auf den Schlips trete. Das alles ist, so hoffe ich, kein Mangel bei mir und es ist auch kein Mangel bei den betreffenden Lesern es ist eben Teil des Verständnisses eines Diskurses, das man am Ende nicht zwingend mit der gleichen Meinung da steht und dass bei unterschiedlicher Beurteilung selbst ein gleiches Problemverständnis nicht so leicht zu erreichen ist, und vielleicht gar nicht auf dem Weg eines Blogs.
Neben dieser Einsicht bleibt mir nur, um den Heiligen Geist zu beten, der hoffentlich meine Finger führen wird, damit ich nichts schreibe, was Menschen guten Willens von der Kirche wegtreibt, in der allein das Heil zu finden ist. Es schadet auch bestimmt nicht, wenn der eine oder andere Leser mich in diesem Sinne in seine Gebete einschließt.
Stanislaus
In einem solchen Fall bin ich heilfroh, im Forum internum zu bloggen. Das hält mir nämlich solche Leute vom Hals. Ich kenne meine Leser und meine Leser kennen mich.