4 Comments

  1. Was Sankt Martin vor allem auszeichnet ist, dass er seinen eigenen Mantel teilt und nicht von anderen verlangt, dergleichen zu tun.

  2. Vielen Dank für Strophe 5!! War mir in der Tat bislang auch unbekannt.
    Ähnlich, aber nicht so schön, lautet sie bei Manfred Becker-Huberti, der in seinem „Lexikon der Bräuche und Feste“ (Herderverlag 2000; Sonderausgabe 2007, S. 254f.) im Artikel „Martinslieder“ 9 Strophen abdruckt. Die 8. ist aber sehr eigentümlich, in Bezug auf Martin lächerlich anachronistisch und scheint zu einer sehr bestimmten Zeit hinzugedichtet worden zu sein … zu Recht schnell wieder vergessen, sei sie deshalb auch hier nicht zitiert.
    Die Lichterprozessionen, die St. Martin begleiten und offenbar nun einziger Inhalt von „Sonne-Mond-und-Sterne“-Happenigs (als hätten die Kinder in puncto inhaltsleerer Events nicht schon genug um die Ohren) werden soll, erklärt Becker-Huberti (ebd. S. 253f.) aus der Umsetzung der „Lucerna-Perikope“, die vom „13. Jahrhundert bis zur jüngsten Liturgiereform (1969)“ das Tagesevangelium am 11.11. ausmachte. Luther übernahm die Perikopenordnung unverändert, so daß sich auch das Martinsbrauchtum in den protestantischen Gegenden erhielt. Heute paßt die Perikope („Was ihr dem geringsten meiner Brüder …“) zur Mantelteilung und dem Verweis des Bettlers auf Christus.
    @JoBo Lieber JoBo, gut, daß ich Dich hier treffe, denn bei Dir kann man ja nicht kommentieren: Vielen Dank für den Hinweis (von Claudia Sperling) auf die wie soll ich sagen – ‚Längsteilung‘ (gewissermaßen ‚parieren‘) des Mantels! Wer hätte das gedacht! Das mit der Hälfte, die ihm gehört, kannte ich auch schon – aber daß er längs teilt …
    Hoffentlich passiert den vielen schönen Martinsstatuen jetzt nicht das, was die Souvenirhändler in „Asterix und Kleopatra“ mit der Nase der Sphinx machen, nachdem Obelix sie abgebrochen hat. ;) Wie auch immer, ich habe die Querteilung bei nur teilweisem Besitz mal zum Aufhänger eines Martinsspiels genommen, hier:
    http://www.becker-lamers.de/kompositionen-szenische-werke/martinsspiel-2010-traum/. Die Idee einer Längsteilung öffnet allen abwechslungshungrigen Seelsorgeämtern nun völlig neue Perspektiven.
    Viele Grüße Cornelie

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