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  1. Das Bundesverfassungsgericht neigt seit geraumer Zeit dazu. unter Berufung auf Art. 3 GG den Gleichheitsgrundsatz auf Ungleiches anzuwenden – Gleichstellung des Ungleichen aber schafft Ungerechtigkeit. Offenbar liegt auch hier eine in unserer Tagespolitik übliche Wirklichkeitsverweigerung vor.

  2. Was das Thema „Mindestlohn“ und „Exporterfolge“ angeht, bin ich deutlich anderer Meinung.

    Nur soviel: Untersuchungen zeigen, dass der Mindestlohn keine Arbeitsplätze kostet.

    Die Exporterfolge sind erst durch die Lohndrückerei, die u.a. durch Hartz4 möglich wurde, enstanden. In Deutschland sind die Löhne in den letzten Jahren kaum gestiegen, wodurch sich Deutschland gegenüber den anderen Nationen einen Vorteil verschafft hat, da diese durch die gemeinsame Währung (Euro) nicht mehr über eine Abwertung der Währung mithalten können. Außerdem haben z.B. Frisöre oder der Einzelhandel nichts von der Exportweltmeisterschaft, da den Menschen im Inland Geld fehlt (s. die Einzelhandelsumsätze der letzten Jahre). Die Binennkonjunktur wurde durch diese Massnahmen abgewürgt.
    Es wäre nötig, diese wieder anzukzurbeln. Dann kämen Export und Import wieder ins Gleichgewicht.
    Außerdem zahlt der „gemeine“ Bürger die Zeche für die Exportindustrie, denn über kurz oder lang werden wir Deutsche für die Schulden der anderen Europäer mit aufkommen müssen, die u.a. durch unsere massiven Export entstanden sind.

    Der Staat hat bei diesen Themen schon eingegriffen, allerdings nicht so wie Sie meinen: Durch Hartz4 und die Verpflichtung, schier jeden Job anzunehmen, konnten die Unternehmen die Löhne drücken. Durch eine Verweigerung des Mindestlohns gibt es keine Lohnuntergrenze nach unten und dadurch sind die Arbeitnehmer erpressbar. Unternehmen können den Profit steigern, weil sie Teile auslagern können, denn es gibt Menschen, die zu einem schlechten Lohn die Arbeit dann übernehmen. Solche Modelle funktionieren nur, weil es keine allgemeine Lohnuntergrenze gibt.

  3. @moin (Besucher)
    „Die Exporterfolge sind erst durch die Lohndrückerei, die u.a. durch Hartz4 möglich wurde..“
    Würden Sie bitte den Begriff „Lohndrückerei“ genauer definieren? Was wollen Sie damit aussagen?

    • Ich meine folgendes: Das die Exportüberschüsse so in die Höhe gegangen sind, hat u.a. damit zu tun, dass durch die Hartz-Gesetze die Position der Arbeitnehmer deutlich verschlechtert wurde. Durch den Zwang, relativ schnell nach Arbeitslosenbeginn jede(!) Arbeit anzunehmen, gab es genug Menschen, die für die gleichzeitig erleicherte Leiharbeit in Frage kamen. Zudem wurden die 1-Euro-Jobs eingeführt, die in der Regel nicht – wie beabsichtigt – zu einer regulären Stelle führten. Dadurch entstand eine großer Niedriglohn- und Leiharbeitssektor, den es so vorher nicht gegeben hatte.
      Gleichzeitig verschlechterte sich die Macht der Gewerkschaften, da die Unternehmer bei aus Ihrer Sicht unerwünschten Forderungen relativ einfach auf die schlechter bezahlten Leiharbeiter zugreifen konnten.
      So kommt es, dass die Löhne der deutschen Arbeitnehmer in den letzten Jahren deutlich weniger stark als im Rest der EU gestiegen sind. Durch die geringe Nachfrage (durch kaum gestiegene Löhne) ging dann auch die Binnenkonjunktur zu Boden (s. z.B. die Einzelshandelsumsätze). Für Importe aus anderen Ländern war weniger Bedarf da, was wiederum den Exportüberschuss beflügelt.

      Wen es genauer interessiert, kann hier nachschauen: http://www.jjahnke.net/

  4. Es sind witzigerweise oft DIE GLEICHEN Figuren, die einerseits Lohndrückerei beklagen und andererseits den Lohndrückerimport befördern – das ist zwar hirnkrank, jedoch völlig normal in dieser abnormalen ‚brd‘! Wenn ich will, daß die einheimischen Ungelernten einen auskömlichen Lohn haben, muß ich die Lohndrückerei! durch z.B. Osteuropäer verhindern. Für die lohnt es sich nämlich auch bei halbem Lohn zu arbeiten, da sie geringere „Lohnnebenkosten“ (staatl. Lohnraub) haben. Aber hindern Fakten sozialistische Laberer?

    Gutmenschen kennen die Marktgesetze nicht (oder wolen sie nicht kennen), nach denen Angebot und Nachfrage den Preis auch der Arbeit bestimmen. Da Marktgesetze Naturgesetze sind und von Gott geschaffen und viele der heutigen „Christen“ es besser zu wissen meinen, als Gott, glauben sie durch sozialistische Erlasse Gott austricksen zu können. Wie toll Mindestlohn funktioniert, kann man in Frankreich bestens studieren. Wo sind denn die vorbindlichen Mindestlohnfirmen der Gewerkschaften? Was ihnen von den
    Siegern geschenkt worden war haben sie total an die Wand gefahren.

    Einen selbständigen Unternehmer kann man nicht zwingen, einen Lohn zu zahlen, der sich nicht rechnet. Er weicht dann entweder in die Automatisierung aus oder zieht dorthin, wo die Löhne niedrig sind – oder wird ein Unterlasser. Der Mangel an auskömlichen Löhnen ist nicht gewinnsüchtigen Unternehmern, sondern der allgegenwärtigen Einmischung besserwisserischer und zumeist nichtsnutziger Herz-Jesu-Sozialisten geschuldet.
    „Gut gemeint“ ist nämlich stets das Gegenteil von „gut gemacht“!

    Auch Japan holte zwar Lohndrücker ins Land, als der Arbeitsma

    • Hier meldet sich noch einmal die Gutmenschen-Figur, die ein sozialistischer Laberer, besserwisserischer, nichtsnutziger Herz-Jesu-Sozialist ist ;-)
      Fühle mich geschmeichelt!

      Ein paar Anmerkungen zu Ihrem Kommentar:

      1. Ich bin auch dafür, Lohndrückerei aus dem Osten zu verhindert (z.B. durch einen Mindestlohn).

      2. Die Lohnnebenkosten sind nicht staatlicher Lohnraub. Ein Teil ist „für den Notfall“, d.h. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Rente, für die jeder ansonsten auch vorsorgen müsste/sollte (Nebenbei: das staatliche Rentensystem ist deutlich günstiger und krisenresistenter als eine private Lösung s. Finanzcrash und die jetzige Not der Lebensversicherer). Außerdem ist ein großer Teil der Lohnnebenkosten zwischen Unternehmen und Gewerkschaften in Tarifverträgen vereinbart, also mit dem Segen der Unternehmen versehen. Zudem finde ich Steuern sinnvoll, da dadurch z.B. Infrastruktur, Bildung, innere Sicherheit, rechtliche Sicherheit finanziert werden. Dinge, die für ein gedeihliches Miteinander wichtig sind.

      3. Zu den Marktgesetzen nur folgender Link: http://www.nachdenkseiten.de/?p=17070. Jetzt wird mir auch klar, warum sich alles dem Markt unterordnen muss (z.B. Angela Merkel mit ihrer „marktkonformen Demokratie“). Schließlich ist der unser Götze – Verzeihung: unser Gott. Mir ist nicht bekannt, dass die Marktgesetze von Gott geschaffene Naturgesetze sind. Woher haben Sie das?

      4. Wo ich die Ursache für nicht auskömmliche Löhne sehe, habe ich bei einem anderen Kommentar erläutert.

  5. Werter ‚moin‘!

    Ihre „Argumente“ sind in sich derart oberflächlich und (inhärent) verlogen, daß ich beim ABC des Ökonomischen anfangen müßte.
    Sollten Sie wirklich Interesse an Argumenten der Wirtschaftsliberalen (was ich nicht eine Sekunde glaube) so empfehle ich Ihnen als Einstieg die Lektüre der Bücher des bekennenden Christen Roland Baader (z.B. „Kreide für den Wolf“) oder wenigstens Anhören seiner Interviews (z.B. „Streiflichter des Lebens“) oder die Lektüre der wirtschaftsliberalen Seiten im Internet (bei lepenseur-lepenseur.blogspot.de/ finden Sie eine gut sortierte Liste).

    Schon Ihr Argument „1.“ ließe sich mit wenig Hirnschmalz vollkommen zerpflücken (es zeigt mir, daß Sie vom Arbeitsleben Null Erfahrung haben müssen – wohl ein Leerer?), doch dazu ist mir meine Zeit zu schade …

    • Moin,

      ok. Ich beuge mich Ihrer begnadeten Argumentationskunst (z.B. „Ihre „Argumente“ sind in sich derart oberflächlich und (inhärent) verlogen…“) und Ihrem vorurteilsfreien Denken („es zeigt mir, daß Sie vom Arbeitsleben Null Erfahrung haben müssen – wohl ein Leerer?“) ;-) und wünsche Ihnen Gottes Geist und Segen für Ihren weiteren Lebensweg.

      Bis neulich

  6. Eines muß ich noch an den Gutmenschen ‚moin‘ richten:

    „Ein Teil ist „für den Notfall“, d.h. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Rente, für die jeder ansonsten auch vorsorgen müsste/sollte (Nebenbei: das staatliche Rentensystem ist deutlich günstiger und krisenresistenter als eine private Lösung s. Finanzcrash und die jetzige Not der Lebensversicherer).“

    Darauf gepfiffen! Es sind in Toto die größten Berugssysteme! In ALLEM, was Sie oben nennen sind staatliche Manipulation der Grund für das Versagen.
    Allein schon, daß die ganz Reichen, die beamteten Systemschranzen und die Politiker fein raus sind, zeigt einem redlichen Menschen, wie verlogen und verkommen alle „Guttis“, die es auch nur dulden, doch wahrhaftig sind!

    Das sagt Ihnen ein Wenigbegüterter.

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