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  1. @Papsttreuer:

    Famoses Posting! Man könnte noch darauf hinweisen, daß Autoritäten der Moraltheologie wie Alphons von Liguori jede steuerbelastung, die über 10% des Einkommens hinausgeht, als exzessiv und unmoralisch verurteilten. Wobei die Mißachtung eines verbindlichen Urteils durch einen öffentliche Instanz in diesem Fall für den Steuerzahler als bravem Untertan natürlich hinzunehmen und zu befolgen wäre. Und daß die Bestechung von finanzbeamten auch nicht zulässig sein. Ansonsten aber habe der Steuerzahler in Fällen exzessiver Besteuerung natürlich das Recht geheime Schadloshaltung und Mentalreservation anzuwenden.

    Was im Klartext heißt: solange ich nicht ausdrücklich und rechtskräftig von der Behörde zu einer Steuerzahlung verknackt werde, darf ich als Notwehr gegen solche exzessive Besteuerung von moraltheologischem Standpunkt gesehen besten Gewissens schummeln.

    Der Theologe Valentin Zsifkovits, em. Ordinarius für Christliche Sozialwissenschaften , meinte mir gegenüber einmal, daß in unserer derzeitigen Gesellschaft ein moralisches Recht auf Steuerhinterziehung schon angesichts des unmoralischen Unfugs, der mit unserem Steuergeld finanziert wird, nicht von der Hand zu weisen sei — jedenfalls müsse bei etwaigen Fragen mit pastoraler Weisheit jede Behauptung eines schweren Verstoßes gegen das Sittengesetz unterlassen werden („non sunt inquietanti …“).

    Ich bin weit davon entfernt Fußballfan zu sein, die Wurst, die ich esse, stammt schon aus Lokalpatriotismus aus meiner Heimat (ganz davon abgesehen, daß österreichische Wursterzeugnisse objektiv besser schmecken als deutsche! Die ganze Welt kennt die berühmte „Wiener Küche“ — wer kennt eine berühmte „Münchener Küche“?) und ich profitiere von Heoneß‘ Steuerzahlung so wenig wie von seiner Steuerhinterziehung — ich bin also unparteiisch bis zum geht-nicht-mehr!

    Der halbgare Herr Professor mit seiner „fatalen Situation für die öffentliche Hygiene“ soll sich einmal die Dinge anprangern, die in Deutschland bei der öffentlichen Hygiene wirklich zum Himmel stinken! Und wenn er dann nach drei Lebensdauern vielleicht auf Hoeneß zu sprechen käme, werden wir ihm zuhören.

    Vorher nicht.

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