Gestern Abend habe ich mir mal wieder eine Sendung im mit Zwangsgebühren finanzierten ARD-Staatsfernsehen zu Gemüte geführt bei Plasbergs Hart aber fair ging es um ein Thema, das bei den meisten Mainstreammedien eher mit den langen Fingern der Selbstzensur angefasst wird, fürchtet man doch die Rache der Gutmenschen, die mit ihrem durch die übliche Nazikeule gestützten Tugendterror keinen Zweifel daran lassen, wer auf der rechten (linken) Seite steht und wer auf der falschen. Gast war unter anderem Gender-Ideologe und Öko-Stalinist Bingo!!!
So schnell kann man in Deutschland, geht es jedenfalls nach dem Staatsfernsehen, zum Rechtspopulisten werden. Mit einem Spiel hat sich die eher satirisch angehauchte Sendung Extra3 des NDR es zur Aufgabe gemacht, dieses Völkchen anhand ihrer Wortwahl zu identifizieren. Wer in einem Interview zum Beispiel mit in der Beschreibung angegebenen Partnern wie Thilo Sarrazin, Bernd Lucke oder Akif Pirincci die entsprechenden Worte hört, sie ankreuzt und als erstes eine Reihe voll hat, der hat gewonnen und den Rechtspopulisten überführt:
Ich gebe zu, in der Liste finden sich Wendungen und Begriffe, die ich nicht in einer normalen Diskussion verwenden würde ganz generell werden hier aber Begriffe stigmatisiert und diffamiert, die der Redaktion von Extra3 offenbar nicht ins Weltbild passen. Dabei sind die meisten der Begriffe durchaus fundiert:
Gender ist auch wenn es noch so sehr abgestritten wird keine Wissenschaft sondern eine Ideologie. Wer den Begriff der Genderideologie also dem Rechtspopulismus zuordnet, will über dieses Faktum hinwegtäuschen, will die Wahrheit verdrehen.
Die GEZ-Gebühr ist eine nutzungsunabhängige Zwangsgebühr, mit der wir zur Kasse gebeten werden um noch bis zum Jahresende ein nicht unerkleckliches Gehalt von Markus Lanz für das abgehalfterte Format Wetten, dass ? zu bezahlen und das nur, weil man sich staatlicherseits den Zugriff auf einen Großteil der Medienwelt sichern will. Wer also die Begriffe Zwangsgebühren und Staatsfernsehen als rechtspopulistisch diffamiert will hiervon ablenken (im Fall Extra3 versteht man durchaus auch das persönliche Interesse der Redaktion am Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes).
Wer sich heute kritisch zu Problematiken der Migration äußert, der landet ehe er sich versieht in einer Ecke mit Rassisten und Ausländerfeinden und muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Nazi zu sein oder faschistisches Gedankengut zu verbreiten zuletzt hat eine Genderideologin den Begriff der Familie (für die Älteren unter uns: bestehend aus leiblichem Vater, Mutter, Kinder) als faschistisch gebrandmarkt. Das ist eine wirkliche Nazikeule, und wer diesen Begriff als rechtspopulistisch bezeichnet, der fühlt sich offenbar in seiner eigenen Argumentation erwischt.
Und so geht das mit den meisten Begriffen, die diese Staatsfernsehleute gerne auf dem Index sehen wollen (der Begriff fehlt übrigens auf dem Bingoblatt), die zugegeben polarisieren, aber dadurch auch zu einer Klärung, gleich einem Gewitter, beitragen. An solch einer Klärung kann eine Staatsfernsehenredaktion natürlich kein Interesse haben, aber denen, die sich ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand bewahrt haben, kann man nur raten, sehr genau hinzusehen, wenn Worte wie früher Bücher verbrannt werden sollen!
Denn wo wir damit über kurz oder lang landen werden ist bei einem „Veraltetes-Weltbild-Bullshit-Bingo“, wie ich es hier mal – der Kürze der Zeit geschuldet nur 3×3 – entworfen habe:
Ester
Ich habe vor ca. 10 Jahren mal Hugh Bensons „Der Herr“ gelesen.
Eines der „Unwörter“ dort ist „Mutterschaft“. Ich habe das damals überhaupt nicht einsortiert gekriegt.
Mittlerweile halte ich das Buch, aber gerade wegen dieses Details, für ein prophetisches.