Wochenendlektüre 24./25. Januar 2015

Lesezeit 3 Minuten

Wochenendlektuere

Die Woche ist wieder rum, und wieder wurde sie beherrscht von den Themen Islamismus und Pegida, katholischerseits noch vom sogenannten „Karnickelgate“. Vielleicht ist das auch gut so, dass diese Themen nicht einfach wieder verschwinden, in dem einen neue mediale Sau durch’s Dorf getrieben wird. Andererseits sollte jedem kritischen Geist klar sein: Wenn die Nachrichten von einem Thema beherrscht werden, dann ist es gut, sich umzusehen, was sonst noch passiert. Der Konflikt in der Ukraine, der Ankauf mehr oder weniger wertloser Staatsanleihen durch die EZB kommen einem in den Sinn, aber auch übergreifende Themen von zeitloser Aktualität. Ich hoffe, mit den nachfolgenden Lesetipps für’s Wochenende habe ich den richtigen Mix getroffen:

Katholisches

Schwester Barbara hat auf Bethanien bloggt einen derart guten und persönlichen Beitrag zum Verhältnis zwischen Katholiken und Moslems geschrieben, dass ich gerne einen Lesebefahl aussprechen möchte: Katholiken und Muslime

Sehr hübsch hat Josef Bordat hier eine vielen bekannte Situation analysiert: Das Facebook-Dilemma

Als Libertärer betrachte ich den Beitrag von Peter Winnemöller zur Kirchensteuer eher als Satire, bin aber auch nach mehrmaligem Lesen nicht sicher, ob er so gemeint ist: Für alle – nicht nur für viele

Volle Zustimmung erhält aber sein Beitrag zum „Karnickelgate“: #Karnickelgate oder Die ungeliebte Enzyklika

Jürgen Erbacher gibt auf dem ZDF-Blog „Papstgeflüster“ Einblick in die Pressekonferenz des Papstes auf dem Heimflug aus den Philippinen – lesenswert: Franziskus in Asien – Pressekonferenz 

Ein in die Zeit passendes Sonett von Reinhold Schneider gibt Pro Spe Salutis wieder: Ein andrer König rief mich in sein Heer

Ich bin ja kein Vorreiter des Feminismus, aber wenn schon dann so wie es die Gardinenpredigerin hier erläutert: Hysterische Weiber?

Pater George Elsbett hat wieder einen lesenswerten Beitrag zur Theologie des Leibes veröffentlicht: Wieso ich meinen Körper liebe!

Ich habe das von Ron Kubsch auf theoblog verlinkte Buch bislang nur angelesen, aber es erscheint schon nach wenigen Absätzen bemerkenswert: Killjoys

Immer mal wieder lesens- bzw. anschauenswert der Blog Kreuzwege – Wegkreuze, in dieser Woche mit folgendem Beitrag: Nördlich, südlich und östlich von Ludwigshafen

Meistens auch mit Augenhonig versorgend habe ich bei Rosenkranz + Pilgerzeichen einen nicht mehr ganz frischen aber immer noch lesenswerten Beitrag gefunden: Danke, Freund!

Achja, und Erzblogger Alipius Müller kann sich Chancen auf das Berliner Bischofsamt ausrechnen :-) Ich fang dann mal mit dem Packen an…

Libertäres

Erstmal zur „Bazooka“ oder zur „Dicken Berta“, die die EZB in dieser Woche gezündet hat. Dazu gibt es eine verständlich geschriebene Einschätzung von Thorsten Polleit auf dem Blog des Ludwig von Mises Institut: 1.140.000.000.000 Euro. Fürs Erste.

Das Politik in der Regel sowieso mehr schadet als nutzt macht Carl Frieden in seinem Beitrag auf eigentümlich frei am Beispiel der Energiepolitik klar: Steinkohlebergbau: Verschwendung

Der liberale Atheist arprin beschreibt, was man beachten sollte, wenn man über das Thema Armut und die entsprechenden Statustiken spricht: Die Mythen der Umverteiler

Ob’s nach dem Weggang von Roland Tichy unter Libertäres passt, sei mal dahin gestellt, aber die Chefredakteurin der WirtschaftsWoche hat hier einen bedenkenswerten Beitrag zur Symbolpolitik um Charlie Hebdo verfasst: Globaler Bildersturm

Roland Tichy selbst verfasst einen eher skeptischen Blick in die Zukunft, festgemacht an den Themen des Weltwirtschaftsforums in Davos: World Economic Forum Davos: Das Ende des liberalen Zeitalters

Und er hat auch eine Einschätzung zur EZB-Entscheidung dieser Woche: 7 Punkte zur EZB-Entscheidung und Griechenlandwahl

Ein interessantes Interview des Weserkuriers zum Zustand der FDP gibt Frank Schäffler auf seinem Blog wieder: Wünsche mir klarere Kante

Und auch zum Thema „Dicke Berta“ der EZB hat er einiges zu sagen: Gastbeitrag auf Tichys Blog: Mario Draghis Taschenspielertrick!

Michael Kastner hat auf Freiheitsfabrik einen interessanten Gedenkansplitter zur Meinungsfreiheit hinterlassen: Was dem einen sein Prophet, ist dem anderen sein Staat …

Edgar L. Gärtner hat eine Rezension auf Michel Houellebecqs Roman “Unterwerfung“ verfasst (ich lese das Buch ebenfalls gerade, werde noch berichten und kann noch nicht sagen, ob ich diesem Text zustimme): Süße Kapitulation

Dafür, mehr die Chancen als die Risiken von TTIP zu sehen, plädiert Axel Kleemann auf NovoArgumente: TTIP: Chlorhuhn als amerikanische Spezialität

Leider nur für Abonnenten des Magazins, aber umso lesenswerter der Beitrag von Susanne Kablitz bei eigentümlich frei, der einen auch nicht optimistisch in die Zukunft blicken lässt: Gute Zeiten – schlechte Zeiten: Wie jage ich mir eine Kugel in den Kopf?

Das breite Spektrum des Libertarismus und der österreichischen Schule der Nationalökonomie lässt sich im Bericht über das erste Ludwig von Mises Seminar in Frankfurt auf dem Blog des Instituts nachlesen: Das erste Ludwig von Mises Seminar in Frankfurt am Main – Nahrung für den kritischen Geist

Gandalf ist ein Libertärer, meint Tommy Casagrande auf Freitum: Der Dezentralismus von Macht hält die Dunkelheit auf Abstand

Zum guten Schluss: Le Penseur ist in seinen eigenen Beiträgen eigentlich kein Freund der zaghaften Worte, aber dennoch ein Schöngeist, was dieses Gedicht von Matthias Claudius beweist: Hundert notwendige Gedichte XXII — Heute vor zweihundert Jahren ist ein Mensch gestorben 

Das war jetzt ’ne Menge Lesestoff, diesmal mit einem leichten libertären Übergewicht – aber ich hoffe, es trifft Geschmack und Nerv meiner Leser und öffnet nicht nur geistige sondern auch politische Horizonte. Ich wünsche dazu erst mal ein erholsames und gesegnetes Wochenende!

Ihr Felix Honekamp – Der Papsttreue

2 Comments

  1. Danke, cher »Papsttreuer«,

    »Schöngeist« geht natürlich runter wie Butter ;-).

    Es ist übrigens nicht das erste Gedicht auf meinem Blog — da läuft eine ganze Serie darüber … und Musik kann man da auch regelmäßig finden, bisweilen auch Malerei …

    • Papsttreuer

      Verehrter Penseur, die Gedichte waren mir schon vorher mal aufgefallen, aber dieses fand ich besonders passend, um einmal darauf hinzuweisen. Ich bin nicht mit jeder Botschaft auf LePenseur einverstanden, aber der Blog ist jedenfalls immer lesenswert, auch abseits des „Schöngeistigen“.

      Viele Grüße und Gottes Segen!

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