Wenn man einen Beitrag schreibt, den man nachträglich korrigieren muss und die Korrektur dann in wesentlichen Teilen klarstellen muss, wird es Zeit, sich über Grundsätzliches Gedanken zu machen.
Regelmäßige Leser des Blogs werden es bemerkt haben: Ich habe mir einen Tag Pause gegönnt, auch um zu beobachten, wie denn die Rezeption meines Beitrags vom Montag über die Verpartnerung des CDU-Bundestagsabgeordneten und Stuttgarter CDU-Chefs Stefan Kaufmann entwickelt. Zwischenzeitlich sind eine Vielzahl von Kommentaren eingegangen, hier auf dem Blog, bei Facebook, per Mail, ich habe auch Telefonate geführt und frage mich: Habe ich was falsch gemacht? Das soll keine prätentiöse Selbstkritik sein, sondern der echte Wunsch zu verstehen, welchen Anteil ich selbst daran habe, so missverstanden zu werden oder ob ich das überhaupt werde.
Natürlich, bei den Kritiken sind auch solche dabei, denen ich mich eigentlich gar nicht annähern möchte, bei denen ein ziemlich geschlossenes Weltbild im Hintergrund zu stehen scheint, das für die Option, selbst falsch liegen zu können oder nicht die vollständige Wahrheit zu kennen, keinen Platz lässt. Es gab aber auch konstruktive Kritik und – nennen wir es mal so – vorsichtige Zustimmung (manchmal nur in einem „Like“ auf Facebook ausgedrückt), die mich führt, hier noch mal klarzustellen, um was es mir eigentlich im Kern ging. Dazu aber nach ein paar grundsätzlichen Dingen weiter unten mehr.
Wahrheit und die Suche danach
Mir hat mal – es ist schon einige Zeit her und ich finde das gerade nicht mehr – jemand in einem Kommentar bescheinigt, man könne mir während des Lesens „beim Denken zusehen“. Das Bild gefällt mir immer wieder gut: Natürlich ist Glaube und Religion auch eine Frage von Wahrheit, ich bin davon überzeugt, dass es die Wahrheit gibt, Gott sie kennt, Jesus sie verkündet hat und die Kirche sie lehrt … aber ich bin auch sicher, dass ich selbst die Wahrheit und ihre Konsequenzen noch nicht vollständig, vermutlich nur zu einem Bruchteil, erkannt geschweige denn verstanden und verinnerlicht habe. Und ich bin überzeugt, dass man einen Teil dieser Wahrheit mit Vernunft – letztlich also durch Nachdenken – erfassen kann. Neben dem Glauben ist uns Menschen der Verstand geschenkt, und wir sind aufgefordert, ihn zu nutzen.
Diese Einstellung war mir auch in Glaubensfragen bislang immer hilfreich: Glaube, der der Vernunft widerspricht, der widerspräche der Vernunft Gottes. Das ist keine gnostische Einstellung, wohl aber eine, die sehr viel – wenn auch kein unendliches – Vertrauen in die gottgeschenkte Vernunft des Menschen setzt. Nachdenken ist aber eben auch ein Vorgang. Trivial wie das klingt, bedeutet es, dass ich beim Nachdenken auf dem Weg zur Wahrheit bin. Da sind Umwege dabei, sicher auch Irrungen, aber auch die machen einen im Nachhinein schlauer. Nach 1000 erfolglosen Versuchen eine marktreife Glühbirne zu entwickeln, soll Edison gesagt haben: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“ Das trifft auch recht gut mein Scheitern auf dem hoffentlich irgendwann erfolgreichen Weg der Suche nach Wahrheit.
Reines Wissen zu vermitteln, reine „Wahrheit“, würde bedeuten, dass ich einfach einen Link auf Bibel und Katechismus setzen könnte – den Rest könnten Sie, liebe Leser, auch selbst erledigen. Dass ich so nicht schreibe, wissen alle, die diesen Blog verfolgen. Dass ich anders schreibe, ab und an versuche, die Leser an meiner Suche nach Wahrheit teilhaben zu lassen, bedeutet aber auch, dass Sie auch alle Umwege und Wirrungen mitverfolgen, sie vielleicht sogar mitgehen. Was ich schreibe, hat keinen größeren Anspruch auf Wahrhaftigkeit als meine Zusage, dass ich das, was ich schreibe in dem Moment für die Wahrheit halte.
Das ist kein Relativismus, es ist lediglich das Eingeständnis, nicht die ganze Wahrheit zu kennen, aber im Glauben um ihre Existenz der Berufung der Suche danach zu folgen.
Suchender oder Hirte?
Ich habe den Vorwurf gehört – nicht nur einmal -, der Blog werde von vielen gelesen und als bare Münze der Wahrheit genommen, auch der Name des Blogs bezeuge einen anderen Anspruch, und damit hätte ich eine Verantwortung, auch die Wahrheit zu schreiben. Meine Suche nach der Wahrheit, meine persönlichen Irrungen, die sich hier wiederspiegeln, könnten in diesem Sinne zur Verwirrung führen, Menschen von Christus wegführen. Der Vorwurf wiegt schwer und da ich ihn auch schon mal gegen Bischöfe der Kirche erhoben habe, gebe ich zu, ich müsste mit meinem gesunden oder auch ungesunden theologischen Halbwissen diesen Blog direkt einstellen, wenn das der Anspruch wäre. Gefordert wird damit nicht weniger als eine Hirtenfunktion, der ich nicht nachkommen kann. Ich bin viel zu sehr selbst auf Hirten angewiesen, als dass ich eine Herde zu Christus führen könnte.
Nun ist nicht auszuschließen, dass es unter den Lesern dieses Blogs auch solche gibt, die meinen, was hier steht müsse auch die Wahrheit sein, weil es doch der „Papsttreue“ schreibt. Gerade die immer wieder angeführte konstruktive Kritik an meinen Beiträgen lässt mich allerdings hoffen, dass es sich dabei höchstens um Ausnahmen handeln kann. Habe ich denen gegenüber eine Verantwortung? Ich glaube, nur insoweit als dass sie erwarten können, dass ich hier schreibe, was ich für die Wahrheit halte. Ein Blog wie meiner ist immer auch ein Kommentarblog, das heißt es werden Nachrichten mit Meinungen vermischt, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Meinung. Oder anders gesagt: Wer sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben will, den lade ich gerne ein, mich auf diesem Weg zu begleiten, mit mir zu gehen, mich auch gerne immer wieder zu korrigieren, wenn es Not tut. Wer aber die Wahrheit wissen will, der muss auf andere Quellen zurückgreifen und ich kann denjenigen nur wünschen und für sie beten, dass sie dabei nicht an die Falschen geraten.
Konkretes und Allgemeines
Kommen wir zurück zum Beitrag vom Montag: Was ich in diesem wie in vielen anderen Berichten auch versucht habe, ist vom Konkreten zum Allgemeinen zu kommen. Das bedeutet für mich eine wesentliche Erleichterung, fällt nämlich die Prüfung dessen weg, ob Herr Kaufmann vielleicht neben seinen persönlichen Interessen noch politische Ziele im Auge hat. Ist er Teil einer „Homo-Lobby“, die mich hinters Licht geführt hat und womöglich einen kleinen Teilsieg feiert, weil ein sich selbst „papsttreu“ nennender Blogger die Tür einen Spalt geöffnet hat? Ist es vielleicht gar nicht das Ziel gewesen, eine Einigung zu erzielen sondern lediglich, statt einer Segnung einen etwas „niederschwelligeren“ Einstieg in eine kirchliche Anerkennung zu finden? Für mich entscheidend war lediglich: Es ist ein Bemühen erkennbar, das eigene Leben – in Kenntnis der Beurteilung durch die Kirche – gemeinsam mit der Kirche zu gestalten. Man sieht: Das hat eine andere Flughöhe, verlässt den konkreten Fall und verdeutlicht trotzdem die Problemlage.
Eine ähnliche Situation sehen wir beispielsweise auch bei wiederverheirateten Geschiedenen, die sich ebenfalls um eine „katholische Lebensgestaltung“ bemühen. Man kann ihnen und anderen Lebenswegen jetzt den Katechismus vorlegen und so tun, als sei damit alles geklärt: Praktizierte Homosexualität ist eine Sünde und damit erledigt sich jede weitere Frage, ob „die Kirche“ diese Beziehung anders als sündhaft bewerten kann. Jemand, der bereits verheiratet ist und nun zivil wieder heiratet begeht Ehebruch, eine Sünde, und damit erledigt sich … Eine solche Sichtweise lässt aber die seelischen Notlagen in einer beinahe legalistischen Art außen vor: So sind nun mal die Regeln und fertig! Immer wieder gehört der Vergleich: „Wenn ich in einen Fußballverein gehe, kann ich nicht auf Verständnis hoffen, wenn ich Handball spielen will!“ Dieses hopp-oder-topp wird aber dann auch von der Gesellschaft genau so beantwortet. Die Forderung nach einer möglichen sakramantalen Ehe für Geschiedene oder Homosexuelle ist ein Ergebnis dessen, dass man sich seitens einiger Kreise in der Kirche nicht bewegt, nicht bewegen will, offenbar vielfach mit der Einstellung, man müsse das gar nicht, die Wahrheit stünde ja längst fest.
Und im Fall der praktizierten Homosexualität tut sie das auch im Wesentlichen: Es wird keinen Wandel in der katholischen Kirche geben, die diese Form des Zusammenlebens zweier Menschen für „in Ordnung“ befindet. Dieses „Nein“ zu einer Hochzeit oder zu einer Segnung, wohl begründet, reicht aber nicht aus, um mit den Menschen, die hinter diesen Fragen stehen, umzugehen. Da ist es auch egal, ob die Betreffenden „wissen“, wie die kirchliche Lehre in dieser Hinsicht ist. Es geht – wie hier im Beispiel von Herrn Kaufmann, und in der Annahme, dass er mit offenen Karten spielt – nicht darum, den Katechismus zu ändern, die Morallehre hinsichtlich Ehe und Sexualität anzupassen, es geht um die Frage, ob mit dem „Nein“ bereits das Ende der Fahnenstange erreicht ist oder es zwischen dem schwarz und weiß noch Grautöne gibt.
Ich behaupte nicht, diese Grautöne zu kennen geschweige denn sie bewerten zu können, ich behaupte auch nicht, es besser zu wissen als Jahrhunderte von Theologen, die sich an diesen und anderen Fragen bereits die Zähne ausgebissen haben, ich bin aber überzeugt, dass man auf die Frage, ob es noch etwas zwischen schwarz und weiß gibt, eine Antwort geben muss und bei einem „Ja“ auch erläutern muss, welche Grautöne dort existieren. In dem Zeitpunkt, in dem man feststellt, und zwar nicht als Laien sondern kirchenrechtlich, dass der Sünder in der Kirche lediglich geduldet ist, es keinerlei Möglichkeit zu einer Annäherung zwischen Kirche und Sündern, die von der Kirche ausgeht, geben kann, ist der Fall klar und wir unterhalten uns im Folgenden über das Thema Gehorsam. Die Schwierigkeiten, die selbst der Papst in der Einordnung des Themas hat – von der Aussage „Wer bin ich, dass ich urteile?“ bis zur Ablehung eines homosexuellen Botschafters – deutet mir aber an, dass es die notwendige Antwort noch nicht ausformuliert gibt.
Annäherung: Mit Sympathie Gespräche führen
Wenn also heute jemand im Brustton der Überzeung auftritt und verkündet, es gäbe für den Homosexuellen auf dem Weg zu Jesus nur die Umkehr, ein keusches Leben, bis dahin natürlich keine Teilnahme an den Sakramenten, aber auch nicht mal eine Würdigung seines Bemühens um ein „ansonsten“ christliches Leben, dann liegt er – Obacht: meine persönliche Meinung! – genau so falsch wie der, der im Brustton der Überzeugung verkündet, die homosexuelle Ehe oder zumindest die Segnung eines homosexuellen Paares sei theologisch und moralisch gar kein Problem, da müsste nur ein bisschen am Katechismus gefeilt werden. Meine Überzeugung ist, dass wir mit beiden Positionen nicht weiter kommen, in denen einem die einen den katholischen Glauben, die anderen die christliche Barmherzigkeit absprechen wollen. Die schrillen Untertöne, die ich bei dem Thema in den vergangenen Tagen – nebenbei auf beiden Seiten – gelesen und gehört habe, machen mich skeptisch ob wir hier auf dem richtigen Weg sind. Oder anders gesagt: Es fällt mir – auch eingedenk der harschen Worte Jesu gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten – schwer, mir Jesus mit dieser Tonlage vorzustellen.
Mein Weg war, nachdem ich das zu Beginn versäumt hatte, mit Herrn Kaufmann über meinen ursprünglichen Beitrag „Der gemachte Medien-GAU: “Kirche verweigert schwulem CDU-Chef den Segen” zu sprechen, zumindest telefonisch. Nach einer leicht aus dem Ruder geratenen Twitter-Diskussion (für deren Eskalation weder er noch ich etwas konnten, da hatten sich dann schnell andere hervorgetan) war ich dankbar, dass er mein Angebot zur telefonischen Klärung des Sachverhalts angenommen hat. Nach ein paar Verschiebungen konnten wir dann am vergangenen Freitag telefonieren, anschließend habe ich den Beitrag geschrieben und ihn hinsichtlich der richtigen Wiedergabe der Fakten noch von ihm freigeben lassen. Das ganze erfolgte in einer Atmosphäre des Vertrauens, auch wenn klar war, dass wir in der moralischen Beurteilung der Homosexualität sicher unterschiedliche Positonen vertreten. Kann ich ausschließen, dass er mich mit seiner freundlich-schwäbischen Art hinters Licht führen wollte? Natürlich nicht, aber – nennen Sie mich ruhig naiv, ich bin schließlich kein investigativer Journalist – so gehe ich nicht an solche Gespräche ran. Kann ich ausschließen, dass der Beitrag von anderen genutzt werden kann, um ihre eigenen Lobbypositionen zu untermauern? Kann ich nicht, aber das macht ihn inhaltlich weder schlechter noch besser.
Ich gebe zu, mich hat die Intensität der negativen Kommentierungen überrascht, die meisten davon durchaus sachlich vorgetragen, aber im Stil unversöhnlich und ohne den Willen, dem anderen zumindest seine Ansicht zuzugestehen, und sei sie auch falsch oder moralisch verwerflich. Den Verdacht, der hier und da genährt wurde, mit dem Gesprächsangebot von Herrn Kaufmann und seinem Bemühen, eine innerkirchliche Lösung für sein Ansinnen zu finden, sollte doch lediglich ein Trojansches Pferd in die kirchliche Diskussion über dieses Thema geschleust werden, möchte ich mit einem Zitat beantworten (gerade ihn zu zitieren wird vielleicht einige auf die Palme bringen, aber von ihm habe ich nicht nur viel über den Glauben sondern auch über unvoreingenommene Kommunikation gelernt – wer den Satz googled, wird schnell herausfinden, von wem er stammt, viele Leser des Blogs werden ihn ohnehin kennen):
Konsequenzen?
Der PAPSTTREUEBLOG ist ein kleiner Blog, täglich im Schnitt von etwa 200 Usern besucht, wenn es hoch kommt werden es mal 300, dazu kommen noch Leser von Beiträgen auf freiewelt.net, eigentümlich frei, fairemedien (die übrigens dankenswerter Weise den Beitrag vom Montag genau so wiedergegeben haben wie den Ausgangsbeitrag) oder ab und zu kath.net, die ich nicht quantifizieren kann. Den hier thematisierten Beitrag haben auf diesem Blog in den vergangenen Tagen etwas mehr als 300 Nutzer angeklickt, was ihn – eingedenk der durchschnittlichen Nutzerzahlen – schon zu einem „Renner“ macht. Was ich damit sagen will: Ob ich etwas schreibe und wie ich es schreibe, hat in etwa eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung wie der sprichwörtliche umfallende Sack Reis in China. Trotzdem hoffe ich, den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht zu haben.
In dem konkreten Fall hieße das, darüber nachzudenken, welche Alternativen Katholiken wie Herr Kaufmann haben. Dazu habe ich interessanterweise auch Vorschläge gelesen, von denen ich nicht weiß, ob sie kirchenrechtlich in Ordnung wären oder betreffende Paare ihnen überhaupt nähertreten würden (z.B. ein vom Paar gestifteter Gottesdienst ohne weitere Hinweise auf die Verpartnerung, oder ein Gottesdienst, in dem die Problematik durch Lesungen und Predigt deutlich gemacht wird – Anlass also die Verpartnerung, aber inklusive Klarstellung der kirchlichen Position), die aber deutlich machen, wie ein Bemühen auch aus Sicht der Kirche aussehen kann. Im Allgemeinen wird es immer wieder darum gehen, wie man als Katholik auf die Welt zugehen und Menschen zu Christus führen kann, die von den eigenen Überzeugungen meilenweit weg sind, ohne diese Überzeugungen über Bord zu werfen und damit die eigene Beziehung zu Christus zu gefährden. Wer den Spagat nicht erkennt, der hat – ich bitte um Nachsicht für diese harsche Bewertung – den Weg des Nachdenkens bereits verlassen.
Ich selbst denke jedenfalls immer noch drauf rum, und wer mir dabei weiter folgen will, ist dazu herzlich eingeladen. Art und Tonfall einiger Kritiker lässt mich allerdings ahnen, dass sich der eine oder andere von diesem Blog verabschieden wird. Das fände ich schade, werde aber deshalb weder Stil noch Intention dieses Blogs ändern. Besser gefiele mir aber auch – und das nicht nur wegen der Klickzahlen – wenn wir gemeinsam um die Wahrheit rängen, und austauschten, auch Kritik übten und uns weiter darum bemühten, Jesus besser kennenzulernen. Darum hoffe ich, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, dem Blog auch dann die Treue halten, wenn Sie mit Beiträgen wie dem vom Montag nicht einverstanden sind.
Gehen wir den Weg weiter gemeinsam?
Pirkl
Ich bin dabei. Immerhin gilt auch für uns Laienkatholiken als Christen ein Wort des Paulus: „Wehe mir, wenn ich nicht das Evangelium verkünde…“. Nach meiner Beobachtung hat Petrus bei der Verkündung vor und nach der Passion Christi die meisten Fehler gemacht. Das hat den Herrn aber nicht davon abgehalten, auf ihm die Kirche aufzubauen. Im Gegenteil: damit garantiert Christus seine eigene Anwesenheit „bis zum Ende der Welt“, wie er sagt. Wir dürfen und müssen also getrost weitermachen, auch wenn wir unvollkommen sind. Wir sollten nur alle die Demut haben, nicht das Unvollkommene für Vollkommen erklären zu wollen. Selig die Demütigen, denn ihrer ist das Himmelreich.
Vielen Dank für Ihren Einsatz,
Herr Honekamp! Meine Frau hat mich zufällig gerade einen Bibelvers ziehen lassen. Unter 50 Zetteln zog ich 1 Petrus 5,10 :-) .
Papsttreuer
Danke für die Ermutigung!
Gottes Segen!
Leitermann Robert
Da Sie leider in meinen Kommentar eine gewisse -nicht beabsichtigte und hoffentlich auch nicht vorhandene- Unversöhnlichkeit hineininterpretieren erlaube ich mir für eine weitergehende Reflektion auf die heutige erste Lesung hinzuweisen:
1 Joh. 1,5-2,2:
Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.
6Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit.
7Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde.
8Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns.
9Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.
10Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
1Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
2Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.
Der richtige Umgang mit dem Sünder besteht also darin, ihm zu helfen ins Licht zu kommen, im Bewußtsein seiner Sündhaftigkeit und die Hilfe nicht bei einem formellen Akt der Kirche zu suchen, sondern bei Jesus.
Papsttreuer
Lieber Herr Leitermann,
die Lesung von heute hatte mich auch daran denken lassen (da war der Text aber schon fertig). Und um Sie zu beruhigen: Es haben mich wesentlich unversöhnlichere Kommentare erreicht als der Ihre. Letztlich haben auch die ihre Berechtigung, weshalb ich auch weiterhin keine Kommentare ablehnen werde, solange sie nicht beleidigenden oder sachfremden Inhalts (oder „troll-ware“) sind.
Gottes Segen!
Matthias Schrader
Endlich haben Sie mir eine griffige Antwort darauf geliefert, warum man ( na ja , zumindest ich!!!!) Ihren Blog lesen sollten: Man kann Ihnen halt beim Denken zusehen! Genau das ist es, was ich ,gerade bei diesem Thema, als sehr erfrischend und hilfreich empfinde! Danke dafür von einem aus der ev.-luth. Landeskirche!
Pirkl
Willkommen im Club der Papsttreuen, lieber Lutheraner. Da sieht man, wie unverzichtbar dieser Blog ist, wenn das sogar Mitglieder der ev. Landeskirche sagen. Ergebnis :
Es wird Ihnen, lieber Herr Honekamp, auch evangelischerseits untersagt, an der Wichtigkeit Ihres Blogs zu zweifeln ;-) .
Cicero
Lieber Felix,
wer sich öffentlich aus dem Fenster hängt, aka publiziert, muß mit Repliken leben, die Beulen verursachen. Das ist leider so.
Wer konservativ ist, hat auch gefälligst ein Hardliner zu sein und nicht abgewogen, nachdenklich, nach allen Seiten hin abwägend zu schreiben. Wer sich sozusagen „in unserem Lager“ bewegt, hat geradezu die Verpflichtung, als (mindestens) pöbelnder Dunkelkatholik profiliert zu stänkern.
Wer dies nicht tut, kann durchaus erleben, sowohl Applaus von der falschen Seite als auch heftige Prügel von der vermeintlich richtigen Seite zu bekommen.
Dabei denke ich immer an das Wort des verstorbenen Bischofs von Osnabrück, Helmut Hermann Wittler, der sagte: „Wenn ich von ganz rechts und von ganz links Prügel beziehe, kann ich nicht ganz falsch liegen.“
Ein weises Wort, wie ich finde.
Ein weises Wort, das nicht dazu auffordert „lau zu baden“, sondern durchaus konturiert Stellung zu beziehen, dabei aber nachdenkend und abwägend zu bleiben. Es kommt nicht darauf an, ob etwas rechts oder links ist. Es kommt darauf an, die Suche nach der Wahrheit nicht aufzugeben. Und wenn man sich dabei mal irrt, ist es allemal besser, als wenn man glaubt, die Wahrheit gepachtet zu haben. Wer auf dem Weg irrt, ist auf dem Weg. Wer glaubt die Wahrheit gepachtet zu haben und verharrt, hat den Weg längst verlassen.
Also nur Mut und weiter schreiben. Es lohnt sich.