Fast drei Wochen Schlummermodus – eher Pause – da ist das Aufwachen gar nicht so leicht!
Meinen letzten Beitrag vom 4.6. hatte ich mit dem Bild der Schlummer- bzw. Snooze-Taste an Radioweckern begonnen und angekündigt, eigentlich keine Pause, wohl aber eine eingeschränkten Betrieb einschieben zu wollen. Es spricht wohl für die Qualität meines Urlaubs, dass es doch eine Pause gewesen ist, der Blog zweieinhalb Wochen eingeschlafen ist und es jetzt also heißt: Aufwachen!
Dabei hätte es in den vergangenen Wochen nicht an Themen gefehlt! Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Die Deutsche Bischofskonferenz befasst sich mal wieder mit dem Thema Familie und wie sie sich die in Zukunft vorstellt.
- Köln wird seinem Anspruch der „Vielfalt“ gerecht und plant, regenbogenfarbene Zebrastreifen, wobei man sich fragt, ob es neben den queer- demnächst auch hetero-Fußgängerüberwege geben soll.
- Die Griechenlandkrise verschärft sich weiter und nicht wenige ersehnen das Ende nach einem langen Schrecken.
- In einer katholischen Kita in Mainz wird ein Missbrauchsskandal bekannt, bei dem die Täter diesmal die größeren Kinder sind, die Betreuer offenbar „nur“ ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. In den Medien wird dieses Thema nur kurz aufgegriffen, zu deutlich sind die Parallelen zu den Aufklärungsforderungen des grün-pädosexuellen Komplexes. Besorgte Eltern kleiner Kinder dagegen fragen sich, ob sie noch sicher sein können, dass solche Vorfälle nicht in jedem Kindergarten auftreten könnten.
- Bischof Walter Mixa, ehemaliger Bischof von Eichstätt und Augsburg, soll eine neue Tätigkeit als Burn-out-Referent in Altomünster aufnehmen, und den Mainstreammedien ist die Enttäuschung anzusehen, dass man ihn in der katholischen Kirche nicht ihren bislang unbewiesenen Verleumdungen gemäß kaltgestellt hat.
- Und natürlich: am 18.06. wurde die neue Enzyklika „Laudato Si'“ vorgestellt; Untertitel: „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“!
Da ist es gar nicht so leicht, die „Füße still zu halten“ und sich nicht zu äußern. Gerade zu letzterem Punkt sind zwischenzeitlich wohl die meisten Kommentare in den gängigen Medien geschrieben, immerhin hat es der Papst damit in die Tagesthemen geschafft, und die katholischen Bloggerkollegen haben auch schon vorgelegt. Andererseits handelt es sich dabei um ein mehr als 200-seitiges Dokument, das erstmal gelesen sein will. Meine Familie hätte mir was gehustet, hätte ich das in den letzen Urlaubstagen versucht – zu Recht!
Das ist also in gewisser Weise eine Übung in Demut, ein in Schach halten der eigenen Eitelkeit, möglichst schnell mit einem möglichst umfassenden, treffenden und am besten auch noch leicht lesbaren Kommentar „draußen“ sein zu wollen. Und diese Herausforderung passt es auch zu einem kleinen Bild, das mich auf einer Wanderung überkommen hat. Kurz vor dem Gipfel des Hochfelln (rund 1.600 m, also kein wirklich hoher Berg, aber für einen ungeübten Wanderer doch eine kleine Herausforderung) sind mir Steine aufgefallen, die die Spuren jahrtausende laufender Erosion und Erdbewegungen aufwiesen. Man findet dort mit etwa Glück auch Fossilien, es reicht aber auch, sich zu vergegenwärtigen, dass die Riefen in den Steinen und Felsen nicht in den letzten wenigen Jahren entstanden sind.
Und meine Erkenntnis daraus, eine die für manche nichts Besonderes sein wird, für mich war sie aber dann doch überraschend? Ich weiß nicht, ob der Begriff „Probleme Gottes“ überhaupt theologisch haltbar ist, aber ein Problem hat Gott jedenfalls nicht: Zeit! Die Erdentwicklung hat Milliarden von Jahren gedauert, seit Tausenden von Jahren glauben Menschen an den persönlichen Gott, seit 2000 Jahren gibt es Christen, da wird die Welt es aushalten, ein paar Tage oder Wochen auf einen Kommentar von mir zur Umweltenzklika des Papstes zu warten. Denn entweder wird meine Analyse zu unwichtig sein, als das die „Verspätung“ ins Gewicht fiele, oder sie ist wichtig genug, dann sind auch diese Verzögerungen nicht entscheidend.
Also mache ich mich jetzt langsam aber sicher wieder an die Arbeit, hoffe, dass meine Leser mir nach der Pause wieder die Treue halten werden, lese in gebotener Sorgfalt die Enzyklika, um anschließend meine Eindrücke – immer mit der Brille eines papsttreuen Katholiken – wieder zu geben, und werde notwendige Beiträge zu bereits in der Vergangenheit liegenden Themen nachholen, wenn dies notwendig erscheint.
Und allen, die in den letzten Wochen aufgrund der Nachrichtenlage auf Beiträge gewartet haben: Danke für das Verständnis und die Geduld!
Magdalena Gewies
Alles Gute für die Zeit nach dem Urlaub. Ich warte gespannt auf die neuen Gedanken aus Ihrer „Feder“?