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  1. Inwiefern sind die Mittel und Maßnahmen die Papst Franziskus wählt schlecht, oder schaden gar den Menschen, denen er helfen möchte? Bzw. was wären die Alternativen, ein alleiniges Vertrauen auf die im Vergleich zur Gesamtsumme Handvoll christlicher Unternehmer oder Menschen guten Willens? (Unter letztere fallen im Übrigen auch Bill Gates und andere, die Afrika ihre eigenen Vorstellungen von Familien aufdrängen wollen.) Ein derartiges Vertrauen kann man haben, glaubt man an die liberale Ideologie. Es ist allerdings schwer ein solches Vertrauen zu haben, blickt man auf die Wirklichkeit und das Verhalten der Menschen an sich. Die Geschichte hat schließlich nicht nur den Irrsinn des Kommunismus widerlegt, sie zeigt auch wie wenig an Versprechen des Liberalismus dran ist.

    Die katholische Soziallehre, und nichts anderes vertritt der Papst am Ende des Tages, bietet hier einen Mittelweg an. Was sollte es uns kümmern, dass Sozialisten und Kapitalisten, das für Sozialismus halten? Das kümmert nur diejenigen Katholiken, die die Soziallehre der Kirche letztlich auch für Sozialismus halten.

    • Papsttreuer

      Danke zunächst für den Kommentar! Möglicherweise habe ich mich an der einen oder anderen Stelle nicht gut ausgedrückt, vielleicht hatte ich das nur schon mal woanders geschrieben und gemeint, es sei klar: Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die Menschen von sich aus gemeinwohlorientiert sind. Der christliche Glaube mag dabei helfen, aber wir kennen alle auch Christen, die dem nicht zwingend entsprechen (mich eingeschlossen). Der Markt bietet aber in dieser Hinsicht ein Korrektiv mit einem entscheidenden Vorteil: Er wird nicht gesteuert von den Menschen, deren guten Willen man in Zweifel ziehen kann. Anders gesagt: Man mag einer Forderung nach einer moralischen Instanz ja durchaus etwas abgewinnen, aber dass das ausgerechnet eine Regierung, die UNO, irgendwelche NGOs, alle jeweils mit Eigeninteressen versehen, sein sollen, erschließt sich mir nicht.
      Die katholische Soziallehre hatte ich im Kern immer so verstanden, wie eine „ideale Wirtschaft“ aussähe, und welche Forderungen sich daraus für den Einzelnen ergeben. Forderungen nach Einschreiten durch eine weltliche Macht – ja, die tauch darin auch auf, allerdings eher unter ferner liefen, und das ist auch gut so.
      Gottes Segen für Sie!

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