9 Comments

  1. Klaus Ebner

    „Da sind wir dann beim Kern: Ist eine neue Beziehung zwingend? Geht es gar nicht anders?“ Nun, wenn ich mir einen mir bekannten Fall ansehe, in dem eine Frau mit 3 Kindern von ihrem Mann verlassen wurde und wenn ich weiter sehe, dass sich 15 % aller Alleinerzieherinnen in Deutschland nicht einmal eine ausreichende Heizung leisten können, dann klingt der Satz schon etwas zynisch. Finden Sie nicht?

    • Papsttreuer

      Hallo Herr Ebner, und danke für Ihren Kommentar. Allerdings muss ich widersprechen: Nein, das ist nicht zynisch. Zynisch wäre eine Gesellschaftsordnung, die dafür sorgt, dass eine Alleinerziehende nach Ihrer Logik in der Tat gezwungen wäre, zu heiraten. Was ist das für ein Bild einer Ehe, wenn die Frau dazu sagt, ihr bleibe ja nichts anderes übrig? Das löst die Probleme des von Ihnen genannten Falles nicht, aber eine Änderung der Sakramentallehre der katholischen Kirche darauf aufbauen zu lassen, ist doch nicht wirklich ein Ansatz, oder? Die Pastoral und Diakonie der Kirche ist in solchen Fällen natürlich gefordert, das ist ja gerade einer meiner Punkte, weil das Thema im deutschsprachigen Abschlussdokument gar nicht auftaucht.

      Im übrigen: Immer wieder ein beliebtes Instrument, Vernunft mit dem Vorwurf des Zynismus kontern zu wollen :-)

      Gottes Segen für Sie, und – ganz im Ernst – danke, dass Sie sich meinen Blog immer wieder „antun“, wo sie meinen Worten doch meistens eher widersprechen.

    • Molot

      „Zynisch wäre eine Gesellschaftsordnung, die dafür sorgt, dass eine Alleinerziehende nach Ihrer Logik in der Tat gezwungen wäre, zu heiraten. „
      Den Satz hätte ich gern näher erläutert, Herr Honekamp. So von einem Libertären zum Anderen.

    • Papsttreuer

      Danke für die Nachfrage. Allerdings hatte ich gehofft, das mit den nachfolgenden Sätzen bereits erläutert zu haben: „Was ist das für ein Bild einer Ehe, wenn die Frau dazu sagt, ihr bleibe ja nichts anderes übrig? Das löst die Probleme des von Ihnen genannten Falles nicht, aber eine Änderung der Sakramentallehre der katholischen Kirche darauf aufbauen zu lassen, ist doch nicht wirklich ein Ansatz, oder? Die Pastoral und Diakonie der Kirche ist in solchen Fällen natürlich gefordert, das ist ja gerade einer meiner Punkte, weil das Thema im deutschsprachigen Abschlussdokument gar nicht auftaucht.“ Es geht mir darum, ob in dem beschriebenen Fall erstens ein faktischer Zwang für eine Frau besteht, zu heiraten, und wenn ja, ob sich die Sakramentenlehre der Kirche daran orientieren sollte. Ich meine zu beidem nein – allerdings gibt es einen pastoralen, oder diakonischen Auftrag der Kirche, hier zu unterstützen (aus ihrem Selbstverständnis heraus, nicht als äußerer Zwang). Beantwortet das Ihre Frage?
      Gottes Segen!

  2. Konrad Kugler

    Ihre Gedanken zur Logik sind stimmig. Sonderbarerweise erkennen das anscheinend nur Leute, die nie von Glaubenszweifeln geplagt wurden, oder aber diejenigen, die neu eingestiegen sind, also Bekehrte.Der Satan hat schon Eva im Paradies mit einer „ideologischen“ Behauptung hereingelegt. „Ihr werdet gewiß nicht [gleich] sterben. Eine halbe Wahrheit – hier eine ganze Lüge.

    Die ganze Diskussion läuft komplett gegen die katholische Lehre: Es ist ein Kampf gegen die Wahrheit.

    Gott läßt keine Versuchung zu, die der Mensch nicht bestehen könnte.
    Jesus hat für jeden so viel gelitten, daß er mit eigener Anstrengung, ohne Umweg über das Fegfeuer, in den Himmel kommen kann.
    Wenn der Mann seine Augen unter Kontrolle hält, eigentlich, wenn er das, was ihm zum Anschauen präsentiert wird, radikal von seiner Phantasie trennt, kommt er nicht in Gefahr.
    Das Weib (!), eher hormongesteuert, ist durch die Pille denaturiert. Im Bewußtsein des Mannes ist sie ja allzeit bereit, aber durch die „Denaturierung“ fehlt das Begehren, das in der fruchtbaren Phase des Zyklus verstärkt vorhanden ist. (Und dadurch für ausreichend Kinder sorgt.) Das ist nur ein winziger Teil einer komplexen Gegebenheit.

    Wer Genesis als Legendenbuch ansieht, ist geistig kastriert.

    • Konrad Kugler

      Was noch dazu gehört:

      Das fehlende Begehren kann allzuleicht in Widerwillen gegen den Mann umschlagen. Und damit Teilursache für das Scheitern.

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