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  1. akinom

    „eilte“. Ein einziges scheinbar unbedeutendes Wort im heutigen Evangelium. Ich hätte es mir nicht herausgepickt. Aber es lohnt sich, darüber zu meditieren, wie auch über „Wer bin ich…?“ und „rein“. Ergänzen möchte ich noch „Lobpreis“ und „hüpfte“.

    Ich staune immer, wie die „Wünschelrute des Herzens“ oft erst nach Jahren auf solch verborgenen Schätze im Acker des Evangeliums anschlägt, nachdem wir immer und immer wieder achtlos darüber her getrampelt sind.

    „Gott kommt nur durch den Menschen zum Menschen“. Dieses Wort von Papst Benedikt XVI. steht am 4. Adventssonntag auf meinem Kalenderblatt. Und dieser Mensch, durch den Gott zu uns kommt, ist zu aller erst einmal Maria. Auch „ich weiß noch viel zu wenig von ihr und möchte sie besser kennenlernen“ … damit auch durch mich der Gottessohn zu den Menschen kommen kann.

    Zum Wort „eilte“ fiel mir mein Lieblings-Adventslied ein:

    “ Maria durch ein‘ Dornwald ging.
    Kyrie eleison!
    Maria durch ein‘ Dornwald ging,
    der hatte in sieben Jahr’n kein Laub getragen!
    Jesus und Maria.
    ….
    Da haben die Dornen Rosen getragen;
    Kyrie eleison!
    Als das Kindlein durch den Wald getragen,
    da haben die Dornen Rosen getragen!
    Jesus und Maria.“

    Das Dornengestrüpp in unserer Zeit, in unserer Welt, in meiner Familie, in meinem Leben lässt sich nicht übersehen. Aber neigen wir nicht dazu sie zu übersehen, wenn sie Rosen tragen? In unserer Tageszeitung lese ich jeden Tag von Bäumen und Sträuchern, die – ungewöhnlich in dieser Jahreszeit – wegen der milden Temperaturen Blüten tragen. Mögen sie ein Zeichen dafür sein, dass Maria auf dem Weg zu Elisabeth bei uns vorüber geeilt ist.

    „Nimm mich mit, Maria! Mach mich „rein“ und lass mein Dornengestrüpp erblühen! Dann werde ich mit Elisabeth staunend und lobpreisend und demütig sagen: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir gekommen ist, ausgerechnet zu mir!? Ich will dich loben und dir danken.

    Aber ich will auch nicht die Rosenknospen und Rosen im Dornwald meiner Mitmenschen übersehen und auch sie loben und ihnen danken. Lass mich erkennen: Dann werden Wunder möglich und der von den Engeln verkündete ‚Friede den Menschen seiner Gnade‘ endlich wahr!“

    Noch ein Gedanke zum 4. Advent: „In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.“ Ich habe Johannes zum Schutzpatron der Ungeborenen und dem meiner Kinder und Enkel gemacht. So ersehne ich das Wunder der Weihnacht und will damit auch dann hartnäckig am Ball bleiben, wenn es noch länger auf sich warten lässt.

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