Möglicherweise liest sich das Folgende neben dem Gebetsaufruf wie eine Lobhudelei auf Klaus Kelle. Macht nichts!
Es gibt Beiträge, die würde man lieber nicht schreiben, bei denen einem auch unwohl ist, sie zu schreiben. Und trotzdem habe ich den Eindruck, dieser hier muss „raus“ und vielleicht kann der eine oder andere damit etwas anfangen, obwohl er eher persönlich sein wird. Heute also keine – oder kaum – Politik (obwohl es ausreichend Themen gäbe), auch keine Kirchenthemen. Heute nur ein Innehalten und eine Bitte um Gebet für einen Freund!
Auf Facebook habe ich am Samstag geschrieben, dass ich um ein Gebet für „einen sehr guten Freund“ bitte. Viele werden es mitbekommen haben: Klaus Kelle hat am vergangenen Samstag Morgen einen Herzinfarkt erlitten und liegt nun im künstlichen Koma. Auch befreundete Ärzte sagen, dass es ernst ist aber bislang auch alles „normal“ verläuft. Beten wir, dass alles gut geht, dann war das am Ende „nur“ ein heftiger Warnschuss des Herrn. Am Wochenende zeigte sich dann auch, wie viel Hoffnung man haben kann: Meine Gebetsbitte vom Samstagmorgen hatte bis gestern Abend neben einigen Gebetszusagen 77 „Gefällt-mir-Angaben“. Am Samstagabend habe ich dann aufgrund vieler Nachfragen ein kleines Update auf den Gesundheitszustand gepostet, das zwischenzeitlich knapp 100 „Gefällt-mir“ eingesammelt hat. Das ist aber noch vergleichsweise wenig: Ein entsprechender Post vom Journalisten Matthias Matussek war, als ich das letzte mal nachgeschaut habe, bei 480 „Gefällt-mir-Klicks“. Und: Trotz der Situation hat Klaus Frau Birgit ein Posting hinterlassen, in der sie für die Unterstützung dankt und die Hoffnung auf Besserung ausdrückte. Zuletzt waren dort fast 1.000 „Likes“ zu sehen. Dazu kommen noch ganz viele weitere Postings, manche mit ganz vielen, manche mit nur wenigen Rückmeldungen. Jeder Beitrag und jedes „Like“ zeigt aber, dass Menschen an Klaus denken und viele für ihn und seine Familie beten.
Dagegen erscheinen dann politische Nickeligkeiten, wie man sie am Wochenende auch in einer Frankfurter Wochenzeitung nachlesen konnte (fairerweise: die Redaktion der FAS wird zum Zeitpunkt der Drucklegung des Beitrags, der sowohl Klaus als auch Birgit Kelle auf ziemlich niveaulose Art kritisiert, von dessen Erkrankung noch nichts gewusst haben), doch wieder in einem anderen Licht. Es ist nicht wichtig, was manche von einem halten, von der Meinung, von der politischen Einstellung. Viel wichtiger ist, wie viele Menschen beten, wenn einem so etwas wiederfährt. Und der Gebetssturm, der sich am Wochenende in Deutschland verbreitet hat, nicht nur für Klaus Kelle sondern auch für den katholischen Autor Paul Badde, der nach einer Herzoperation ebenfalls im künstlichen Koma liegt, macht Anteilnahme über persönliche und politische Differenzen hinweg deutlich.
Und für mich persönlich … ich durfte Klaus gestern anderthalb Stunden besuchen, habe mit ihm „gequatscht“ nachdem der Pfleger meinte, zumindest im Unterbewusstsein würde er das schon mitbekommen. Ich kann nicht viel tun, hab also an seinem Bett – mit ihm – einen Rosenkranz gebetet und ihm versprochen, ihm meinen coolen, amerikanischen Rosenkranz (mit Fallschirmleinen … ein echter „männlicher“ Rosenkranz!) zu schenken, wenn er wieder gesund ist. Ich habe ihm berichtet von den vielen Menschen, die für ihn und seine Familie beten. Ich habe ihm deutlich gemacht, dass er noch bebraucht wird und er gefälligst wieder auf die Füße kommen soll. Ich habe ihm zugesagt, dass wenn die Ärzte ihm das Zigarrenrauchen verbieten sollten (da bin ich aber nicht sicher, ob sie das tun werden), ich mitmachen und das ebenfalls aufgeben werde (ist auch ein kleiner Deal zwischen unserem Herrn und mir … aber das ist eine andere Geschichte).
Und bei alldem ist mir etwas aufgefallen: Als ich von einem „sehr guten Freund“ geschrieben habe, da habe ich die Worte auch deshalb so gewählt, weil ich mich nicht in den Vordergrund drängen wollte. Ich bin recht sicher, dass er das Kompliment „ein sehr guter Freund“ auch zurückgeben würde. Aber eigentlich: Dieser Blog wäre ohne seine manchmal mahnenden, manchmal helfenden Worte, auch ohne seine „Likes“ und „Shares“ auf Facebook nicht das, was er ist. Meine Einstellung zu vielen – nicht nur gesellschaftlichen – Themen wäre ohne den Austausch mit ihm, nicht selten bei Wein oder Bier und Zigarren, eine andere als sie es heute ist. Sein Beispiel an Engagement und Artikulation der eigenen Meinung ist ein großes Vorbild. Und davon abgesehen gibt es viele kleine persönliche Dinge, die ich hier nicht ausbreiten möchte, die für mich prägend sind und ich kann nur hoffen, dass er auch von meinen Worten profitiert. Das führt dazu, dass er – neben meiner Frau natürlich – derjenige ist, den ich als erstes anrufen würde, wenn ich spätnachts in einem Gefängnis aufwachen sollte ohne zu wissen, wie ich dahin gekommen bin (die Männer unter meinen Lesern haben vermutlich ein Bild, was ich meine).
Was ich damit sagen will: Klaus ist nicht ein sehr guter Freund, es stellt sich heraus, er ist – trotz seiner Vorliebe für Fußball und einen kleinen ostwestfälischen Verein – mein bester Freund! Das mag erklären, warum ich bei ungerechter Kritik an ihm auch persönlich reagiere. Und es mag deutlich machen, warum mir so viel daran liegt, dass möglichst viele Menschen, ob Freunde oder nur Wegbegleiter, vielleicht auch Kritiker, für ihn beten. Ich weiß auch, dass es auf der Welt eine Menge Menschen und Dinge gibt, für die man beten kann und sollte. Aber wenn Sie in ihrem Gebetsleben noch ein Eckchen frei haben, dann denken Sie doch in den kommenden Tagen und Wochen auch an Klaus Kelle und seine Familie!
So, nun hoffe ich, dass Klaus mir diesen Beitrag, wenn er ihn demnächst mal lesen sollte, nicht übel nimmt; ich hoffe, er klingt nicht zu sehr wie eine Lobhudelei oder zu rührselig. Vermutlich wird dieser Beitrag nicht zu den All-time-Favorites meiner Leser werden, aber es ist sicher trotzdem einer der wichtigsten, den Sie auf diesem Blog finden werden.
Also, Klaus, ruh Dich aus, erhol Dich gut … und dann geht’s wieder los!
akinom
„… der auch heut‘ noch Wunder tut!“
Herr, setzte ein Zeichen! Antworte auf das zahllose Echo auf die Gebetsaufrufe! Familie Kelle, Paul Badde und die Welt brauchen es, auch um Deine Königsherrschaft, Anbetung, Lobpreis und Dank in den Wirrnissen der Zeit neu entdecken zu können.
Ich denke bei meinem auf TURBO geschalteten Gebet besonders an die vier Kelle-Kinder und an meine vier Enkelsöhne. Wie würde meine Tochter wohl eine solche Situation verkraften? Ich bin sicher, sie könnte es besser als ich…
Lass um der Welt willen mit Dir handeln Herr, wie Abraham mit Dir feilschte um die Gerechten von Sodom!
Danken möchte ich Dir besonders für 1 1/2 Stunden Zeit, die Du
den „besten Freunden“ Felix Honekamp und Klaus Kelle am Sonntag, 31. Januar 2016 geschenkt hast und an der wir haben teilhaben dürfen. Sie werden dieses Erlebnis beide nie vergessen können.
Dank auch für den Segen des w.w.w. Er ist mehr wert, als aller heillose Fluch! Amen!
akinom
Die „Betrachtung am Sonntag“ ist gestern nicht ausgefallen. Sie wurde gelebt:
Das Hohelied der Liebe!
Papsttreuer
In der Tat hatte ich die am Samstag fertigstellen wollen und war leider – nicht nur deswegen – nicht dazu gekommen. Danke auch für Ihre schönen Worte, die mich sehr berührt haben!
champagneandwine
Doch, er wird zu den All-time-Favorites zumindest von mir gehören! Der Herr beschütze Klaus Kelle und seine Familie. Und natürlich auch Sie, lieber Felix Honekamp!
Dr. Michael Müller
Sehr geehrter Herr Honekamp,
ich kenne weder Sie noch Familie Kelle persönlich, aber ich habe ein sehr großes Gebetseckchen für Ihren besten Freund reserviert, denn ich schätze Sie alle Drei sehr aufgrund vieler Beiträge, die ich in Ihrem Blog, im Blog der beiden Kelles und in deren Büchern gelesen habe.
Dabei geht es mir weniger um die konkreten Ansichten, die Sie veröffentlichen. Über Ansichten und Meinungen kann man und sollte man streiten – und wie mein verstorbener Pastor Ernst Sonntag aus Dortmund-Mengede (wo ich herstamme) stets gesagt hat: mit versöhntem Herzen.
Ich schätze an Ihrem besten Freund, an seiner Gattin und an Ihnen vor allem die Haltung, mit der Sie Ihre Meinung kundtun. Es ist die Hatung eben dieses „versöhnten Herzens“, die sich bei aller Pointierung und Zuspitzung im konkreten Falle eben dort zeigt.
Wir Christen, oder wie Sie selbstironisch sagen, „strunzkatholischen Menschen“ sollten uns immer das versöhnte Herz als Grundlage jeder Konfrontation bewahren. Norbert Greinacher hat einmal das Wort von der „engagierten Gelassenheit“ geprägt – oder war es „gelassenes Engagement“? Es gibt einfach Dinge und Situationen, die über jede aktuelle Auseinandersetzung im politischen Meinungsstreit hinausragen. Ihr Besuch am Krankenbett Ihres besten Freundes gehört dazu. Ich kann das nachvollziehen, denn ich habe auch an solchen Betten gesessen und da gemerkt, was wirklich wichtig ist in unserem Leben.
Ich bin mir sicher, daß Gott unsere Bitten erhören wird und das versöhnte und gesundete Herz Ihres besten Freundes irgendwann wieder aktivieren wird.
Gottes Segen und herzliche Grüße
Ihr Michael Müller aus Dortmund-Mengede
Hagen
Danke für diese schönen Worte. Klaus und Herr Badde – Kopp hoch!
Anette Schultner
Lieber Herr Honekamp,
unter all Ihren sehr lesenswerten Beiträgen ist doch dieser ganz besonders.
Ich bin sicher, dass es Klaus unterbewusst wahrnahm, als Sie gestern neben seinem Bett mit ihm redeten und für ihn beteten – die vertraute Nähe des Glaubensbruders.
Und ich bin auch sicher, wenn Klaus eines Tages Ihren obigen Text liest, wird er einfach nur glücklich und berührt sein von den warmen und wahren Worten des treuen Freundes.
Hoffen und beten wir weiter für den lieben Klaus und seine wunderbare Familie, auf dass sich alles bald zum Besten wenden möge.
Der HERR ist gut!
Auch Ihnen Gottes reichen Segen, Herr Honekamp!
Ihre
Anette Schultner
Klaus, komm wieder auf die Füße! | PTB - PAPSTTREUERBLOG - Wertewandel
[…] Quelle: Klaus, komm wieder auf die Füße! | PTB – PAPSTTREUERBLOG […]
Konrad Kugler
Es ist schon beklemmend,
wie unsere Glaubensstützen ausgeschaltet werden.
Michael Müller, Komma; Bischof Mixa, Bischof Tebartz van Elst, Klaus Kelle, Paul Badde, ein junger Mann aus unserer Gemeinde, 31, durch einen Überholer getötet: Freundlich, glaubensstark, Berufschullehrer, sehr aktiv.
O Herr, sei uns gnädig.
Ralph Götsch
Danke Felix, toller Text, schöne Rede, schöne Worte, er wird ihn lieben!
Bin froh an diesem Wochenende bei den Kelles gewesen zu sein und seine vorerst letzte Zigarre mit Klaus am Freitag geraucht zu haben, war ein schöner Abend, wollt eigentlich gar nicht weg am Sonntag. Er wird wieder der alte, ganz sicher!!
Gruß Ralph (Birgits Bruder)
Werner Gruenewaelder
Nach Rupert Shaldrake sind wir alle, alle sechs Miliarden Menschen, ein Feld Namens Menschheit. Klaus Kelle hat dieses Feld ein wenig zum guten verändert und ich hoffe das er das auch weiterhin tun darf, ich bete für ihn.