3 Comments

  1. Nero

    Ihre Einstellung zeugt von großem Vertrauen in Ihren Glauben. Eine gute Sache für Sie.
    Natürlich ist es egal, ob der Zipfelmann eigentlich Weinachtsmann heißt….oder Klaus.

    Aber…..übersehen Sie nicht den Symbol- und Signalcharakter einer solchen Aktion?
    Gerade in der jetzigen Zeit?

    Fühlen Sie nicht, daß diese Sache ein weiteres Fädchen in dem Teppich ist, der uns gerade unter den Füßen weggezogen wird?

    Merken Sie nicht, daß die, vor denen wir uns entweder in Stellung bringen oder überrennen lassen müssen, eine weit geringere Aggressionsschwelle haben?
    Und die uns genau deswegen verspotten, weil sie wissen, daß sie ohne den Kampf eigentlich schon gewonnen haben?

    Ich habe seit Jahren keinen Schoko-Weihnachtsmann mehr gekauft. Im Gegenteil; sie nerven mich mit ihrem massenhaften Auftreten in den Supermärkten da, wo noch einen Tag vorher die Grillkohle gestanden hat.
    Aber auch der Schokoweihnachtsmann ist Teil meiner gefühlten sozialen Umwelt.
    Und die verteidige ich als deutscher Bürger dann toleranz- und humorlos auch mit der Waffe.

    • Papsttreuer

      Danke für Ihren Kommentar, bei dem ich glaube, dass wir gar nicht weit auseinaderliegen. Mir geht es ja nicht darum, dass die Entwicklungen nicht durchaus bedenklich sind. Die Frage ist aber die der Reaktion. Und da gilt für mich, dass die Aussage „Ich fühle mich in meinen religiösen Gefühlen verletzt“ keine besonders gute ist. Ich kann nicht beurteilen, wer sich wann verletzt fühlt, aber ein Weihnachtsmann oder eine Werbung, die die 10 Gebote aufs Korn nimmt, sind für mich ein Ärgernis, aber keine „Verletzung“. Kämpfen – mit hoffentlich verbalen Waffen – kann man dagegen, ob mit oder ohne Humor. Aber beleidigt sein, das steht uns Christen nicht gut zu Gesicht.
      Herzliche Grüße und Gottes reichen Segen für Sie!

  2. Stefan S.

    Der Spagat zwischen „Ach lass sie doch“ und „Ist das jetzt wirklich nötig, was soll das?“ ist für mich tatsächlich auch nicht so einfach.

    Die vielen Sticheleien die es mittlerweile gibt.
    dass man von manchen als komplett wahnsinnig und irre dargestellt wird.
    Diese unsägliche, jährliche Diskussion darum, dass man an Karfreitag ja unbedingt Tanzen und laut Musik hören will.
    Es gibt ja keine anderen Tage an denen man das machen kann.

    In unserem Glauben geht es zuallererst um eine Beziehung zum lebendigen Gott. Wie jede Beziehung ist diese angreifbar. Wenn jemand meine Mutter beleidigen würde, würde ich das sicher auch nicht ignorieren.

    Ein bisschen geht das Argument mit der Beziehung die durch so etwas „angegriffen“ wird in die Richtung von verletzten religiösen Gefühlen, doch hat es dennoch imho eine andere Qualität.
    Verletzte Gefühle sind generell ein schwieriges Argument, nicht nur bei Religion, da unterschiedliche Menschen unterschiedlich sensibel sind.
    Aber Beziehungen die einem Menschen wichtig sind, sollte man mMn mindestens mit etwas Taktgefühl begegnen.

    Das erste Mal, dass ich mir dies als Argument klar gemacht habe war beim hören einer Episode des Glaubenssache Podcasts.
    Der jetzige ungarische Botschafter beim Heiligen Stuhl Eduard Habsburg hat gegenüber dem atheistischen Humanisten und Skeptiker Alexander Waschkau (bekannt u.a. durch den Hoaxilla Podcast) eben auf diese Beziehung hingewiesen. Mir war natürlich klar, dass die Beziehung zu Gott das wichtigste ist, aber habe ich mir nie klar gemacht, welche Bedeutung das im Umgang mit anderen Menschen hat.

    Möge der Herr mit einem Lächeln auf Sie und die Ihren herabblicken.

    Stefan S.

Comments are closed.