Wir leben in interessanten politischen Zeiten. Vor allem aber auch in Zeiten, die einen skeptisch in die Zukunft blicken lassen können.
Ich gebe zu, den Titelsatz kenne ich schon seit meiner Jugend, allerdings hatte er damals als Subjekt nicht die Politik sondern das Geld. In gewisser Weise ist das aber durchaus in Teilen synonym zu betrachten, da es in der Politik in weiten Teilen um nichts anderes geht als darum, wie man das Geld anderer Leute in einer Weise abgreift (oder abgreifen will) und an andere verteilt (oder verteilen will), dass es einem bei den nächsten Wahlen den Machterhalt sichert (oder man die Macht erlangt). Ein trüber Blick auf die Politik, ich weiß, aber wenn ich über diesen Zusammenhang hinwegschaue wird es auch nicht besser.
Dem Wohl der Menschen?
Nehmen wir also mal für einen Moment an, dass Politiker und politisch interessierte Menschen tatsächlich nur das Beste für die anderen Menschen wollten (ne, jetzt nicht lachen, nur mal so angenommen). Wäre es dann nicht eine gute Idee, die Argumente gegenseitig auszutauschen, in Diskussionen, die als Grundvoraussetzung haben, dass jeder die Option sieht, dass der andere Recht haben könnte? Wäre es nicht gut, dem anderen dann mindestens zuzugestehen, dass es ihm tatsächlich um das Wohl des Landes ginge? Oder noch konkreter: Dem Andersdenkenden nicht aufgrund seines Denkens die Pest an den Hals zu wünschen?
Wer sich aber umschaut, wie die SPD ihre eigene Klientel ignoriert, wie die CDU unter der immerwährenden Kanzlerin Merkel noch immer an ihrer Strategie der „asynchronen Demobilisierung“ festhält, die darin besteht, fremde Positionen zu adaptieren, um die Wähler des politisch (linken) Gegners entweder auf die eigene Seite zu ziehen oder eben zu „demobilisieren“, wer dazu die Talkshows sieht, in denen Moderatoren zu Stichwortgebern und ansonsten Zuschauern einer völlig degenerierten Diskussionskultur werden, der muss schon auch mal darüber nachdenken, was wohl die Intention dieser Art, Politik zu treiben, sein könnte.
Abgesang auf die Volksparteien
Ein offenbar großer Anteil der SPD-Anhänger, Jusos vorneweg, lehnt einen Koalitionsvertrag ab, dessen Inhalte man aus ihrer Sicht eigentlich nur in einer umgekehrten Mehrheitskonstellation hätte erwarten können. Die wollen also noch mehr Sozialismus, noch mehr Finanztransfer zu europäischen „Drecksloch-Ländern“, noch mehr Gender-Diversity. Die Führung der SPD dagegen schlägt dem angehenden erneuten Koalitions“partner“ den eigenen Verhandlungserfolg wie einen nassen Lappen regelmäßig ins Gesicht.
Die Kanzlerin bleibt stoisch bei der Interpretation, mehr als die Kanzlerschaft und einen reduzierten CDU-Anteil am Kabinett sei mit dieser angehenden Kleinpartei nicht möglich gewesen, während die anderen CDU-Granden sich für den bevorstehenden Parteitag schon wieder Schwiele an die Hände klatschen, damit es dann nicht so weh tut. Und konservative, von mir aus mit Blick auf die Äußerungen Armin Laschets, wenigstens christliche Revolutionäre in der CDU? Ich glaube erst, dass eine „AKK“ die Kanzlerin mit neuen, konservativen und christlichen Positionen beerbt, wenn sie es geworden ist, und an eine Rückkehr von Friedrich Merz glaube ich erst, wenn er es selbst sagt, nicht wenn es Journalisten orakeln.
Die Alternative ist keine …
Was ich in diesen Tagen Angela Merkel am meisten vorwerfe, ist, dass sie dafür (mit-) verantwortlich ist, dass wir uns heute sowohl als Konservative wie auch als Liberale ständig von den Höckes und Poggenburgs distanzieren müssen, mit deren Positionen wir nichts gemein haben. Gerade mit der Freilassung des Journalisten Deniz Yücel zeigen viele der AfD-Anhänger und –Größen ihr wahres Gesicht. So lange wie sich eine AfD nicht glaubhaft von Vertretern extremer Positionen wie Höcke, Poggenburg oder Gedeon verabschiedet, ist sie für mich nicht wählbar. Das habe ich schon in verschiedenen Beiträgen versucht, deutlich zu machen, aber ich gebe gerne zu, dass mir die Präambel „Ich werde die AfD nicht wählen, aber …“ zunehmend selbst auf den Wecker fällt.
Derweil radikalisieren sich die politischen Ränder, dass man in der Tat Sorge vor neuen „Weimarer Verhältnissen“ haben muss. Konservative, die sich trauen, gegen Merkel aufzubegehren, werden massiv angegriffen. Linken, die in die Mühlen einer türkischen Justiz geraten, wünschen Rechte, dass sie in deren Kerkern verrotten mögen. Das ist in der Tat das Gegenteil der Politik, die ich eingangs ein wenig naiv beschrieben habe. Das macht aber auch klar: Von denen, (extremen) Linken wie (extremen) Rechten, ist keine Lösung zu erwarten! Von Sozialdemokraten und Christkonservativen ebenso wenig.
… aber es gibt noch eine
Als Libertärer bin ich ohnehin davon überzeugt, dass Politik in eigenartiger Weise das Problem und nicht die Lösung ist, ohne dass man aber so ohne weiteres ohne sie könnte. Mehr denn je bin ich überzeugt: Es braucht einen vernehmbaren Liberalismus in diesem Land! Es braucht eine Stimme der liberalen Vernunft, selbst wenn die sich in manchen Fragen auch verrennen mag. Auf konservativer und sozialistischer oder sozialdemokratischer Seite macht Politik jedenfalls nicht nur keinen Spaß mehr – meine Hoffnung, dass man mit denen noch „einen Staat machen“ könnte, ist verloren. Ob es der Liberalismus sein kann? Ich bin skeptisch, sehe aber keine Alternative.
-
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt – www.pixelio.de
Andreas
Ich kann mit diesem „aber Poggenburg usw“ immer weniger anfangen.
Wer lässt denn auf Staatskosten bezahlte Schlägertruppen Steine in Kinderzimmer werfen?
Wer karrt diese zu friedlichen Demonstrationen an, damit die Leute wie Herrn Matussek bedrohen?
Wer bezahlt denn frühere Menschenjäger des Stasi-Apparates um uns alle erneut zu überwachen?
Wer lässt denn Töchter von Parteigranden auf GEZ-Kosten billigste Regierungspropaganda zur besten Sendezeit drehen?
Ich denke doch, dass die Lage dramatischer ist als dass man sich um Poggenburg und Co. Sorgen machen müsste….
Papsttreuer
Dass ich nicht auf der Seite der Linken stehe, sollte zwischenzeitlich klar sein, die AfD ist aber trotzdem keine Alternative mit den Poggenburgs und denen, die einem Journalisten lieber heute als morgen den Mund verbieten wollen. Ja, ich weiß, da sind die Linken nicht besser, aber genau darum geht es: Mit beiden ist kein Staat zu machen.
Gottes Segen für das Wochenende!
Andreas
Nun, wenn ich in letzter Zeit zu einer Erkenntnis gelangt bin, dann das ich mit niemanden „einen Staat machen“ möchte, auch nicht mit Herrn Poggenburg.
Aber angesichts der von mir o. g. realen Bedohungen von Frieden und Freiheit durch den politmedialen Komplex erscheint mir nach wie vor jemand wie Herr Poggenburg einfach nicht dringend genug zu sein.
Ich schließe mich den Segenswünschen an.
Gero
Wie, wenn die ganze Sache noch ganz anders wäre, als man sich das so vorstellt?
Wie, wenn das so ungeheuer wäre, daß man die Gedanken nicht in Worte fassen mag, weil man dafür Worte benutzen müßte, die uns schon vor langem verboten wurden?
Wie, wenn wir nur Ratten in einem Experiment sind?
Ausgeführt an uns von Menschen, die sich erhaben über den Rest der Menschheit fühlen und uns nur eine Scheinwelt mit wählbaren Politikern und einem Staat, der dem Willen des Volkes folgt, vorspiegeln?
Was, wenn das alles ganz anders ist?
Papsttreuer
Huuuu, spooky!
Gottes Segen!
Andreas
Es gibt ein Tagesthemen-Interview vom 20.02. mit dem Politiktwissenschaftler Yasha Mounk, der verkündet, das „wir“ gerade das Projekt des Umbaus der Monoethnischen Demokratie in die Multienthische Demokratie gestalten, in dessen Verlauf es zu „Verwerfungen“ komme.
Das kann man als bemerkenswerte Bestätigung Ihrer These sehen, oder mit einem fröhlichen Huih-Buh entgegnen.
Das muß man für sich selbst entscheiden…
Gero
@Andreas
Auf genau das bezog sich mein Posting.
Man versucht, ganz Europa durch Umvolkung in einen sozialistischen Staat umzuformen.
Das wurde von Konservativen ja schon länger vermutet.
Alles, was wir über angebliche „Flüchtlinge“, „Wahlen“ oder „Demokratie“ hören, ist lediglich Blendwerk, um Aufstände zu vermeiden.
Selektive Berichterstattung inklusive.
Würde Akif Pirinçci nicht durch seine von ihm gewählte Gossensprache so polarisieren, könnte man Ihn als einen frühen Boten des gerade Ablaufenden anderen Leuten zur Information empfehlen.
Es ist beklemmend, wie genau er die kommenden Geschehnisse schon beschrieben hat, als deutsche Mädchen noch nicht mit Teddybären und „Refugees are welcome“-Schildern an den Bahnsteigen standen.
https://www.amazon.de/Umvolkung-Deutschen-still-ausgetauscht-werden/dp/3944422198/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1519601470&sr=8-1&keywords=akif
Mittlerweile kollabieren die ersten sozialen Systeme.
Die Tafel in Essen z.B., die für ihren Hilferuf wegen völliger Überlastung von der Politik prompt in die rechte Ecke gestellt wurde und einen Tag später prompt Besuch von der Antifa bekam.
http://www.pi-news.net/wp-content/uploads/2018/02/nazis_tafel-696×391.jpg
Zur Erinnerung:
„Die Tafel“ wird von Leuten getragen, die mehr als alle anderen großen privaten Einsatz zeigen, wenn es darum geht, Schwachen und Alten zu helfen.
Wenn Nächstenliebe und Christlichkeit zu finden sind, dann bei ihnen.
Aber wenn die schon nicht mehr können und dafür auch noch derart vor den Kopf gestoßen werden, statt Hilfe und Dank zu bekommen….
Ja, Politik ist dreckig.
Und verlogen.
Das ganze Spiel ist seit Jahrzehnten geplant gewesen.
Und wer sich interessiert hat, konnte das auch überall sehen.
Andreas
@Gero: Nun, ob das schon „seit Jahren“ geplant war, oder nicht: Die gewalttätige Übergriffigkeit von Schlägertrupps gegen Menschen die sich in Opposition zum System Merkel bewegen, propagandistisch aufbereitet von großen Teilen der Medien und flankiert vom Denunziationsapparat von IM Victoria- all dem kann man nur noch mit Fassungslosigkeit begegnen.
Das offene Bekenntnis von Herrn Mounk im öffentlich rechtlichen Rundfunk zur Dekonstruktion dieses Landes fällt da auch nicht mehr ins Gewicht.
Nur: Die Alternative dazu, insoweit hat Herr Honekamp ja Recht – die gibt es nicht wirklich.