6 Comments

  1. Gero

    Da möchte ich mich einklinken.

    Erstens:
    Ich habe ja schon des Öfteren angedeutet, daß ich die jetzigen politischen „Verwerfungen“ nicht für Zufall halte. Nicht einmal nur „für in Kauf genommen“ bei einem anderen, höheren Ziel.
    Sondern um die gezielte Zerstörung unserer Gesellschaft von außen, indem man den sozialen Kitt aus den Fugen kratzt.
    Alles, was die Gesellschaft zusammenhält.
    Auch alle Vereinbarungen, die Menschen untereinander; ohne Gesetzbuch und in freier Absprache; getroffen haben.

    Ob es um die klare (und wissenschaftlich unumstößliche) Trennung in Geschlechter geht, um das exklusive eheliche Miteinander von Mann und Frau, um die ehrenamtliche Hilfe für die eigenen Leute in der freiwilligen Feuerwehr, den „Tafeln“ oder allen anderen sozial ausgerichteten Organisationen.

    Ja, sogar darum, daß ein jüngerer Mensch einem älteren seinen Sitzplatz im Bus überläßt oder man einer Frau nicht ungeniert in den Ausschnitt starrt…..all das sind gesellschaftliche Normen, die ins Wanken gebracht werden sollen.

    Es soll kein Zusammenhalt mehr zwischen den Deutschen mehr geben. Nicht einmal „Deutsche“.
    Keine verbindende Nationalität, keine Ehe als besonderen Status, keine gemeinsame Sprache.

    Deutschland soll kein Volk mehr haben, sondern nur noch einen losen Haufen Leute aller Hautfarben und Lebensgewohnheiten, die sich gegenseitig zu nichts verpflichtet fühlen und die als haltlose Individuen leicht zu brechen und zu beherrschen sind.
    „divide et impera“ wußten schon die Römer.

    Aber schon vorher, im ersten Buch Mose, wird am Beispiel des Turmbau zu Babels gezeigt, welche Konsequenz einer Gesellschaft ohne innere Bindung und gemeinsamer Sprache droht. Wenn auch in einem etwas anderen Kontext, wird gezeigt, daß die Gemeinschaft unaufhaltsam auseinanderfällt und das große gemeinsame Ziel verlorengeht.

    Zweitens:
    Wenn jemand, ohne eigenen Vorteil und auf seine Kosten (oder unter Aufopferung seiner Freizeit) einem anderen hilft, ist es immer(!) eine edle, menschenwürdige Tat.
    So wie bei Martin von Tours, der als Soldat einem Bettler seinen halben Mantel aus Mitleid gegeben hat.
    Es würde uns als absurd erscheinen, wenn jetzt jemand dahergelaufen käme, und Martin beschuldigen würde, er würde gezielt alle anderen Armen ignorieren, indem er dem einen geholfen hätte.
    Und überhaupt; er ritte sogar ein Pferd, während andere nicht einmal Schuhe hätten.
    Jeder mit einem Funken Verstand wird sich unschwer vorstellen können, wie Martin, solcher Anschuldigungen (heute heißt es „Shitstorm“) ausgesetzt, handelte, wenn er das nächste Mal an einem frierenden Bettler vorbei käme.
    Er würde einfach nur in die andere Richtung gucken und seinen wärmenden Mantel für sich behalten. Was moralisch noch nicht einmal verwerflich wäre.
    Und er käme nicht negativ in die Presse. Wie wahrscheinlich Tausende seiner Kameraden zur seiner Zeit, die eben genau das getan haben.

    Sollte aber vielleicht genau das das Ziel der #Aufschreier bei der Tafel sein?
    Die Verrohung; die Mitleidslosigkeit?

    Drittens:
    „Die Verantwortlichen der „Essener Tafel“, allen voran ihr Chef Jörg Sartor, haben entschieden, zukünftig Berechtigungsausweise für die Lebensmittelausgabe nicht mehr an Bedürftige mit ausländischem Pass zu vergeben. Auf den ersten Blick kann einem bei einer solchen Nachricht schon der Atem stocken: Sind da Rassisten unterwegs…..?

    Wer hilft, ist edel. Wer wem hilft, entscheidet immer der Helfer, ohne Gefahr laufen zu müssen, dafür Kritik zu ernten.
    Erst recht, wenn, wie im Beispiel der Tafeln, begrenzte Mittel zur Verfügung stehen.
    Daß ausgerechnet die, die die Zahl der Leistungsempfänger in diesem Land exorbitant nach oben getrieben haben, jetzt an die, die das ausbaden müssen, Vorwürfe moralischer Art erheben, zeugt von einer menschlichen Dreckigkeit, deren verbale Benennung ich mir in diesem Blog verkneife.
    Und ja: Deutsche Hilfsorganisationen in Deutschland sind für Deutsche da.
    In allererster Linie und mit Abstand.

    Sollte meine Familie in Not geraten, werde ich vor allen anderen sie versorgen.
    Und nicht die Kinder der Nachbarschaft, wenn mir die Mittel nicht zur Verfügung ständen, auch wenn mich das sehr schmerzte und vermutlich mein Leben lang verfolgte.
    Und das ist normal und menschlich. Jedes Mitglied einer Gruppe handelt so.
    Man hilft immer vorrangig denen, die einem nahestehen.
    Was im Übrigen keinerlei Abwertung der anderen Personen darstellt, die eben nicht zu mir gehören.
    Wer da etwas anderes tut oder spricht, kann sich meiner dauerhaften Abneigung gewiß sein.
    Sozialistisches Denken hat in emotionalen Beziehungen nichts verloren.

    Kleine Anmerkung zum Schluß:
    „Sind da Rassisten unterwegs, die die Lebensmittelspenden nur noch an „Volksdeutsche“ verteilen wollen, weil der Winter in diesem Jahr so hart ist und man schließlich die Kameraden in Stalingrad … naja, wer weiß schon, wie Nazis so denken?!“

    Ich weiß, Herr Honekamp hat das nur so als Beispiel linken Denkens in den Raum gestellt.
    Aber ich möchte trotzdem erwähnen, daß mein Vater, der schon ein Vierteljahrhundert tot ist, noch als 16-Jähriger an die Ostfront mußte.
    Er ist für Hitler und sein Land gegangen, als der Krieg schon verloren war.
    Er hat später sein ganzes Leben unter den Eindrücken, die er als Kind dort erleben mußte, gelitten.
    Er kam als völlig verrohter Mensch aus dem Gefangenenlager, hat später getrunken und geschlagen.
    Erst kurz vor seinem Tod konnte ich meinen Frieden mit ihm machen, weil er mir da Sachen erzählt hat, über die er sonst nie gesprochen hat.
    Sachen, die mir die Haare zu Berge haben stehen lassen.

    Heute würde er wohl als Nazi beschimpft, obwohl er weder einer war, noch sich die Zeit oder den Kanzler aussuchen konnte, in der er lebte.
    So wie ich jetzt auch.

    Wenn die Leser hier ähnlich denken wie ich, sollten sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um Herrn Sartor von der Essener Tafel für seine bisherige Arbeit zu danken.
    Und dafür, daß er, sicher unter Höllenqualen, sich zu dieser Entscheidung durchgerungen hat, ohne die wohl das ganze Projekt in Essen gescheitert wäre.
    Der Mann ist aufrecht; sagen Sie es ihm auch.

    • Papsttreuer

      Nur zu Ihrem ersten Punkt eine kurze Rückmeldung: Ich kann nicht nur nicht entdecken, dass hinter all den Entwicklungen ein Plan steckt, es erscheint mir auch ziemlich unwahrscheinlich. An der Stelle setze ich lieber Ockhams Rasiermesser an, auch wenn eine wie auch immer geartete Verschwörung nicht auszuschließen ist. Oder noch besser „Hanlon’s Rasiermesser“: Schreibe nichts der Bosheit zu, das durch Dummheit ausreichend erklärt ist. Der linke Mainstream ist gemeint, der in seinem vermeintlichen Antifaschismus gar nicht merkt, dass er schon lange das ist, was er zu bekämpfen vorgibt. Die weniger radikale Variante sehen wir in Kanzlerin und den meisten Politikern.

      Ihnen weiterhin Gottes Segen!

  2. Gregor Kuehn

    Es könnte einem Angst und Bange werden, wenn man die nur noch peinlichen und schon lange nicht mehr erträglichen Einlassungen unserer sogenannten politischen Eliten, allen voran Fr. Merkel, hört. Ein solches Maß an Verlogenheit, Verantwortungslosigkeit und Machtgeilheit an der Staatsspitze kann nicht gut gehen. 25% einheimische Bedürftige sind denen wohl zu viel, die doch geschworen haben, den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Man könnte so langsam auf die Idee kommen, dass an der Essener Tafel keine Ausländerfeindlichkeit herrscht – wohl aber in der politischen Elite eine Inländerfeindlichkeit.

  3. Dieter Schrader

    Danke für diesen notwendigen Beitrag. Die Schelte der Fr. Merkel hat mich empört.
    Dank auch für die E-Mail Adresse der Essener Tafel. Statt über Sie herzufallen sollten sie durch Lob und Anerkennung weiter ermutigt werden bei Ihrer Entscheidung zu bleiben. Was würde eigentlich passieren, wenn die
    „Lieferanten „ der Tafel Ihre Mildtätigkeit einstellen würden? Die Tätigkeit der Essener kann nicht laut genug gewürdigt werden. Die Angriffe auf sie sind völlig unberechtigt.

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