7 Comments

  1. Gerd

    Unter dem Artikel in der Welt von Stefanie Bolzen kann man die Frage lesen: „Teilen sie die Meinung des Autors?“ Bisheriges Abstimmungsergebnis: 46 Ja und 147 Nein Stimmen. (und ich habe noch nicht einmal abgestimmt) Das passt sogar nicht zu den Abstimmungsergebnis in Irland. Aber sicher entdeckt Frau Bolzen in der überwältigenden Mehrheit der Nein-Stimmen nur Gehirn-Gewaschene Katholiken.

  2. Konrad Kugler

    In der Augsburger Allgemeinen: „Warum die Iren Ja gesagt haben“
    Mein kürzest möglicher Kommentar: „Weil die Iren von den Medien inzwischen genau so blöd gemacht sind, wie die übrigen Europäer, mit Ausnahme von Polen und vielleicht Ungarn.“ Die Ungarische Verfassung ist lesenswert.
    Vielleicht aber hat der ‚Geist des Konzils“ Irland erst in den letzten Jahren erreicht.
    Wie blöd die Menschen wirklich gemacht worden sind [für DE]: 8 Millionen abgetriebene Deutsche sollen jetzt durch muslimische Einwanderer ersetzt werden.

    Teuflisch

  3. Klaus Ebner

    Im Zusammenhang mit dem Irland Referendum finde ich das Verhalten der deutschen Lebensschützer im Umfeld des MFDL schon sehr spannend. Denn dort wird ja immer betont, dass es auf keinen Fall darum gehe Frauen zu verurteilen. Warum dann die riesengroße Enttäuschung darüber, dass in Irland Frauen nun nicht mehr verurteilt werden können? Das passt irgendwie nicht zusammen.
    Und nein – es geht hier nicht um die sogenannte „Kultur des Todes“ und auch nicht gegen Ungeborene (der 8. Verfassungszusatz hat nicht eine einzige Abtreibung verhindert). Die Iren – insbesondere junge Frauen dort – haben gegen ein Gesetz gekämpft, das schwangere Frauen zu Menschen zweiter Klasse degradiert hat. Um das zu erläutern ein kleines Beispiel: noch Mitte der 90er Jahre gab es – unterstützt von der katholischen Kirche – Initiativen dafür Schwangerschaften wie Geschlechtskrankheiten meldepflichtig zu machen. HIntergrund war, dass man schwangeren Frauen für die Dauer der Schwangerschaft den Pass wegnehmen wollte, damit sie nicht nach England „reisen“ konnten. Genau daran sollte man denken, wenn man die salbungsvollen Worte auf den Seiten der Lebensschutz-Organisationen liest.

    • Papsttreuer

      Sehr geehrter Herr Ebner, natürlich geht es exakt um eine Kultur des Todes und um die Ungeborenen. Ob sich die katholische Kirche in Irland in der Vergangenheit immer korrekt verhalten hat, kann ich nicht beurteilen, aber eine Folge des Referendumsergebnisses ist es, dass Kinder bis zur 12. Scxhwangerschaftswoche im Mutterleib getötet werden dürfen.

      Den Spagat, den jeder Lebensschützer gehen muss ist der, die Frauen, die abtreiben, nicht zu verurteilen und sich trotzdem für das Recht des noch ungeborenen Lebens einzusetzen. Was die „öffentliche Meinung“ hier geschafft hat, ist zu behaupten, dass diese Tötung etwas im Grundsatz anderes wäre, als die Tötung eines anderen Menschen. Das ist es aber nur insofern, als der Ungeborene, spätestens wenn er dann geboren wird, das Leben der Mutter (und des Vaters sowie des Umfelds) massiv beeinflusst. Und hier liegt für mich der Grund, warum ich in vielen Fällen zwar Verständnis habe, aber eine Entscheidung für die Tötung eines Menschen nicht einfach tolerieren kann.

      Den Spagat hat man in Deutschland mit der Fristen- und Beratungslösung zu umgehen versucht, mit der Folge, dass die meisten Menschen heute von einem „Recht auf Abtreibung“ ausgehen, was es – nicht juristisch aber faktisch – darstellt. Eine Abtreibung bleibt aber Unrecht an einem Kind, und es wird Zeit, dass dieses Unrecht wieder mehr Beachtung erlangt, ohne die Interessen der betroffenen Frauen in den Hintergrund geraten zu lassen.

      Gottes Segen für Sie!

  4. Klaus Ebner

    Sehr geehrter Herr Honekamp, bei allem Respekt – die Reaktionen führender Lebensschützer in Deutschland, die ständig behaupten, es ginge ihnen nicht ums strafen – sind schon sehr entlarvend. Tatsache ist, dass nach bisher gültigen irischem Recht einer vergewaltigten Frau, die eine Schwangerschaft beenden lässt, eine höhere Strafe gedroht hat als dem Vergewaltiger. Tatsache ist auch, dass die Chefin von ALFA – Frau Linder – die Rücknahme dieses Gesetzes als „großen Zivilisationsbruch“ bezeichnet hat. Sie können Ihre Schlüsse daraus ziehen, ich ziehe meine. Ziemlich entlarvend war auch das Verhalten der „Lebensschutz“-Organisationen in Irland. In den letzten Wochen haben sich die geradezu täglich mit neuen Vorschlägen eingebracht, wie man schwangeren Frauen helfen könnten. Viele Beobachter haben sich da einfach gefragt – „warum ist denen das nicht schon vor 30 Jahren eingefallen?“

  5. Klaus Ebner

    In einem gebe ich Ihnen aber komplett recht. Das Referendum und sein Ausgang waren kein Grund zum Feiern. Die Szenen in denen gefeiert wurde als wäre Irland Weltmeister geworden, waren unangebracht. Das war aber nicht die Schuld der „yes“ Voter. Man hätte viel früher festhalten können, dass sich dieses Thema nicht für eine Volksabstimmung eignet (genau wie das Referendum 1983). Die politischen Kräfte hätten sich zusammen setzen müssen und eine Lösung finde, die beiden Rechten – dem der Mutter und des Kindes – gerecht wird. Gewählte Politiker können ihre Verantwortung nicht ständig auf das Volk abwälzen.

  6. Gerd

    „Das Referendum und sein Ausgang waren kein Grund zum Feiern.“

    Nach ihrer bisherigen Kommentare frage ich mich ernsthaft wie sie zu dieser Feststellung kommen. Was genau ist denn kein Grund zu feiern? Wenn die Abtreibung eine Straftat ist, dann gehört sie bestraft. Oder anders gesagt, wenn eine Abtreibung rechtswidrig ist, dann brechen der Täter und die Handlanger zur Tat das Recht.

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