6 Comments

  1. Gerd

    Vielleicht würde es helfen zu betonen, dass eine eucharistische Gemeinschaft erst einmal nur in der katholischen Kirche zu finden ist. So hat es mir der Pfarrer meiner Kindheit und Jugend gepredigt(!) und reichlich Prügel eingesteckt, auch aus der Richtung seines und unseren Bischofs.
    Aber das scheitert seid gefühlten 60 Jahren an der „versöhnten Verschiedenheit“. Mit diesem sperrigen Begriff, der eigentlich das Gegenteil von dem ist was Jesus uns aufträgt, dass nämlich unser Ja ein Ja und unser Nein ein Nein sein soll, konnte ich persönlich noch nie etwas anfangen. Diese „versöhnte Verschiedenheit“ führte uns in den „Kommunionstreit“ weil Verschiedenheit in Verbindung gebracht wird mit Toleranz. Wenn Herr von Hirschhausen seine Oblate nicht bekommt fühlt er sich intolerant behandelt. Zumal er sogar dafür bezahlt. Geht es noch dümmer? Geht es noch banaler? Trotzdem jodeln die katholischen Zuhörer und klatschen bereitwillig Applaus. Den katholischen Bischöfen und Theologen sei es angeraten sich auf kirchliche Regeln zu konzentrieren. Denn die haben wir als Katholiken. Sie können mit Josef Ratzinger ja anfangen: Die protestantischen Glaubensgemeinschaften sind keine Kirche im Sinne unseres Credos. Dabei allerdings das Wegducken vor den Geschossen mit ins Kalkül nehmen. Um es mit Oliver Kahn zu formulieren: „Dazu braucht man Eier.“ Keine Weicheier versteht sich.

  2. Thekla

    „So lange es aber nicht zu einer Normalität wird, dass die Gläubigen ihre Verfassung zunächst mal hinterfragen (Wann war ich das zuletzt zur Beichte? Welche Sünden hätte ich zu beichten? Sind es schwere?) bevor sie sich in die lange Reihe derjenigen stellen, die zur „Kommion“ gehen, müssen wir uns nicht darüber wundern, dass ein Ausschluss von diesem Sakrament als unfair und ausgrenzend erlebt wird.“

    „Schwere Sünde“? Was ist das? Das Gewissen der meisten Gläubigen ist in dieser Hinsicht gar nicht mehr gebildet.

    Ich bin selbst noch nicht so lange katholisch (erst 21 Jahre). Nach dem zu urteilen, was ich so von älteren Menschen gehört habe, hat man es früher mit der Beichte übertrieben. Die Menschen wurden moralisch gezwungen zu beichten und beichteten dann irgendetwas, damit der Pfarrer zufrieden war.

    Das ist natürlich genauso falsch, wie gar nicht zur Beichte zu gehen. Und beides hat den gleichen Ursprung: Nicht zu wissen, was Sünde eigentlich ist und was heiligmachende Gnade ist. Denn wenn man das wüsste, würde man von ganz alleine zur Beichte gehen, wenn es notwendig ist, und sich von Jesus heilen lassen.

    Übrigens gehen evangelische Christen auch nicht einfach so zum Abendmahl. Auch sie sollen sich erst mit ihren Mitmenschen und Gott versöhnen, bevor sie das Abendmahl empfangen. Manche protestantischen Kirchen kennen sogar die Beichte. Natürlich weiß ich auch, dass das nicht dasselbe ist wie eine sakramentale katholische Beichte, aber man darf das auch nicht unterschätzen. Gott sieht alle unsere Bemühungen und heilt auch außerhalb der Sakramente.

    Ich verstehe eigentlich nicht, warum unsere Bischöfe sich auf diese Diskussion einlassen. Sollen sie doch erst einmal dafür sorgen, dass ihre eigenen Schäfchen, die Katholiken, wieder unterscheiden lernen zwischen gut gemeint und gut gemacht, zwischen einer Heiligen Messe und einem Wortgottesdienst, zwischen einem Priester und einem/-er Pastoralreferenten/-in. Ich möchte die Verdienste der Pastoralreferenten nicht schmälern. Aber sie haben andere Aufgaben als die Priester.

  3. akinom

    Danke, Herr Honekamp, für diesen sehr wichtigen Beitrag! Ich habe evangelische Bischöfe weinen sehen, weil sie bei einem Pontifikalamt nicht kommunizieren konnten. Wenn Katholiken und Christen anderer Konfessionen diesen Schmerz bewusst leben, tun sie der Ökumene meines Erachtens nach den größten Dienst. Wir sind eben das „Salz der Erde“ und nicht das Zuckerwasser. Dazu gehört auch das Apostolat des wunderbaren Sakramentes der Versöhnung.Fasten wir – wenn nötig – die Eucharistie, nicht aber die Beichte!

    Über meinem Laptop hängt das Foto eines Altars. Er steht im Zimmer eines Priesters, der daran täglich zelebriert, weil er aus gesundheitlichen Gründen den Raum kaum noch verlassen kann. Wenn ich aufblicke bete ich an dem Bild die „Geistliche Kommunion“ mit den Worten: „Ich möchte Dich empfangen, o Herr, mit jener Reinheit, Demut und Andacht, mit der Deine heiligste Mutter Dich empfing; mit dem Geist und der Inbrunst der Heiligen!“ Dann füge ich hinzu: „Teile Du, lieber Jesus, bitte jetzt meine Hostie mit allen, denen ich ein Gebetsabo versprochen habe und mit allen, die Deiner Barmherzigkeit besonders bedürfen.“ Ich hoffe sehnsüchtig, dass dann niemand unwürdig kommuniziert.

  4. Markus

    Es ist zu wünschen, dass der Artikel bzw. der Gedanke Verbreitung findet. Es gibt immerhin Ansätze des Segen- statt Kommunionempfangs, z.B. weiss ich von den ökumenisch offenen Kisi-Kids, die dies in der Hl. Messe so handhaben und auch in Frankreich scheint dies üblich zu sein. Vor vielen Jahren schon beeindruckte mich ein Urlaubspriester aus der franz.sprachigen Schweiz, der nicht nur unser Kind, das ich auf dem Arm trug, sondern auch mich Indisponierten segnete.
    Hier bei uns muss aber nötigt der Priester der Gemeinde auf: „Herr, ich freue mich…“ statt „Herr, ich bin nicht würdig.“. Es muss wohl noch viel gebetet und dicke Bretter müssen gebohrt werden – der Begriff „Eucharistie für alle“ zeigt sehr schön Parallelen zu anderen Phänomen auf, deren dahinterstehender Zeit-/Ungeist gerade auch in der Kirche gehuldigt wird.

    • Papsttreuer

      Danke für den Kommentar. Dazu von mir nur ein Hinweis: An der Verbreitung eines solchen Beitrags können Sie natürlich selbst mitwirken :-)
      Herzliche Grüße und Gottes Segen!

  5. Einen protestantischen Menschen, der mit einem katholischen Menschen verheiratet ist, verlangt es nach der heiligen Kommunion. Der einzig plausible Grund für dieses Verlangen ist der Glaube an das Sakrament der Eucharistie. Dieser Glaube zeichnet den Katholiken aus. Wo liegt also das Problem? Der Mensch muss nur den Spuren seines Glaubens folgen.

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