6 Comments

  1. thysus

    Wie ich seit einiger Zeit das Vaterunser beschliesse:
    „…doch führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse Du uns von dem Übel!“

    („Das Übel muss in die Welt kommen – doch wehe…)

  2. Andreas

    Wenn ich die Macht habe, Aufklärung anzuordnen und Schuldige zu entfernen, stattdessen aber im Angesicht der Opfer „auf Zeit spiele“, obwohl ich damit rechnen muss bald vor Christus zu stehen, glaube ich dann wirklich an den Herrn?

  3. gerd

    „Der Papst ist das Problem“.

    Da bin ich anderer Meinung. Johannes Paul II. ist gerade mal 13 Jahre tot. Gott schenkte ihn er Kirche 26 Jahre und 5 Monate. Ein längeres Pontifikat war nur Papst Pius IX gegönnt. Die Gläubigen hatten 26 Jahre und 5 Monate Zeit sich mit der Lehre und dem Vorbild des Papstes auseinander zu setzen. Heute wissen wir, dass sie es zum großen Teil nicht getan haben. (Das allerdings kreiden wir doch wohl hoffentlich nicht diesem Papst an.) Die logische Reihenfolge nach Papst Benedikt ist nun Papst Franziskus. So wollte es das Konklave und so wollte es Gott. Genau so wie er Karol Józef Wojtyła und Josef Ratzinger als Papst eingesetzt hat, setzt er Jorge Mario Bergoglio an diesen Platz. Es ist Gott der in seiner Kirche handelt. Es ist Jesus der, wir beten es im trostreichen Rosenkranz, „in seiner Kirche lebt und wirkt“. Nur Gott allein weiß wohin die Reise der Kirche geht, weil es sein Wille ist der geschehen soll und nicht unser Wille!
    Ich kann mich im übrigen nicht daran erinnern, dass die Vorgänger von Franziskus die Abtreibung als „Auftragsmord“ bezeichnet haben. Dennoch hat der Papst in diesem Punkt recht und allein deswegen sehe ich mir sein Bild gerne an, nicht unbedingt beim Frühstück aber im Allgemeinen schon. Zum Thema Missbrauch ist meine Meinung: Wir sollten keinen Missbrauch mit dem Thema Missbrauch treiben. Sieht den keiner in der öffentlichen Diskussion, dass es anscheinend nur Missbrauch in der katholischen Kirche gegeben hat? Es gibt neben dem Katholizismus noch unzählige andere Religionsspielarten. Dort soll die Weste weiß sein? Kein Missbrauch im Judentum, im Islam, im Hinduismus oder bei den Anhängern Buddhas? Weder bei den Protestanten oder den Evangelikalen? Träumt weiter!
    Momentan wird der ehemalige Bischof von Hildesheim H.M. Janssen durch die Gazetten getrieben. Er soll einem Messdiener in den 60. Jahren befohlen haben, sich vor ihm nackt auszuziehen. Furchtbarer Gedanke. Meine Erinnerung an diesen Bischof ist folgende: Er hat mich am 9.11.1972 gefirmt und mir den Hinweis gegeben etwas daraus zu machen. Ausziehen musste ich mich dabei nicht. Was genau sagt das nun über beide Geschichten aus? Richtig: Erst einmal nichts. Für mich persönlich(!) ist und war Heinrich Maria Janssen ein Vorbild im Glauben. Das sollte man mir schon lassen. Das wird sich auch nicht ändern. Egal wie sein Andenken und Leichnam nun gefleddert wird.

  4. akinom

    Ich spüre die „seelischen Bauchschmerzen“ des Papsttreuen und nehme sie ins Gebet, denn ohne Papst gibt es keine Kirche. Mein Franziskusbild hängt immer noch über meinem Laptop. Ich habe ihm gesagt: „Im Zweifel für den Angeklagten. Schon deshalb, weil ich kein Richter bin.“

    Mir fielen dabei die 3 Siebe des Sokrates ein:

    Eines Tages kam ein Bekannter von Sokrates ganz aufgeregt auf ihn zu: „ Sokrates, weißt Du schon, XY hat …“ „Einen Moment“ unterbrach ihn Sokrates, „bevor du weitererzählst: Hast du das, was du mir über XY erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“ „Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht. „Das erste Sieb: Bist du absolut sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ Das zweite Sieb: „Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“. Das dritte Sieb: „Ist es etwas Gutes, das du über diesen

    Menschen erzählen möchtest?“ Wenn das, was dich so aufregt und was du mir da unbedingt erzählen willst, nicht durch alle drei Siebe – zumindest aber durch die ersten beiden – geht, dann tu mir den Gefallen und verschone mich und andere damit“.

    Ich weiß, dass die Mühlen Roms langsam mahlen und kann 3 Monate abwarten – nicht für die konkrete Aufklärung konkreter Missbrauchsfälle (um die es wohl nicht geht), sondern um die Verabschiedung genereller Leitlinien für die ganze Weltkirche. Das würde dann verhindern, dass jede Bischofskonferenz ihr eigenes Süppchen kocht.

    Sehe ich das falsch?

    • Jürg Rückert

      Im Kampf der Kirchen „gegen rechts“ darf Domradio.de Köln inzwischen nie fehlen. Wer dort liest erkennt, dass auch die katholische Kirche eine Vorfeldorganisation der Grünen wurde. Die Wahrheit wird gefiltert, nicht durch die „drei Siebe des Sokrates“, sondern verfängt sich in den „drei Schleiern“ der Schlange, die da sind: falsche Maße, falsche Ziele, Feigheit vor der Macht.

  5. Jürg Rückert

    Sprach Kephas von sich je als dem Stellvertreter Gottes?
    Waren die frühen Bischöfe von Rom nicht bescheidene Leute, die sich auf Glaubensfragen beschränkten? Ambrosius soll Bischof werden rief ein Kind und nicht der Papst.
    Der König der Franken wurde um 800 in Rom von hinten überfallartig gekrönt. Botschaft: Du bist jetzt unter meiner Hand. Dann wurde noch der Betrug mit der Konstantinischen Schenkung inszeniert. (Goethe: „Nur die Kirche kann unrecht Gut verdaun!“)
    Etwa mit Innozenz III hatte das Papsttum dann die Züge des lieben Gottes angenommen.
    Ich sah einen Papst auf hohem Throne sitzen. Er war in Brokatgewänder regelrecht eingezwiebelt. Zum Schock wurden dann aber die beiden cherubimartigen Wesen, die unten vor ihm standen. Der Gläubige soll Gott sehen, wenn er den Papst sieht? Wo beginnt Blasphemie?
    Was ist aus den Zwölfen geworden? Matthias wurde nachgewählt, damit dem Willen des Herrn entsprechend die Zahl der 12 erhalten bliebe. Hat einer alle anderen allmählich auskonkurriert?
    Interessant auch die Auswahl von Matthias: nüchterne Kriterien, Gebet, dann ein Losentscheid, um dem Geist Gottes Raum zu geben. Wäre das nicht vorbildlich für die Papstwahl? Welche Chance hatte Gottes Geist bei der Wahl Bergoglios? Zumindest so weit formell bekannt keine.

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