Gebet und Meditation sind sehr persönliche und individuelle Gespräche mit Gott … aber ab und zu hilft äußere Unterstützung.

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Und, haben Sie heute schon das Tagesevangelium gehört oder gelesen? Intensiv betrachtet, es erschmeckt, gekaut, verinnerlicht? Haben Sie eine Vorstellung, was der heutige Text für Sie bedeutet? Wenn Sie so sind wie ich – bemüht aber fernab von perfekt – dann stellt sie diese Schriftbetrachtung durchaus vor Herausforderungen. Lesen ist zu wenig, zu intensiver Betrachtung fehlt in einem Laienleben oft die Zeit. Zurück bleibt – wenn es gut läuft – das schlechte Gewissen, im Gespräch mit Christus eigentlich mehr tun zu müssen, als „Lieber Gott, mach mich fromm …“ zu beten.
Tägliche Meditationen
Auf der Suche nach Unterstützung und spiritueller „Nahrung“ war ich zu Beginn meines Glaubensweges auf die „Täglichen Meditationen“ der Legionäre und des Regnum Christi gestoßen. Früher bestanden die auch in der deutschen Ausführung aus übersetzten Texten englischer Patres, heute arbeitet ein Team deutschsprachiger Gläubiger – Priester wie Laien – regelmäßig an der Veröffentlichung der Texte. Da ich selbst seit einigen Jahren Mitglied im Regnum Christi bin, freue ich mich, dazu auch meinen Beitrag leisten zu dürfen.
Bei den Meditationen geht es nicht darum, eine „Musterlösung“ für die Betrachtung der jeweiligen Evangeliumsstelle zu liefern. Es gibt – wie es Papst Benedikt XVI mal ausdrückte, so viele Wege in den Himmel, wie es Menschen gibt, und so gibt es wohl auch mindestens so viele Betrachtungsweisen zu einer Bibelstelle. „Mindestens“ deshalb, weil ich selbst – abhängig von Tagesform, aktuellen Geschehnissen aber auch meiner eigenen Glaubensentwicklung – durchaus unterschiedliche Interpretationen der jeweils gleichen Stellen kenne und schätze.
Inspirationen für die Christusbeziehung
Darüber hinaus nutze ich die Meditationen, die mich täglich per Mail erreichen, um mir selbst einen kleinen Schubser zu geben, mich mit dem Tagesevangelium auseinanderzusetzen. Da kommt es auch schon mal vor, dass ich mit der Meditation so recht gar nichts anfangen kann, mir aber meine eigenen Sichtweise dadurch bewusst wird. In den meisten Fällen allerdings finde ich in den Texten anderer Autoren neue Inspirationen für meine Sicht auf meinen Freund Jesus.
Die Meditationen starten mit einem kleinen einführenden Gebet und einer Bitte, die sich auf die nachfolgende Betrachtung bezieht, ist in der Regel in drei Abschnitte unterteilt und schließt mit einem Hinweis zu einem persönlichen „Gespräch mit Christus“ sowie – nicht zu verachten und wesentlich im geistlichen Leben, einem möglichen Vorsatz, der sich für den Tag oder auch für das Leben aus der Betrachtung ergibt. Mit einer solchen „Vorlage“ ist man gut gerüstet, vor allem, wenn man mit einer Bibelstelle mal gewisse Anlaufschwierigkeiten haben sollte.
Abonnieren und Betrachten
Meine Empfehlung also an meine Leser: Abonnieren Sie die „Täglichen Meditationen“ (am besten mit einem täglichen Versand, damit man immer wieder erinnert wird) und bauen Sie sie in Ihr tägliches Gebetsleben ein. Mein wichtigster Termin des Tages ist der am frühen Morgen mit meinem Herrn Jesus Christus – und da ich den leider nicht körperlich sehe und höre, ist eine kleine Meditationsanleitung sicher auch für denjenigen sinnvoll, der meint, schon alle Bibelstellen zu kennen.
Und ganz persönlich weise ich auf „meine“ Meditationen für die kommende, zweite Woche der Weihnachtszeit hin. Ich hoffe, die Betrachtungen sind segensreich und bitte Christus um Unterstützung, wo sie an dieser Stellen mangelhaft sein sollten.
akinom
Die „Täglichen Meditationen“ begrüßen mich jeden Morgen mit einer Email. Mit einem Gruß oder einer Nachricht leite ich sie an den Arbeitsplatz meines Sohnes weiter und halte so – ob er sie meditiert oder nicht – an jedem Wochentag Kontakt zu ihm.
Stefan Schmidt
Das klingt echt interessant. Es ist immer bereichernd, wenn man den Glauben auch praktisch in den Alltag holt.
Ich würde gerne regelmäßig das Tagzeitengebet beten, aber leider klappt das nur ab und zu, da muss ich noch deutlich an mir arbeiten.
In meiner Jugend war ich sehr mit Japan verbunden, ich war sehr fasziniert von diesem Land. U.a. habe ich mich dadurch mit dem Buddhismus beschäftigt (ohne das Christentum zu verlassen, das kam erst später), bin so auch auf Meditation gekommen. Die habe ich auch viele Jahre praktiziert, allerdings sozusagen säkular, d.h. ohne den religiösen Hintergrund, als Achtsamkeitsübung die mich wesentlich zur Ruhe gebracht hat.
Ich habe immer eine gewisse Neigung zu Wutausbrüchen ala Hulk Meditation hat mir geholfen das zu unterdrücken (da kam auch meine Faszination für Vulkanier mit rein).
Lange Rede kurzer Sinn, seit ich wieder Christ bin habe ich mich mit vielem beschäftigt, was mich als Jugendlicher nicht interessiert hat, so habe ich auch von christlicher Meditation und kontemplativem Gebet erfahren.
Ist das was Sie hier beschreiben so ein kontemplatives Gebet, oder gibt es da noch andere Traditionen?
Absalon von Lund
Kleine Überraschung, Ihren Namen bei RC zu finden.Lese ich zu Tagesbeginn immer zuerst. Im Evangelium ist unser ganzes Leben enthalten. Man findet zu jeder Lebenssituation die entsprechende Stelle.
Als Ergänzung dazu empfehle ich noch die Tagesmaxime des heiligen Philipp Neri
auf ORATORIUM.ORG .
gerd
Habe mir die täglichen Meditationen zukommen lassen. Kurz, knapp auf den Punkt. Chapeau!