Wer sich für Deniz Yüzel – zu Recht – eingesetzt hat, darf zu Billy Six nicht schweigen.
Kennen Sie Deniz Yüzel? Wenn Sie deutsche Medien, ob nun alternativ oder Mainstream, verfolgen, dann sind Sie an dem Namen nicht vorbei gekommen. Bis vor knapp einem Jahr saß Deniz Yüzel in einem türkischen Gefängnis. Terrorpropaganda wurde dem WELT-Journalisten vorgeworfen; angesichts der politischen Lage in dem von einem Quartalsirren regierten Land, ein absurder Vorwurf. Trotzdem hatte ihn die türkische Staatsmacht ein volles Jahr im Griff, bevor er nach massiver Intervention deutscher Politiker endlich frei gelassen wurde.
Deniz Yüzel
Deniz Yüzel ist dabei nicht die Art von Journalist, deren Arbeit ich besonderes wertschätzen würde. Seine antideutsche Attitüde („Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite“) bei seinem vorherigen Arbeitgeber, der „taz“, teilweise „getarnt“ als „Satire“ oder bewusste „Polemik“ ist mir schon immer sauer aufgestoßen. Alles aber kein Grund, jemanden einzusperren, auch wenn das mancher Vertreter der politischen Rechten damals anders gesehen hat.
Freiheit heißt auch Meinungsfreiheit heißt auch Pressefreiheit – und wenn mir nicht passt, was einer schreibt, dann kann ich dagegen anschreiben, dagegen Einspruch einlegen. Einsperren aber, oder auch nur das Einsperren in einem autokratisch regierten Land gutzuheißen, bedeutet nichts anderes, als diese Freiheit mit Füßen zu treten. Gut also, dass sich damals viele Journalisten, quer durch die deutsche Zeitungslandschaft, vor allem natürlich aus dem Springer-Verlag, und die Politik für Yüzel eingesetzt haben. Gut, dass er frei gelassen wurde; gut, dass er wieder als Journalist tätig werden kann. Gut, so möchte ich sagen, dass man sich heute wieder auf zivilisierte Art und Weise mit den von ihm vertretenen Positionen auseinandersetzen kann.
Billy Six
Aber kennen Sie auch Billy Six? Wie es „eigentümlich frei“-Jungautor Jean Modert, Historiker und Träger der Julius-Faucher-Medaille 2018, dort treffend ausgedrückt hat:
Wenn Sie diese Frage mit „ja“ beantworten, gehören Sie wohl zum informierten Leserkreis der „Jungen Freiheit“ oder sind regelmäßig in den alternativen Medien unterwegs. Wenn Sie sie mit „nein“ beantworten, brauchen Sie sich wahrlich nicht zu schämen. Das sollten andere für Sie übernehmen, allen voran die politisch-mediale Klasse.
Venezuela
Billy Six ist Auslandsreporter und Kriegsberichtserstatter, eigenständig aber bekannt für seine Reportagen für die Junge Freiheit. Hierfür war er im September vergangenen Jahres auch in der Venezuela, einem – neben Nordkorea und Kuba – der letzten verbliebenen sozialistischen Betonkopfstaaten, bei denen deutsche Linke nun erneut meinen, auch hier sei es gar nicht der Sozialismus, der die Menschen in den Hunger treibt, sondern seine fehlerhafte Anwendung. Am 17. September wurde er in seinem Hotel festgenommen und sitzt seither – heute sind es 56 Tage – im „El Helicoide“, einem vom venezolanischen Geheimdienst betriebenen Hochsicherheitsgefängnis.
Dass man einen Reporter aus dem kapitalistischen Ausland, noch dazu einen, der einer konservativen Zeitung nahesteht und sich auch persönlich immer wieder für die Freiheit vom Sozialismus eingesetzt hat, in Venezuela nicht eben mit offenen Armen empfängt, ist sicher nachvollziehbar. Auf eine perverse Art versteht man auch, warum kommunistische Machthaber wie die in diesem Land, so handeln, wie sie es tun. Das allerdings ist – wie im Fall von Deniz Yüzel – wiederum kein Grund, von Presse- und Meinungsfreiheit auch nur einen Deut abzuweichen. Das ist insbesondere kein Grund, sich im Bemühen um Billy Six Freilassung weniger engagiert einzusetzen als für seinen Berufskollegen Yüzel.
„Opfer zweiter Klasse?“
Fragt sich also, wieso man in der Mainstreampresse von Billy Six so gut wie nichts hört? Keine Sondersendungen, kein – merklicher – Einsatz der Politik, und wie es scheint, wird es für ihn auch keine Mauscheleien geben, wie damals ein Waffendeal, nach dem Yüzel freikam. Liegt es an der klammheimlichen Begeisterung deutscher Politik und Medien für das sozialistische Experiment, in dessen Diktatur Menschen anfangen, Haustiere zu essen, weil sie sich in diesem ölreichen Land nichts anderes mehr leisten können? Da will man sich womöglich von einem „rechten“ Journalisten lieber nicht in die Suppe spucken lassen?!
Oder liegt es am von Billy Six vertretenen Medium? taz und Springer-Presse sind systemkonform, die Junge Freiheit und die freien Reportagen des Billy Six sind alternativ, konservativ, freiheitlich. Da können in Deutschland weder Politik noch Mainstreammedien etwas mit anfangen. Handelt es sich also, wie Jean Modert ebenfalls mutmaßt „bei Journalisten mit einem politisch unkorrekten Auftraggeber schlicht um Opfer zweiter Klasse?“ Man möchte eigentlich hoffen, dass es so etwas in einem Rechtsstaat nicht geben kann … aber ich bin nicht naiv genug, dafür die Hand ins Feuer zu halten.
Sorge und Gottvertrauen
Wahr ist jedenfalls weiterhin, dass es nicht Ihre Schuld ist, wenn Sie von Billy Six (der bereits 2012 einmal in Syrien für seine journalistische Tätigkeit inhaftiert war) bisher noch nichts gehört haben. Politik und Medienlandschaft geben sich nicht gerade Mühe, dass die Öffentlichkeit über den Skandal seiner Inhaftnahme informiert würden. Aber jetzt wissen Sie es. Und wir können, gemeinsam mit seinem Vater, der unermüdlich die Trommel für seinen Sohn rührt, uns dafür einsetzen, dass Billy Six nicht einfach in einem venezolanischen Gefängnis vergessen wird.
Diesem katholischen Blog angemessen, möchte ich noch einmal Jean Modert zitieren:
Six hat angegeben, während seiner Gefangenschaft 2012/13 stark auf sein Gottvertrauen gesetzt und viel gebetet zu haben. Es bleibt also zu hoffen, dass Gott auch in dieser Situation seine schützende Hand über ihn hält und er in absehbarer Zeit seine unglaubliche Geschichte mit all ihren Konsequenzen selbst berichten kann.
Unterstützung
Petition an den Deutschen Bundestag, auf eine Befreiung von Billy Six hinzuwirken
„Free Billy Six“, von den Eltern eingerichtete Facebook-Seite
Kampagnenseite der Jungen Freiheit mit aktuellen Entwicklungen: Free Billy!
Billy Six ist ein deutscher Kriegsberichterstatter. Er berichtet aus Krisenregionen. Hautnah. Objektiv. Er läßt die kleinen Leute vor Ort zu Wort kommen. Die, die sonst ungehört bleiben. So arbeitet er seit Jahren. Er berichtet u.a. aus Libyen, Syrien und Ungarn und zuletzt aus Venezuela.
Am 17. November 2018 wurde Billy Six vom venezolanischen Geheimdienst, SEBIN, verschleppt. Er sitzt in einer Einzelzelle im berüchtigten Gefängnis El Helicoide in Caracas. Billy Six soll sich der Spionage, Rebellion und Verletzung von Sicherheitszonen schuldig gemacht haben, so die Vorwürfe.
Im Internet auf freebilly.de erfahren Sie die aktuelle Nachrichtenlage um die Situation von Billy Six.
Billy hätte am 24. Dezember 2018 seinen 32. Geburtstag feiern sollen, doch da war er bereits 38 Tage in Haft. Six ist kein Hasardeur. Er ist ein Reporter. Er fühlt sich den Menschen, ihren Lebensgeschichten und der Wahrheit verpflichtet. Und gerade deshalb ist seine Arbeit wichtig und richtig.
Stefan Schmidt
Wie schön, dass Sie schließlich auch von Billy Six schreiben.
Herr Yücel hat sich übrigens kürzlich für Billy Six ausgesprochen, ich glaube bei Twitter, immerhin etwas.
Auch ich kann es nicht nachvollziehen wieso dieser Fall nicht mehr in der Öffentlichkeit ist, wieso sich die Regierung nicht dafür einsetzt……aber eigentlich habe ich schon seit Langem das Gefühl, dass in diesem Land mit zweierlei Maß gemessen wird.
Und zu Venezuela möchte ich nur eines schreiben:
Say it loud and say it clear socialism is not working here!
Konrad Kugler
Ich bin für Pressefreiheit. Aber gegen Meinungsdiktatur. Pressefreiheit ist etwas für anständige Leute, ebenso wie freie Marktwirtschaft. Wenn 70 % der Medienleute linksgrün sind, dann sind es die Medien zu 90 %. Oder hat Jan Fleischhauer beim Spiegel mehr als 10 % Gewicht? Man hält ihn sich, um ein paar Einfältige (Intellenzen) doch noch bei der Stange zu halten.
Ich sage es gerade heraus, die Haft in der Türkei für Deniz Yüzel war Unrecht. Deshalb habe ich sie ihm für seine volksverhetzenden Artikel in der taz gutgeschrieben, aber ich habe sie ihm gegönnt. Da war ich nicht knauserig, schließlich war die ganze Rebublik zu seiner Hilfe auf den Beinen.
Zu Billy Six ist alles gesagt. Das Verhalten unserer Medien zu diesem Fall bestätigt nun meine „Vorurteile“.
Ute und Edward Six
Vielen Dank für die Unterstützung zur Freilassung von Billy Six mit diesem Artikel.
Das kann jeder tun, der gegen das Unrecht an Billy Six kämpfen will:
1. Unterschreiben Sie die Petition an den Deutschen Bundestag sich aktiv für die Freilassung von Billy Six einzusetzen https://openpetition.de/!billysix
2. Helfen Sie Billy Six mit einem „Like“ der FB-Seite @FreeBillySix https://facebook.com/freebillysix
3. Lesen Sie die Publikationen von Billy Six. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung von Billy Six journalistischen Arbeit in der Ukraine, in Syrien, in Ägypten, in Libyen, in Venezuela und an den vielen anderen Brennpunkten unserer Zeit auf der Webseite von Billy Six (billys-reisen.de/?page_id=114) und dem YouTube-Kanal von Billy Six
4. Berichten, reden, diskutieren Sie überall von der willkürlichen Verhaftung des Deutschen Journalisten Billy Six durch die Venezolanische Regierung
5. Unterstützen Sie Billy Six mit einer Spende auf folgende Spendenkonten:
– Billy Six, IBAN: DE36500502011253653974, 1822 direkt Frankfurt, Deutschland
– Spenden mit PayPal an
6. Bitte teilen Sie die Beiträge von #FreeBillySix weiter! Es hilft Billy Six sehr, wenn sein Fall weltweit bekannt wird und sich so Druck auf die Verantwortlichen in Venezuela aufbaut, um die Freilassung von Billy Six zu erzwingen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Ute und Edward Six
(Eltern von Billy Six)