5 Comments

  1. akinom

    „Was braucht die Kirche heute am dringendsten? Unsere Antwort soll euch nicht erstaunen, nicht einfältig oder geradezu abergläubisch und unrealistisch vorkommen: Eines der größten Bedürfnisse der Kirche ist die Abwehr jenes Bösen, den wir Teufel nennen.“ Dies sagte Papst Paul VI. Bei einer Audienz am 15. November 1972.

    Und Papst Franziskus forderte uns dazu auf, täglich zu beten:
    „Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf; gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz! `Gott gebiete ihm‘, so bitten wir flehentlich. Und Du, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zu Verderben der Menschen die Welt durchziehen, mit der Kraft Gottes in den Abgrund.“

    Jesus selber war Exorzist. Ich bin ein Verehrer von Pater Gabriele Amorth, bete um seine Selig- und Heiligsprechung und bitte ihn inständig, nicht aufzuhören, seines so wichtigen Amtes zu walten. Warum fördert die Kirche nicht eindringlicher solche Berufungen?

    „… Wer aber Depressionen hat, stirbt an Selbstmord. Und das ist, was hier in Extremform dargestellt wird. Die Opfer „sehen“ etwas, dass sie so depressiv bzw. traurig und ängstlich macht, dass sie sich sofort das Leben nehmen. Das ist nicht lustig, das ist nicht spannend, das ist nichts anderes als eine grausame Überhöhung dessen, was mit Menschen passiert, die an Depressionen leiden.“

    Dieser Gedanke ist auch ohne Film Horror pur! Öffnen wir Satan kein Einfallstor! Das fängst schon an bei faszinierend-schrecklicher Kindermode und lässt mich auch schaudern bei der Mode, seine Haut mit gruseligen Tätowierungen zu Markte zu tragen…

  2. Auf netflix gibt es leider reihenweis Sachen mit derartig üblem Kern. Technisch perfekte Serien, die im Grunde vom Siegeszug des Bösen handeln (ich kann das nicht weniger pathetisch und genauso deutlich sagen).
    Das war der Hauptgrund, warum ich da nur kurz ein Abo hatte und die Seite nicht mehr anrühre.

    Was Dracula angeht, so ist der Film „Bram Stoker’s Dracula“ mit einigem an Esoterik aufgepeppt, was in Stokers Roman gar nicht vorkommt (z.B. Wiedergeburt), und die sexuellen Anspielungen sind in der Verfilmung ziemlich grobschlächtig, im Roman eher subtil. Trotz einiger Abstriche würde ich immer noch sagen: Stokers Roman ist eigentlich ein christliches Werk, das von nicht nur von Dämonen, sondern von Sünde, Schuldverstrickung und Erlösung handelt. Von dem Film kann ich das (schon wegen des Wiedergeburt-Unfugs) nicht sagen.

  3. Konrad Kugler

    Als NICHT-Fernseher und -Kinogänger reicht mir der tägliche Polithorror vollständig.

    Danke Euch Dreien für die Aufklärung. So bleibe ich informiert, ohne den Schmarrn anschauen zu müssen.

  4. Wolfgang

    Da ist schon was Wahres dran. Es gibt Filme die guttun und andere nicht. Wir gucken zur Zeit die Serie „Medici“ Und uns überrascht positiv, wie häufig da der christliche Glaube explizit eine tiefe Rolle für das Handeln darstellt..Empfehlung! (leider wohl aktuell nur bei sky)

  5. „Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass sie deshalb nicht machtlos sind, und man gut daran tut, sich nicht auf einen Dialog mit diesen Mächten einzulassen“.
    Damit bekräftigen Sie – entgegen Ihren erklärtermaßen libertären Impulsen – das derzeitige gesellschaftliche Alltagsphänomen, bestimmte „Mächte“ (ersetze hier politisch: „Rechte“) als ausschließlich böse zu definieren und daher von allem Dialog auszuschließen.
    Mir ist schon klar, dass Sie überirdische Mächte meinen, nicht weltliche. Ich behaupte auch nicht, dass die politische Analogie für Ihr eigenes Verhalten zutrifft, da ich Sie ja gar nicht kenne. Trotzdem: Die gedankliche Versuchung einer totalen Stigmatisierung der absolut „Bösen“ liegt bei solch einem Dogma dann auch für diese Welt sehr nah. Das finde ich beunruhigend. Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es unter anderem genau diese Verteufelung, die mich der Kirche endgültig entfremdet hat.
    Das absolut und ursprünglich Böse ist der realen Welt fremd; nicht einmal Hitler und Konsorten können als Beweis dienen, da selbst sie als unschuldige Menschen auf die Welt kamen. Ich glaube lieber daran (weil man es nachweisen kann, ich weiß es also vielmehr), dass es im Universum konstruktive und destruktive Kräfte gibt, im Sinne von Werden und Vergehen. Beide sind aber in ihren Wirkungsgraden und -richtungen berechenbar und damit – mindestens theoretisch – beherrschbar. Ihre letzten Ursachen hingegen werden vielleicht für immer unerforschlich bleiben. Das lädt sicher zu einer gewissen Poetisierung ein, aber mich jedenfalls nicht zu einer Dämonisierung. Das Heraufbeschwören von Dämonen ist lediglich ein mehr oder weniger subtiles Instrument von Menschen, um sich andere Menschen mittels Angst und Unwissenheit gefügig zu machen.
    Was wir gerne „Dämonen“ nennen, sind Projektionen einer gequälten Psyche, die aber ebenso Naturgesetzen unterliegt wie Planeten und Sonnensysteme.

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