Die Worte des amerikanischen Präsidenten zur Religionsfreiheit sind bedenkenswert. Noch wichtiger ist aber die damit kommunizierte Einsicht in die Religion.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem in deutschen Medien nicht über den amerikanischen Präsidenten berichtet wird. Selten – gibt es den Superlativ „seltenst“ eigentlich – ist es etwas auch nur annähernd Positives. Und wenn es etwas ist, was ihm positiv ausgelegt werden könnte, ist man seitens der Mainstreammedien hierzulande schnell dabei dem deutschen Michel zu erläutern, warum das doch nicht positiv ist oder der Präsident für einen Erfolg gar nicht verantwortlich zeichnet. Am liebsten stellt man den POTUS als tumben Tor dar – und man könnte meinen, dass Spiegel & Co. nach den Jahren des meist überschätzten Präsidenten froh sind, endlich wieder einem abgrundtiefen Antiamerikanismus frönen zu können.
Göttliches Recht
Der deutschen Leser- und Zuschauerschaft entgehen dann natürlich manche Nachrichten, die man vielleicht auch einfach deshalb nicht thematisiert, weil man nicht sicher ist, wie es das Publikum aufnehmen wird. Womöglich kommt noch jemand auf den Gedanken, dass der Präsident mit seinen Worten Recht haben könnte, dass man sich solche Worte auch von deutschen Politiker, idealerweise Kanzlerin oder Bundespräsident wünschen würde. Sowas wie das hier () :
Our nation was founded on the premise that a just government abides by the ‘Laws of Nature and of Nature’s God.’ As the Founders recognized, the Constitution protects religious freedom to secure the rights endowed to man by his very nature.
Unsere Nation wurde auf der Voraussetzung gegründet, dass sich eine gerechte Regierung an das Naturrecht und göttliches Recht hält. Wie die Gründerväter erkannten, schützt die Verfassung die Religionsfreiheit um die naturgegebenen Rechte des Menschen zu sichern.
Religion nicht der Rede wert
Nun ist es nicht so, dass in Deutschland ernstzunehmende Politiker eine Einschränkung der Religionsfreiheit fordern würden. Religion, Glauben, geschweige denn Gott, kommen in ihrem Wortschatz nur einfach nicht mehr vor. Religion wird, wenn überhaupt, als Problem betrachtet, insbesondere wenn es darum geht, die Basis unserer Gesellschaft, die Wurzeln unserer Zivilisation, mit dieser Religion in Verbindung zu bringen.
Das geht zwischenzeitlich so weit, dass selbst offizielle Vertreter dieser Religion entsprechende Bezeichnungen – wie christliches Abendland – als ausgrenzend klassifizieren. Insofern kann man Politikern kaum noch übelnehmen, dass sie sich für diese Religion nicht in die Schlacht werfen.
Religionsausübung, bei der es selbst Kardinäle mit dem Zeugnis nicht so genau nehmen und ein Kreuz im vorauseilenden Gehorsam ablegen, die ist einerseits gefahrlos, andererseits aber auch nicht mehr der Rede wert. Dass dann allerdings Naturrecht und gottgegebenes Recht mit Füßen getreten wird – siehe Abtreibung oder, ganz aktuell Präimplantationsdiagnostik – muss einen dann auch nicht mehr wundern.
Worte eines Staatsoberhauptes
Ich gebe zu, ich habe eine Schwäche für Präsident Trump. Wenn er eine Sportmannschaft zu Fastfood einlädt, nicht ohne den Hinweis zu vergessen, dass er das selbst bezahlt habe, weiß ich gar nicht, ob ich das reine Faktum komischer finde oder die Hyperventilation, die deutsche Medien dazu überfällt. Dabei sehe ich durchaus auch, dass Trump vermutlich keine weiße Weste hat, und bin nicht sicher, ob ich sein Pendant als deutschen Bundeskanzler oder –präsidenten haben möchte.
Aber ein Staatsoberhaupt, dass mal wieder deutlich macht, dass dieses Land auf Gott vertrauen sollte und sein Wohlergehen Gott verdankt, sich darum an Natur- und göttlichem Recht zu orientieren hat, das hätte ich gerne.
gerd
„Ich gebe zu, ich habe eine Schwäche für Präsident Trump.“
Warum so schüchtern? Ich finde den Mann klasse. Über seine Frisur kann man streiten, sie ist allerdings das einzige Atribut seiner Stromlinienförmigkeit. Der Präsident redet viel Unsinn (eine Schwäche, die er mit dem aktuellen Papst teilt) aber er kann auch die Wahrheit knallhart auf den Tisch bringen. Suchen wir einen Politiker mit soviel Einfluss und Mumm mal in deutschen Landen. Fehlanzeige. Hier ist alles Watte, und unerträgliche Banalität. Wir „müssten“, wir „könnten“, wir „fordern“, wir debattieren, bis die Schwarte kracht. Heraus kommt nix anderes als heiße Luft, die auch noch muffig riecht. Das Schlimmste: Die Wahrheit soll nicht ans Licht kommen.