3 Comments

  1. Alexander Scheidweiler

    Eine gute Analyse, jedoch sollte man noch einen Aspekt nicht übersehen: Gesetze gegen Beleidigung oder Holocaust-Leugnung (Volksverhetzung) etc. sind Teil des Strafgesetzbuches. Es handelt sich also um wirkliche Gesetze, die a) für jedermann nachlesbar sind, die b) von einem demokratisch legitimierten Parlament, dem Bundestag, beschlossen wurden und von diesem auch wieder abgeändert oder abgeschafft werden könnten (womit ich nicht gesagt haben will, daß ich das befürworten würde, sondern es nur feststelle) und c) deren Durchsetzung von auf die Verfassung vereidigten Polizeibeamten und einer unabhängigen Gerichtsbarkeit sichergestellt wird.

    Alle drei Punkte gelten hingegen für die ominösen „Sagbarkeitsregeln“ der Unwort-Jury nicht.

    Wo kann man diese Regeln nachlesen, um wenigstens zu wissen, was man sagen darf und was nicht? Wer hat diese Regeln mit welcher Legitimation erlassen, und wie kann man sie gegebenenfalls wieder ändern? Und wer entscheidet konkret, ob jemand gegen diese Regeln verstoßen hat, und, wenn ja, mit welchen Sanktionen er belegt wird?

    Das ist alles völlig nebulös, um nicht zu sagen kafkaesk.

    Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, daß mit Bezug auf die bewußten Sagbarkeitsregeln diejenigen Meinungsmacher des Linksliberalismus, die das Weltbild der Juroren teilen, als Gesetzgeber, Polizisten und Richter in Personalunion fungieren.

    • Jürg Rückert

      Das Hinterhältige besteht doch gerade darin, dass die „Regeln“ schwammig gehalten werden, um die Bürger einzuschüchtern.

  2. akinom

    „ ‚Sagbarkeitsregeln‘ ist für mich schon jetzt das Unwort des Jahres 2019.“ Unterliegt „Sagbarkeitsregeln“ nicht schon längst alles, was dem Mainstream widerspricht? Werden Verstöße gegen diese Regel nicht allzu oft mit Hass und Gewalt beantwortet,wogegen dann der Aufschrei ausbleibt?

    Ich weiß nicht, wie die „schönsten deutschen Wörter“ der letzten Jahre lauten und ob es sie überhaupt noch gibt. Ich hatte einmal vorgeschlagen, das Wort TROTZDEM dafür zu wählen.

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