Warum neben dem Mittwoch auch der Montag ein Tag der Schande ist.
Verbrechen zu vergleichen führt meistens aufs Glatteis. Im globalen und geschichtlichen Maßstab sind es die Verbrechen Nazi-Deutschlands, die schwer zu vergleichen sind mit denen anderer Länder und Ideologien. Aktuell ist es schwer einzuschätzen, ob der Anschlag eines Islamisten in Limburg nur deshalb als kleineres Verbrechen einzustufen ist, weil der Täter es – Gott sei Dank – nicht geschafft hat, Menschen umzubringen, während im Vergleich der Täter in Halle an der Saale es nicht nur auf Juden abgesehen hatte sondern tatsächlich zwei Menschen getötet hat. Trotzdem verstehe ich durchaus, warum uns als Deutsche das zweite Verbrechen mehr direkt belastet als das erste, woraus man nicht gleichzeitig schließen kann, ersteres sei weniger wichtig. Insofern halte ich das Prädikat „Tag der Schande“ für den Mittwoch durchaus für berechtigt, wenn auch diskussionsbedürftig.
Anschlag auf 1000plus
Wenn aber das ein Tag der Schande ist, dann ist es auch der Montag dieser Woche. Dort betrat nämlich eine Mitarbeiterin des Berliner Beratungszentrums von 1000plus, die sich für Schwangere in Notsituationen und das Lebensrecht Ungeborener einsetzen, die dortigen Räume und sah ein Bild der Verwüstung: Eingeschlagene Fenster, beschmierte Wände, Türen, Teppiche. Und – da sich die Täter dessen offenbar rühmen – ein Graffiti mit der Schrift „Pro Choice“. Auf der linksextremistischen Seite „indymedia“ findet sich ein anonymes Bekennerschreiben, unter anderem mit den Worten
Seit Juni 2019 befindet sich der Heidelberger „Lebensschutzverein“ Pro Femina e.V.“/1000plus als dritte Niederlassung in Deutschland in der Adenauerstr. 1, 10557 Berlin.
Dieser Verein gibt vor, ergebnisoffene Beratungen für schwangere Frauen* anzubieten, die sich im Schwangerschaftskonflikt befinden. Recherchen zeigten, dass diese Beratungen manipulativ und keinesfalls ergebnisoffen sind. Starke Zweifel der Frauen* wurden ignoriert und medizinisch nicht anerkannte psychische Folgeschäden eines Schwangerschaftsabbruchs aufgeführt. Es wurde sogar Geld dafür angeboten, dass Kinder zur Welt gebracht werden.
Wir haben am Wochenende des 05./06.10 das Büro der Vereins Pro Femina am Adenauer Platz am Ku‘damm besucht. Wir brachen in das Gebäude ein, zerschlugen die Scheiben im dritten Stock, hinterließen einen zugeschmierten Flur mit Farbe und Buttersäure und den Spruch „Pro Choice!“ dazu verklebten wir das Schloss.
Ergebnis der Kampagnen gegen 1000plus
1000plus schreibt dazu in einer Pressemitteilung:
Vergangene Nacht also ist die Saat derer endgültig aufgegangen, die in einer medialen Kampagne seit Monaten davon schreiben, unsere Beratung sei „manipulativ“, „nicht ergebnisoffen“, oder sogar von „Psychoterror“ gesprochen haben – ohne jemals einen Beweis vorzulegen. So funktioniert Verleumdung und so werden Menschen manipuliert. So wird Hass gesät und zur Gewalt gegen Andersdenkende angestachelt.
Kristijan Aufiero, Vorsitzender des Vereins, ergänzt noch persönlich:
Ich will ganz ehrlich sein: Es ist erschütternd und bedrückend zu sehen, wie sich blanker Hass und Zerstörungswut über uns ergießen, weil wir Schwangeren in Not EINE ALTERNATIVE ZUR ABTREIBUNG bieten. Bilder einer Vergangenheit kommen hoch, von der ich dachte, sie würde nie wieder zurückkommen.
Warum ich hinter 1000plus stehe
Ich will gar nicht erst behaupten, dass ich mich hinsichtlich dieser Taten „neutral“ aufstellen könnte. Das Lebensrecht Ungeborener liegt mir am Herzen, und wenn es 1000plus mit seinen Hilfsangeboten für Frauen im Schwangerschaftskonflikt nicht schon gäbe, müsste man es erfinden. In der Tat werden bei 1000plus keine Beratungsscheine ausgestellt, mit denen man zu einer straffreien Abtreibung innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate gelangt. Hier werden echte Alternativen angeboten, wenn sich Frauen in einem Konflikt befinden, das ungeborene Kind gerne bekommen möchten, aber keine Perspektive sehen, wie das gehen soll. Wo bei anderen Beratungsangeboten am Ende meist die Option zur Abtreibung steht, werden hier Türen aufgemacht, inklusiver Unterstützung mit Sachspenden etc., die bislang verschlossen waren.
Abtreibungs- und „Pro Choice“-Organisationen ist sowas ein Dorn im Auge, denn deren Ideologie basiert darauf, dass eine Schwangerschaft eher wie eine Krankheit zu behandeln ist und es so etwas wie ein Lebensrecht des Ungeborenen gar nicht gäbe. Zu Recht spricht man von einer „Kultur des Todes“, die hier verbreitet wird.
Gesellschaftliche Realität
Man muss allerdings auch zur Kenntnis nehmen, dass dieses Lebensrecht in unserer Gesellschaft kein Konsens mehr ist, man dieses Lebensrecht auf allen politischen Ebenen zu schleifen sucht. Die Bestrebungen, Werbung für Abtreibungen, bislang verboten, zu erlauben sind genauso ein Zeugnis dafür, wie die Proteste gegen den alljährlichen Marsch für das Leben und die immer wieder aufflammende Diskussion, Abtreibungen als „Frauenrecht“ generell zu erlauben. Insofern muss man auch damit leben, dass Gegner des Lebensrechts Ungeborener medial Stellung nehmen und ihre Meinung zu verbreiten suchen. Auch das ist kein „fairer“ Kampf, da die Medien in weiten Teilen auf der Seite dieser sogenannten „Pro Choice“-Bewegung stehen. Aber immerhin einer, der weitgehend mit den Mitteln der Argumentation ausgetragen werden könnte.
Diffamierungen, wie sie Lebensschützern entgegenschlagen, beginnend damit, dass diese Bezeichnung in Anführungszeichen gesetzt wird, bis hin zu Unterstellungen, dass Frauen nicht beraten sondern unter Druck gesetzt würden, führen aber am Ende zu genau solchen Anschlägen wie am vergangenen Montag in Berlin. Und machen wir uns nichts vor: „Gewalt gegen Sachen“ schlägt, wenn sie nicht zum erhofften Erfolg führt, immer auch zur Gewalt gegen Personen.
Terror
Wenn also heute berechtigterweise analysiert wird, wie es zu einer Radikalisierung von rechtsextremen Tätern kommen konnte, dann lohnt auch ein Blick auf die linke politische Seite, die sich zunehmend radikalisiert – der Anschlag in Berlin ist ein deutliches Zeichen dafür. Und das beredte Schweigen der Medien werden die Täter als Bestätigung auffassen, dass sie es bei Lebensschützern mit Freiwild zu tun haben. Unterstützung erfahren Vereine wie 1000plus jedenfalls auch dann nicht, wenn sie auf diese Weise angegriffen werden.
Darum meine Bitte an meine Leser: Verbreiten Sie die Kenntnisse über den Lebensschutz weiter, verbreiten Sie auch die Pressemeldung über diesen Anschlag weiter. Wir müssen für die notwendige Aufmerksamkeit sorgen, die dazu führt, dass der Anschlag als das gewertet wird, was auch der in Halle: Terror gegen Andere.
Ich wünsche den Beraterinnen und 1000plus jedenfalls viel Kraft beim Weitermachen: Im Gebet verbunden danke ich Ihnen für Ihre Arbeit für Schwangere und die Ungeborenen!
akinom
Dazu möchte ich meinen Kommentar wiederholen, den ich beim Blogbeitrag „Zensur“ und „Verfolgung“ in Anführungszeichen? gepostet hatte:
„Die Extremisten von links und rechts stehen in den Startlöchern und beobachten solche Versuchsballone sicher sehr genau. Die Politik der etablierten Parteien dagegen versagt gerade mal wieder auf ganze Linie.“
Das stimmt leider. Die Zeiten, dass alle demokratischen Parteien sich vehement gegen Rechts- und Linksextremismus gewandt haben sind vorbei. Heute marschieren alle Rot-Rot-Grünen Seit an Seit mit Liberalen und Anhängern der Parteien mit dem „C“ ohne jeglichen Gegenwind hinter der Flagge „Gegen Rechts“ her.
Kein Wunder, dass das von der anderen Seite als ungerecht empfunden wird und der besonders im Netz verbreitete rechte Extremismus immer radikaler und gewalttätiger wird.
Nur zwei Beispiele: Von den Medien unbeachtet hat die „PRO-CHOICE“-Bewegung ein anonymes Bekennerschreiben hinterlassend in blinder Zerstörungswut einen fürchterlichen Anschlag auf die Berliner Beratungstelle von Pro Femina/ 1000plus verübt. Das zweifellos berechtigte Medienecho auf den rechtsextremistischen Terroranschlag in Halle konnte dagegen niemand überhören und übersehen…
Die Vaterunser-Bitte „Dein Reich komme“ bete ich jetzt viel bewusster und auch täglich den „Rosenkranz der Ungeborenen“ mit den Tränenperlen der Gottesmutter, die jeweils einen Embryo enthalten und auch mit dem freitäglichen „Kreuzweg der Ungeborenen“ von Angelika Prokopp-Hippen.
Lehrer Lämpel
Einer der besten Kommentare zu dem Anschlag auf die pro femina – Beratungsstelle stammt von 1000plus selbst und lautet:
„Jetzt erst recht!“
Ja, jetzt erst recht – unterstützen wir die segensreiche Arbeit von 1000plus gemäß dem Motto von Bibel.tv:
Weitersagen, beten, spenden.
Stefan Schmidt
Immer mehr Extremismus immer mehr Gewalt.
Ist das unweigerlich der Trend der nächsten Zeit, oder können wir das Ruder noch einmal herumreißen?
Selig die friedfertigen….
Konrad Kugler
Warum steht in der Augsburger Allgemeinen weder ein Bericht oder Kommentar zum Marsch für das Leben noch ein Bericht über die gesprengte Baustelle in Leipzig, noch dem Anschlag auf das 1000-Plus-Büro? Ja warum wohl? Linke Linke!
Was ist der Faschismus? Ich habe mich neulich mit meiner Nachbarin aus Rumänien unterhalten und da wird es immer politisch. Warum könne wir in unserer Heimat nicht vernünftig leben? Korruption. Ist Korruption bereits faschistisch wie alle Ideologien? Der F. in Italien ist jedenfalls nicht das Problem. Faschismus ist viel weniger eine Ideologie als ein Verhalten. Dieser Behauptung stimmte sie sofort zu.
Angefangen bei der Gnosis, sicher dem Arianismus, sichtbar ist immer das ausgesprochen unduldsame Verhalten der Neugläubigen, der Panslawisten, der Nationalisten, der Sozialisten und Kommunisten, der National- und Internationalsozialisten, der vom Geist des Konzils durch eine parakonziliare Ideolgie Irregeführten, immer sind die Anderen die schuldigen. Die muß man unterdrücken.
Eine Kleinigkeit. Es muß 2015 gewesen sein.
Als alter Mann (natürlich weißer) lese ich die Kinderseite Capito in der AA rein aus Mißtrauen. Ich hatte die 19 Punkte von Pegida schon gelesen und nichts zu beanstanden. Da stand auf dieser Seite eine Zusammenfassung all der Lügen, die über Pegida greifbar waren. Das für 8- bis 12-Jährige Kinder! Ich habe gekocht vor Wut und brauchte eine Stunde, um mich zu beruhigen.
Keine Spur von Haß!
[Die Vertreibung der Deutschen begann geistig umera 1850! Da fingen auch die Serben gegen Habsburg an.
„“Leider war Hitler einer der kleineren Massenmörder. Des halb stört es mich immer irgendwie, daß er als der größte gerühmt wird.““
Gero
Ich denke mittlerweile, die Zeit der Argumente ist vorbei.
Sie wurden eh nie gehört. Schon gar nicht diskutiert.
Jetzt wird man Position beziehen müssen und entweder in die Emigration gehen oder in den physischen Widerstand.
Und mit „physisch“ meine ich wirklich „physisch“.
Alle anderen werden auf grausamste Weise unter die Räder kommen.
Ebenfalls physisch.
Da wird auch kein Gott helfen.
Der gibt uns die Nüsse. Knacken müssen wir die selbst.