10 Comments

  1. Gero

    Hallo Herr Honekamp,

    vielleicht beschäftigen Sie Sich als Katholik mal etwas intensiver mit Martin Luther.
    Der wird ja von Ihrem Klerus gerne so in die Rolle des Renegaten gerückt, der mit der wahren Kirche gebrochen hat.

    Aber in Wirklichkeit war er jemand, der das Wort Gottes in Wort und Tat noch Ernst genommen hat und die zunehmende Verweltlichung und Kommerzialisierung („…wenn das Geld im Kasten klingt , die Seele in den Himmel springt…etc.“) angeprangert hat.
    Luther war konservativer als der Rest der damaligen Kirche. Heute würde man ihn deswegen sogar einen Nazi nennen.

    Als er gemerkt hat, daß in der konventionellen Kirche wegen der eingefahrenen Seilschaften alle Rettungsversuche erfolglos bleiben würden, hat er einen eigenen Verein aufgemacht.
    Ehrlicher, purer und näher an Gott und seinem Wort.
    Dafür hat man ihn, wie es heute auch passieren würde, versucht zu vernichten. Wirtschaftlich, gesellschaftlich und wohl auch physisch. Cancle culture.

    Ich möchte jetzt nicht für die evangelische Kirche werben, die heute nichts(!) mehr mit Luthers damaligen Gedanken zu tun hat und die ich selbst schon vor Jahren verlassen habe.
    Sondern eher darauf hinweisen, daß man an eine sicher verlorene Sache besser keine Zeit mehr verschwendet, sondern seine Kraft in ein Projekt steckt, welches erfolgreicher sein kann und, wie im Fall Luthers, dann in der Konsequenz auch ist.

    Meine Kenntnis der Freikirchen ist nicht besonders groß, aber ich habe den Eindruck aus dem Bekanntenkreis, daß diese Glaubensgemeinschaften den Zeitgeist wesentlich besser überstanden haben als die gemeine katholische Kirche.
    Da kennt man sich und es geht um die Sache; das Leben mit Gott.
    Und nicht um die Rettung von Flüchtlingen oder Klima oder gendergerechte Schreibweise.

    Auch ein Blick zu den Amishen und den Hutterern lohnt sich, auch wenn die in unseren linken Medien immer als rückständige Spinner beschrieben werden.
    Aber sie besitzen ein festes religiöses und gesellschaftliches Gefüge.
    Und das seit Jahrhunderten. Das sollte man betrachten und analysieren.

    Denn vielleicht ist es auch hier mal wieder Zeit für eine Reformation….bei beiden Konfessionen.
    Und was wäre ein besserer Zeitpunkt als jetzt?

  2. Andreas

    „Wer keine Kirchensteuer zahlt, kann nicht die Eucharistie empfangen“ – eigentlich ist damit doch alles über den Glauben dieser Institution – zumindest in Deutschland – gesagt.

  3. Birgitt

    Ich frage mich manchmal, wann man aus der Körperschaft öffentlichen Rechts austreten MUSS um in der Weltkirche verbleiben zu können. Wenn ich mir den synodalen Irrweg anschaue, kann das nicht mehr lange dauern.

  4. Lehrer Lämpel

    Kirchenaustritt ist für mich als glaubenstreuer Katholik KEINE Option, das habe ich heute erst einer kath. Glaubensschwester gesagt.

    Natürlich ärgere ich mich über Leute wie Marx und Bätzing (beide ehemals im Bistum Trier leitend tätig), die nach meiner Kenntnis beide von eigenem eklatanten Versagen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch jetzt abzulenken versuchen, indem sie jetzt dem Liberalismus das Wort reden und so hoffen, selbst vor allem von den Medien geschont zu werden.

    Entscheidender ist für mich aber das direkte persönl. Umfeld in der eigenen Gemeinde und Pfarrei: Da gehe ich konsequent bestimmten Leuten (einzelnen Diakonen, Gemeindereferenten) konsequent aus dem Wege, da ich mich nicht deren Indoktrinationsversuchen aussetzen will.

    Im übrigen bete ich als kath. Laie unbeeindruckt und gem Röm 12,12 beharrlich in verschiedensten kirchl. Anliegen und für verschiedene Personen. Das scheint mir unglaublich wichtig und wertvoll zu sein – und hat auch schon verschiedentlich geholfen, wie ich im Laufe der Jahre beobachten konnte.

    Inzwischen lasse ich mir auch nicht mehr alles und jedes widerspruchslos gefallen, sondern sage oder besser schreibe meine Meinung (z.B. per Email).

  5. Thomas

    Ein Beispiel aus dem Leben:

    Man muß nicht im ADAC sein, wenn man gern und häufig Auto fährt.
    Auch wenn der ADAC das gerne so vermitteln möchte.
    Man kann aber.

    Wenn der ADAC aber dann anfängt, sich als „Club“ nicht mehr nur für „Deutsche“ und für „Autofahrer“ einzusetzen, sondern auch noch eine völlig andere Agenda verfolgt, sollte jeder dort Zahlende sehr hellhörig werden, weil das, was dann dort geschieht, auch unter seiner Verantwortung geschieht.
    Da kann man sich später nicht mehr mit dem Hinweis auf den lieben Gott herausreden.

    Für mich ist die Kirche in großen Teilen der Führung ein Lobbyverein geworden, die den christlichen Glauben nur als Aufhänger benutzt, um die treue Stammkundschaft auf seine Seite zu ziehen und für seine Zwecke zu benutzen.
    Was jetzt nicht den ernsten Glauben oder die vielfältige Arbeit von Seelsorgern oder Laien vor Ort betrifft. Aber die bestimmen ja auch nicht den Kurs.

    Leute wie Marx könnte ich mir auch im Vorstand eines beliebigen Industriekonzerns vorstellen. Da sehe ich nichts Spirituelles mehr.

  6. Lehrer Lämpel

    Übrigens, zum Synodalen (Irr)weg:

    Beschließt, was ihr wollt – ich bleibe katholisch, und zwar RÖMISCH-KATHOLISCH.

    Klaro?

    • Greti

      Nein – ich habe schon vor, mich in meiner Diözese abzumelden.
      Solange es noch einen einzigen röm.-kath. Bischof in Deutschland gibt, soll es mir eine Freude sein, mich in ein anderes Bistum umzumelden – damit auch die kirchlichen Beamten etwas zu tun bekommen. (Wahrscheinlich muß ich dann wohl doch erstmal austreten.)
      Heute hatte ich den Verdacht, daß unser Pfr. schon etwas geheilt ist ob des Synodalen Ergebnisses. Warum? Es gab nicht mehr die „Einheitsfürbitten“ aus Trier für die ganze weite Welt, und die Fürbitte für den „Synodalen Weg“ war – sagen wir mal – neutral gehalten, allseitig offen.

  7. Greti

    Zu Mario Th. (Tichys Einblick):Interessant, wenn der Pfr. dort „Verlorene zurückgewinnen will“.
    Bei uns hat der PFARREIRAT am 2.2.22 besprochen: „Wir möchten gern noch mehr Menschen an unserem Glauben, an unserem Gemeindeleben teilhaben lassen. Dafür sollen vor allem mehr Informationen auf unserer Homepage stehen…“ Jedenfalls hatte damals Petrus Glück, daß sein und unser Herr Jesus ihm persönlich
    gesagt hat, was er machen soll – und zwar auf der Stelle!

    Und:
    „Morgen (tatsächlich morgen!)… lädt unser Bischof zum persönlichen Gespräch ein. Eine Anmeldung ist über die Bistumsseite möglich. Diese Erfahrungen sollen dann Grundlage für seine Rückmeldungen an den Vatikan im Kontext des Globalen Synodalen Weges sein.“

    Wer hat denn da deutschlandweit aufgerufen?

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