3 Comments

  1. Da Kommentare nicht mehr möglich sind (Artikel „Schande der Abtreibung“).

    Einerseits teile ich die Kritik an der Abtreibung, auch aus christlicher Sicht ist es eher nicht vertretbar. Allerdings: Christen müßen ohnehin heiraten. Heute aber paart man sich bloß zum Spaß; so bin auch ich in der Unzucht entstanden. Aber selbst Kierkegaard hatte seine Geburt kaum ertragen, die in der Ehe — die allerdings auch in Unzucht begang — stattfand.

    Gleichviel. Mein Punkt: 1) Das Leben (Bios) ist nicht das höchste im Christentum, wird auch nie als Geschenl bezeichnet. Das Neue Testament lehrt, daß es besser ist nicht zu heiraten, verbietet aber nicht die Ehe.

    2) Eugenik ist notwendig. Ich habe men Leben nicht gewählt, lebte mehr als ein Jahrzehnt im Atheismus und habe dadurch mein Leben verpfuscht, da ich meine Zwanziger im Grunde im Kinderzimmer oder der Psychatrie verbrachte (überlebte einen Erhängungsversuch). Hasse mein Leben auch jetzt noch, da ich Christ bin.

    Deshalb hätte man meinen Vater, vielleicht schon seine Mutter sterilisieren sollen; ein häßlicher _und_ schmerzender Buckel ist schon schlimm genug — gemütskrank zu sein noch weitaus schlimmer.

    Eva-Maria Michels kann ich nicht erreichen, möchte aber an dieser Stelle um mehr Differenzierung bezüglich des Abtreibungs/Kinder-Themas bitten.

    Abtreibung, wie ich bereits anmerkte, kann auch ich nicht gutheißen, da ich nun Christ bin (vorher Antinatalist).

    Aber Eugenik ist etwas anderes, und Margharet Sanger hat teilweise recht in ihrer Kritik der Kritik der Kirche an Geburtenkontrolle: die Argumente sind doch sehr schwach, die die Kirche hier anführt.

    Wer möchte nicht gesund sein? Ich bin froh, wenn mein leidvolles Leben — der (schüchterne, introvertierte) Fettsack der Klasse war ich ebenfalls, jahrelanges Mobbing hierdurch — ich bin also froh, wenn mein Leben zu Ende geht, und pfeife auf _mein_ „Recht“ auf Leben, das ich nie gewollt habe und nie gewählt hätte.

    Solange unsere dekadente und vulgäre Zeit der Liederlichkeit keinen Riegel vorschiebt, sehe ich kaum Chancen — und solange man sich „nur so zum Spaß“ paart, oder „frei“ zusammenlebt, wird umso wahrer Wilhelm Buschs Wort klingen:

    „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“

    Diese Welt wäre bloß lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre.

    Ich schließe mit dem großen kolombianischen Katholiken Nicolás Gómez Dávila:

    Das Bevölkerungswachstum beunruhigt den Demographen nur, weil er fürchtet, daß es den ökonomischen Fortschritt stört oder die Ernährung der Massen erschwert.
    Aber daß der Mensch Einsamkeit braucht, daß die menschliche Vermehrung grausame Gesellschaften hervorbringt, daß man Abstand zwischen den Menschen benötigt, damit der Geist atme, entgeht seiner Aufmerksamkeit.
    Die Qualität des Menschen ist ihm gleichgültig.

    Marx gewinnt Schlachten, doch Malthus wird den Krieg gewinnen.

    Kein Nutznießer von Sklaven ist Befürworter der Geburtenkontrolle.

    Die Eugenik entsetzt diejenigen, die ihr Urteil fürchten.

    Genf, das Genf, welches Calvin vom Krankenlager aus regiert, das Genf, dessen Schatten sich von der Kanzel Knox‘ bis zu den Vorzimmern des Vatikans ausdehnt, das Genf, wo eine Welt geformt wurde, hatte 1560 ungefähr 12 000 Einwohner.
    Die großen modernen Menschenmassen sind nicht nur ein Problem, sondern überflüssig.

    Entvölkern und aufforsten — erste zivilisatorische Regel.

    Die zwei Hauptprobleme der gegenwärtigen Welt: demographische Expansion und genetische Degeneration sind unlösbar.
    Die liberalen Prinzipien verhindern die Lösung des ersten, die egalitären die des zweiten.

    Der Wille eines Volkes, seine genetische Zusammensetzung „rein“ zu erhalten kann eine Anmaßung sein, doch es ist keine Dummheit, denn gibt es auch keine reinen Rassen, so gibt es doch gelungene Mischungen.

    Das Wort „Menschlichkeit“ im Munde eines Katholiken ist Zeichen des Abfalls vom Glauben, im Munde des Ungläubigen Vorzeichen von Gemetzeln.

    Das Christentum ist eine Unverschämtheit, die wir nicht als Liebenswürdigkeit tarnen dürfen.

    Auf das Zweite Vatikanische Konzil sind nicht Feuerzungen herabgekommen, wie auf die erste Apostelversammlung, sondern ein Bach von Feuer: ein Feuerbach.

    Die nationalistische Xenophobie bewahrt die Unversehrtheit köstlicher Speisen auch für die, die weder Nationalisten noch xenophob sind.

    Die moderne Welt wird nicht bestraft. Sie ist die Strafe.

    Der Fortschritt ist die Geißel, die Gott für uns auswählte.

    Das Wort „Menschlichkeit“ im Munde eines Katholiken ist Zeichen des Abfalls vom Glauben, im Munde des Ungläubigen Vorzeichen von Gemetzeln.

    Noch langweiliger als die Arbeit ist die Lobrede auf sie.

    Gott verlangt nicht unsere „Mitarbeit“, sondern unsere Demut.

    Die Wichtigkeit, die es dem Menschen beimißt, ist das Rätsel des Christentums.
    In den Händen eines progressiven Klerus verkommen die Evangelien zu einer Sammlung ethischer Trivialitäten.

    Man muß an Gott glauben, um den Dingen Wichtigkeit beimessen zu können.

    Grausig wie ein städtebauliches Projekt.

    Zu den Schrecken des Kommunismus muß man zählen, daß es keine andere Lektüre gibt als die Prosa linker Schriftsteller.

    Zivilisierte Individuen sind nicht das Produkt einer Zivilisation, sondern deren Ursache.

    Reaktionär sein heißt verstehen, daß der Mensch ein Problem ist, für das es keine menschliche Lösung gibt.

    Indem wir der Welt einen globalen Sinn erfinden, berauben wir sogar die Fragmente des Sinns, die sehr wohl einen haben.

    Die großen Industriemessen sind die Musterkollektionen all dessen, was der Mensch nicht benötigt.

    Ohne Geldsorgen stirbt der Dummkopf vor Langeweile.

    Der Christ weiß, daß das Christentum bis zum Ende der Welt hinken wird.

    Der Christ hat eine doppelte Pflicht: für das Christentum zu kämpfen und zu wissen, daß es zugrunde gehen wird.

    Der Fortschritt bereitet der Menschheit ein Leichenbegängnis mit prunkvollen Hekatomben.

    Eine gewisse Zeit lang nichts als Latein und Griechisch zu lesen, ist das einzige, was die Seele ein wenig desinfiziert.

    Sklave der Maschine ist weniger der Produzent als der Konsument.

    Wer eine neue Maschine erfindet, erfindet der Menschheit eine neue Verkettung in neue Knechtschaften.

    Die Menschheit wird eines Tages feierlich der Ereignisse gedenken, welche die Demontage der Industriegesellschaft eingeleitet haben.

    Der Moderne sucht allem voran eine Religion, die die Gnade leugnet.

    Bei der Mehrzahl der Leute ist es einem heutztuage lieber, wenn sie feindselig von der Religion sprechen.

    Die Technik interessiert kaum denjenigen, der vom Leben nur wichtige Dinge verlangt.
    Jene, die nur die Gnade geben kann.

    Die heitere Gemütsruhe ist der Seelenzustand desjenigen, der ein für allemal sämtliche Dinge in Gottes Hände gelegt hat.

    Das Herz lehnt sich nicht gegen den Willen Gottes auf, sondern gegen die „Warums“, die man ihm zu unterstellen wagt.

    Gebet, Krieg, Ackerbau sind mannhafte Beschäftigungen.

    Gott ist keine Erfindung, sondern ein Fund.

    Der Wille eines Volkes, seine genetische Zusammensetzung „rein“ zu erhalten kann eine Anmaßung sein, doch es ist keine Dummheit, denn gibt es auch keine reinen Rassen, so gibt es doch gelungene Mischungen.

    In einem perfekten Strafgesetzbuch würde die Todesstrafe auf Vulgarität kommen.

    Der Atheist ist respektabel solange er nicht lehrt, daß die Menschenwürde das Fundament der Ethik und die Menschenliebe die wahre Religion ist.

    In einer zivilisierten Gesellschaft würden die Techniker in der Gesindeküche essen.

    An Gott glauben, auf Christus vertrauen, mit Schalkhaftigkeit schauen.

    — Nicolás Gómez Dávila

    http://1.bp.blogspot.com/-E3Or8Elkoz8/U7tdcL6ZkfI/AAAAAAAABAk/6Et7D4rbfGM/s1600/Go%CC%81mez+Da%CC%81vila+con+su+hija.jpg

    • Papsttreuer

      Ich gebe zu, ich habe mit mir gehadert, diesen Kommentar freizuschalten. Das Format eignet sich nicht zu einem differenzierten Austausch, wie er bei einem solchen Thema notwwendig wäre. Aber ein paar Anmerkungen möchte ich machen:

      1) Eugenik ist in höchstem Maße unchristlich; es gibt schlicht kein Argument für einen rein gehaltenen Genpool oder ähnliches. Man mag es noch so sehr an den realen Anforderungen der Welt messen, es wird nicht gut. Was aus Ansätzen der Eugenik wird, haben wir in Deutschland ausreichend betrachten müssen.

      2) Das Leben ist uns von Gott geschenkt, unabhängig davon, unter welchen Umständen es erschaffen ist. Eine Ablehnung von Unzucht führt niemals zu einer Ablehnung daraus entstandener Menschen. Ihre Erfahrungen sind offenbar andere, und mir bleibt nur, für Sie zu beten, denn wenn man Ihnen Ihre „Herkunft“ vorgeworfen haben sollte, dann ist das nicht nur falsch sondern auch grausam. Den wahren Vater, den wir allerdings haben – insofern schlage ich vor, den Vortrag, der zu diesem Beitrag tatsächlich gehört, durchaus auch mal anzuhören – ist Gott im Himmel. Er liebt uns nicht nur in einem philantropischen Sinne sondern ganz persönlich, welche Herkunft, Hautfarbe, Gestalt, Intelligenz … wir auch immer haben.

      3) Davila eignet sich kaum für eine lange Auflistung seiner Aphorismen. Jeden einzelnen der Sätze muss man „kauen und schmecken“, sonst ergeht man sich in heftigem Nicken und meint, ihn schon verstanden zu haben.

      Gottes Segen für Sie und Ihren Weg … ich bete und hoffe, Sie finden als Christ geeignete Ansprechpartner (vielleicht einen Priester in Ihrer Gemeinde), mit dem Sie die Fragezeichen, die Sie an Ihr Leben machen, auflösen können.

    • akinom

      Wie gut, dass Sie sich diese Lasten alle von der Seele geschrieben haben! Ich hoffe, dass auch ein guter geistlicher Begleiter davon erfährt. Im festen Vertrauen darauf, dass der Herr auf krummen Zeilen gerade schreiben kann und das Schwache erwählt nehme ich Sie ganz besonders ins Gebet in unerschütterlichem Vertrauen, dass Ihr Kampf zu einem wunderbaren Ziel führen wird.

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