PTB - PAPSTTREUERBLOG
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Andere Seiten
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz

Moving Mountains: Was, wenn nicht der Glaube, kann Berge versetzen?

28. Oktober 2016 by Papsttreuer
Lesezeit 5 Minuten
Print Friendly, PDF & Email

 Rezensionen

Mit „Moving Mountains“ hat John Eldredge, Freikirchler aus den USA, ein für jeden Christen interessantes Buch über das Gebet geschrieben. Lesen!

Wenn es etwas Wichtiges im Leben eines Christen gibt, dann ist es der Kontakt zu Jesus Christus selbst. Es ist ja nicht so, dass wir einfach nur glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, gestorben und wieder auferstanden ist und dadurch unser aller Erlösung erwirkt hat. Das ist zwar alles richtig, aber das wäre noch göttlicher Selbstzweck. Gott ist aber die Liebe, Jesus, seine Geburt, sein Leben und Leiden und seine Auferstehung sind Ausdruck dieser Liebe. Und also sucht Jesus nicht einfach nur unsere Rettung – er bittet, er wirbt um unsere Liebe. „Mich dürstet“ – dieses Wort Jesu am Kreuz wird vielfach so gedeutet, dass Jesus Durst hat nach der Liebe der Menschen.

Keine Liebe ohne Beziehung

Und damit sind wir mitten im Thema – denn Liebe ohne Beziehung geht nicht. Man kann Barmherzigkeit zeigen, man kann großmütig sein, aber Liebe ist eine Entscheidung, die ich in Bezug auf eine Beziehung treffe. „Ich liebe alle Menschen“ oder „Ich liebe die Flüchtlinge“ – das ist begrifflich durchaus nicht unüblich, hat aber eine ganz andere Bedeutung als die Liebe, die Gott zu uns hat. Er steht in Beziehung zu uns und sucht unsere Nähe. Die Geburt seines Sohnes beweist das, aber sie ist nicht das Ende dieser Geschichte. Denn wenn ich mich frage, ob ich Jesus denn auch liebe, dann tue ich gut daran, ihn kennen zu lernen.

Das kann ich zum Beispiel tun, indem ich in der Bibel nachlese – Altes und Neues Testament beschreiben in Summe sehr gut, wie Gott ist, wie Jesus also ist. Nicht immer sind die Geschichten leicht zu verstehen, ihre Bedeutung für uns heute zu interpretieren. Man kann aber darüber nachdenken, auch andere Autoren lesen, die sich darüber Gedanken gemacht haben. Ich will das nicht gering schätzen, aber andererseits: Würden Sie von einem Menschen, dessen Biografie sie gelesen haben, behaupten, dass Sie ihn kennen? Es reicht also nicht, über Jesus etwas zu lesen, über ihn zu reden, sondern es geht darum, ihn zu erleben und mit ihm zu sprechen. Gerade das Gespräch eignet sich zum Aufbau und zur Pflege von Beziehungen. Und wie spricht man mit Jesus? Einfach gesagt: Im Gebet!

Den Willen Gottes kennen

Meist wird das Gebet nur wahrgenommen als Bitt- oder auch mal Dankgebet, meistens geht es darum, was wir von Jesus wollen: Bitte, heile meine kranke Mutter, sorge dafür, dass meine Kinder gesund bleiben, hilf mir bei der Arbeitssuche; danke, dass du mich heute so reich beschenkt hast, dass ich einen alten Freund wieder getroffen habe … Ich will nicht sagen, dass das nicht ehrenwerte Gebete, Gespräche mit Christus wären, aber baut man so eine Beziehung auf? Mein geistlicher Leiter hat mir das mal so erläutert, dass bei Vielen das Gebet mit dem Nachdenken und Reden „über“ Gott beginnt. Es folgt das Sprechen mit Gott aus „meiner Perspektive“. Doch wesentlich ist es, die Perspektive Gottes einzunehmen. Verglichen hat er die letzten beiden Schritte mit der Beziehung einer Frau zu einem Mann: Vielleicht schenkt sie ihm eine Krawatte, aber zu Beginn der Beziehung wird es eine sein, die ihr selbst gefällt. Eine enge Beziehung, Liebe, führt dann dazu, dass sie ihm eine Krawatte schenkt, wie er sie mag, auch wenn sie seinen Geschmack nicht nachvollziehen kann. Sie macht seinen Willen zu ihrem.

Das ist das Ziel: Meinen Willen mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Dabei geht es nicht um Unterwerfung unter seinen Willen sondern darum, zu begreifen, dass der Wille Gottes der bessere ist als meiner. Dass ich mein Herz für Gottes Liebe umso weiter öffnen kann, je mehr ich meinen Willen seinem angleiche. In dem Moment bete ich nicht mehr in erster Linie um die Erfüllung eines konkreten Wunsches sondern darum, dass Jesus das Ruder in meinem Leben übernimmt. Ich weihe ihm mein Leben, weil ich weiß, dass er den besseren Plan dafür hat. Und dann bete ich um Erkenntnis, um was ich beten sollte. So stellt sich ab und an die Frage, wieso Gott manche Gebete erhört, andere nicht. Der eine betet um die Genesung seins todkranken Kindes und wird erhört, das Kind eines anderen Beters stirbt. Hat der zweite schlechter gebetet, nicht genug, nicht die richtigen Worte verwandt? Wer so denkt, hat im Hinterkopf schon einen grausamen Gott, der demjenigen, der – nur als Beispiel – den Rosenkranz nicht auswendig kann, eine lange Nase dreht. Mit Liebe hätte das nichts zu tun und darum kann es nicht von Gott sein.

Übung macht den Meister

Aber womöglich gibt es einen Grund, warum Gott in manchen Fällen (scheinbar) nicht eingreift, in anderen schon. Und gerade in solchen Situationen, in denen man an Gott verzweifeln möchte, ist es gut, zu bitten, den Willen Gottes besser zu erkennen und nachzuvollziehen. Wie es sich für eine gute Beziehung gehört, die sich zur Liebe gewandelt hat – Liebe auf den ersten Blick gibt es in dieser Definition nicht – braucht man für solche Erkenntnisse Zeit und „Übung“. Übung im Gespräch mit Christus, das eben aufgrund dessen, dass er für die meisten Menschen nicht optisch sichtbar ist, durchaus eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Und warum da nicht auch Hinweise zu nutzen, wie man denn beten kann – jemanden fragen, der damit bereits intensive Erfahrungen gemacht hat. Das kann ein guter Freund sein, besser ein geistlicher Leiter, aber auch ein gutes Buch kann helfen.

Der Glaube versetzt Berge, wer glaubt, kann mit seinem Gebet Berge versetzen: „Moving Mountains: Praying with Passion, Confidence, and Authority“ ist ein noch recht neues Buch von John Eldredge, das derzeit zwar in Deutschland erhältlich ist, aber noch nicht in deutscher Übersetzung. Wer also wie ich ein Fan dieses amerikanischen Freikirchlers ist, und sich für seine Sicht auf das Thema interessiert, sollte ein wenig sprachfest im Englischen sein. Abgesehen von Bibeltexten, die man dann aber nachlesen kann, ist das Buch allerdings nicht allzu komplex geschrieben – durchaus machbar für jemanden, der Schulenglisch beherrscht. Und in den oben genannten Fragen bekommt man Antworten, Hilfestellungen zum Gebet, Einsichten, die man für sich nutzbar machen kann.

Behaltet das Gute

Es gibt dabei durchaus die eine oder andere Stelle, die ich aus meiner eigenen Erfahrung in Frage stellen würde (auch theologisch bin ich bei manchen Aussagen skeptisch), aber andererseits offenbart sich Gott – davon bin ich überzeugt – jedem so, wie er es braucht. Darum möchte ich auch hier keine Kritik anbringen, sondern den Lesern dieses Blogs einfach empfehlen, sich selbst einen Eindruck zu machen. John Eldredge ist immer eine lohnende Lektüre; erfrischend zu lesen und den eigenen geistlichen Horizont erweiternd. Das gilt für die vielen „Ungezähmter-Mann“-Bücher genau so wie für dieses Buch. Nein, er ist kein katholischer Autor und sicher – das kommt in anderen Büchern deutlich zum Ausdruck – kein Fan der katholischen Kirche. Aber was das angeht: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1 Thess 5,21) – das sollte hier das Motto sein. Von mir jedenfalls eine Leseempfehlung für jeden, der sich auf praktische Weise mit seinem eigenen Gebetsleben auseinandersetzen möchte und Impulse sucht, wie er seine Beziehung zu Christus intensivieren kann.

John Eldreges „Moving Mountains: Praying with Passion, Confidence, and Authority“ ist 2016 bei Ransomed Heart erschienen und auch als Hörbuch und eBook erhältlich:

movingmountains-book-2x-min

Weitere Rezensionen auf dem PAPSTTREUENBLOG:

  • Cover Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim
    Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim
  • Serotonin
  • Frei.Mann.Sein. - Stell dich dem Kampf um sexuelle Reinheit
  • Glauben du musst - Star Wars und der christliche Glaube
  • Die Kunst des lässigen Anstands - 27 altmodische Tugenden für heute
  • Die Benedikt-Option – Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft
  • White Rabbit oder Der Abschied vom gesunden Menschenverstand
  • Die Tuttle-Zwillinge und Das Gesetz
  • Von Ablasshandel bis Zölibat - Das 'Sündenregister' der katholischen Kirche
  • Ich liebe Dich so, wie ich bin!
  • Genesis - Ein Krimi mit Folgen
  • Das Ende des Papiergeld-Zeitalters - Ein Brevier der Freiheit

Nie mehr Neuigkeiten und Beiträge des PAPSTTREUENBLOGs verpassen? Einfach hier klicken für Abonnement und Newsletter.

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken 
  • teilen 
  • mitteilen 
Posted in: Allgemein Tagged: Der ungezähmte Mann, Freikirche, Gebet, Gebetsleben, John Eldredge, Moving Mountains

Volltextsuche

Aktuelle Beiträge

  • Avatar: Auf der Suche nach dem Paradies
  • YouTube: Die Bibel in einem Jahr
  • „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategoriewolke

Your browser doesn't support the HTML5 CANVAS tag.

  • Betrachtung
  • Mission Manifest
  • YouTube
  • Betrachtung am Sonntag
  • Familie
  • Glauben
  • Gesellschaft
  • Link der Woche
  • Lebensrecht
  • Papst Franziskus
  • Kirche
  • Politik
  • Allgemein
  • Gender Mainstreaming
  • Rezensionen
  • In eigener Sache
  • Fastenzeit
  • Heiliges Jahr
  • Libertarismus
  • Familiensynode

Neueste Kommentare

  • XXX bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Lehrer Lämpel bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte
  • Liesl Karlstadt bei „Ein Gigant der Theologie“: Warum ich Papst Benedikt heute um Verzeihung bitte möchte

Kategorien

Archiv

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.org

Seiten

  • Über mich
  • Impressum/Disclaimer
  • Datenschutz
  • Andere Seiten
  • Kontakt

Kalender

Oktober 2016
M D M D F S S
 12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
31  
« Sep   Nov »

Copyright © 2023 PTB - PAPSTTREUERBLOG.

Church WordPress Theme by themehall.com

Scroll Up

    Previous Post

  • Erste Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz: Konservativ, meist gläubig und sogar ein bisschen liberal

    Next Post

  • US-Wahlen: Raus aus der Meinungsblase