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Göttlich schön: Das nackte Bein Mariens

7. Oktober 2016 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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 Rezensionen

Bernhard Kreutners Abhandlung „Göttlich schön“ ist lesenswert. Nur den Untertitel und das Bild hätte man sich sparen können.

Kann man Schönheit definieren? Kann man sie mathematisch analysieren? Versuche dazu gibt es viele, und manch einer mag hoffen, in Bernhard Kreutners Buch „Göttlich schön – Warum die Heilige Maria auch für Victoria’s Secret werben könnte“ einen Ansatz dazu zu finden. Solche Hoffnungen enttäuscht er – zum Glück – macht aber mit seiner Reise durch Geschichte, Epochen, Kulturen und Religionen deutlich, dass es tatsächlich Gemeinsamkeiten in der Betrachtung der Schönheit gibt.

Die Schönheit der Frauen

Er fokussiert dabei auf das, was die Welt, zumindest die Männerwelt, klassisch als schön betrachtet: Die Frau. Ab und zu gibt es auch Hinweise auf generelle Schönheit, die der Natur, auch die Schönheit von Männern. Kreutner aber ist ein – im wirklich positiv gemeinten Sinne, nicht in einem sexistischen – ein Fan der Schönheit der Frau. Die hat es ihm angetan, und abseits von unterschiedlichen Proportionen im Detail findet er doch immer wieder Ähnlichkeiten in dem, was zu allen Zeiten und in allen Kulturen dieser Welt für schön gehalten wurde.

Einem Faktencheck kann ich seine Hinweise nicht unterziehen, sie erscheinen aber durchaus nachvollziehbar. Was vor 100, 500 oder auch Tausend Jahren für schön gehalten wurde, wird auch heute noch nicht als hässlich betrachtet. Und umgekehrt würde man auch das, was heute als schön betrachtet wird, auch vor tausend Jahren für angenehm zu betrachten gehalten haben. Dabei geht Kreutner – bevor Widerspruch ertönt – in der heutigen Zeit nicht von sogenannten „Schönheitsidealen“ in der Kunst aus, sondern von dem, was generell als schön betrachtet wird. Eine Annäherung daran erlaubt ein Blick in Werbung und Film: Mit Hässlichkeit, wenn sie nicht Teil der Geschichte ist, kann man in diesem Bereich nicht gewinnen, und wenn in der „Kunst“ Menschen, besonders Frauen, hässlich dargestellt werden, dann ist nachvollziehbar, warum sich derartige Bilder in der Werbung nicht durchsetzen: Sie funktionieren schlicht nicht.

Die Schönheit der Gottesmutter

Und was hat das nun mit der Heiligen Maria zu tun? Ganz einfach: Auch ihre Darstellungen entsprechen seit jeher den jeweiligen Schönheitsidealen. Wir wissen heute nicht, wie Maria wirklich aussah, aber erstens käme niemand auf die Idee, Maria als hässlich darzustellen, und zweitens – das ist allerdings nur eine Annahme Kreutners, die ich allerdings teile – wenn es einen Gott gibt, wird er eines seiner Lieblingsgeschöpfe nicht hässlich erschaffen. Und weil Mariendarstellungen zu allen Zeiten den Schönheitsidealen entsprachen, die über die Geschichte gar nicht so unterschiedlich sind, ist auch durchaus der Schluss möglich, dass mit dieser Schönheit auch eine Victoria’s-Secret-Werbekampagne funktionieren würde.

Dabei erscheint mir der daran angelehnte Untertitel des Buches sowie das Titelbild, auf dem eine Marienfigur mit aus dem Kleid herausblitzendem Bein in vermutlich hochhackigen Schuh, dargestellt ist, als zu reißerisch. Vielleicht ist es eher mein persönliches Schönheitsideal gepaart mit meiner Vorstellung vom Göttlichen, die eher das Geheimnisvolle in den Vordergrund stellt, aber eine derartige Darstellung erscheint mir schlich unnötig. Für mich ist durchaus nachvollziehbar, dass Maria schön war, dazu muss ich kein neckisch hervorgerecktes Knie sehen, das bei den meisten andere Assoziationen als nur die reine Schönheit hervorrufen wird.

Gott macht schön

Aber davon abgesehen, ist der gut 130 Seiten lange Ausflug in die Welt der Schönheit durchaus lohnend. Und in einer Welt, in der eine In Urin getauchte Jesusfigur oder eine Theaterdarstellung, in der Jesus eine Muslima vergewaltigt, als „Kunst“ verkauft werden sollen, ist es erholsam festzustellen, dass derartige Hässlichkeiten alles Mögliche sein können, aber niemals göttlich.

Wes Geistes Kind die Schöpfer solcher Monstrositäten sind, mag sich jeder selbst denken. Als Christen, die wir an Göttlichkeit glauben, bleiben wir bei der Schönheit. Und wenn Kreutner deutlich macht, dass es so etwas wie eine universelle Schönheit gibt, dann wissen wir auch, wer sich die ausgedacht hat.

Bernhard Kreutners „Göttlich schön – Warum die Heilige Maria für Victoria’s Secret Werbung machen könnte“ ist im Mai 2016 im Juwelen-Verlag erschienen:

goettlich-schoen

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Posted in: Gesellschaft, Glauben, Rezensionen Tagged: Bernhard Kreutner, Heilige Maria, Juwelen, Schönheit

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