7 Comments

  1. Gerd

    Püttmann reiht sich ein in die Schar die hinter jedem AFD Wähler einen Rechtsradikalen wittert. Das ist mittlerweile so abgenutzt, dass es nur noch langweilt. Die Frage wie katholisch Deutschland ist, geht total am Thema vorbei. Wie gläubig die katholischen Deutschen sind, wäre schon eher ein Thema. Ich persönlich kenne zig Katholiken die null Ahnung von ihrem Glauben haben und mir allerdings vorwerfen AFD Wähler (also rechts) zu sein, weil ich die Zuwanderungspolitik unserer Regierung für problematisch halte,mit dem Argument, es wäre nicht im Sinne Jesu Motive von Flüchtlingen zu hinterfragen. Außerdem hätte ich das Prinzip der Nächstenliebe nicht verstanden. Es bleibt mir nur die Feststellung des Herrn: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?

    • Papsttreuer

      Zur Verteidigung Püttmanns muss ich sagen, dass es vor allem im ersten Abschnitt des Buches genau um die Einstellungen auch zur kirchlichen Lehre unter den Katholiken (genau so wie unter Protestanten und anderen) geht. So sind meine Erläuterungen zu diesem Teil zu verstehen. Nicht überraschend ist dabei, dass viele Katholiken nur noch bedingt hinter einzelnen Lehren Jesu und der Kirche stehen … aber das im Detail in einer Rezension zu erläutern hieße, das Buch halb abzuschreiben.

      Von daher: Auf den dritten Abschnitt des Buches trifft Ihre Äußerung zu, die ersten beiden sind weitgehend gelungen. Diese Unterscheidung muss man der Fairness halber schon machen.

      Gottes Segen für Sie!

  2. Gerd

    „Dieser Essay beleuchtet konfessionelle Konkurrenzen und wagt eine kleine katholische „Leistungsschau“. Er setzt sich aber auch kritisch mit Versuchungen einer schrumpfenden katholischen Kirche auseinander und bricht eine Lanze für die Ökumene.“ (Verlagsinformation)

    Die Höhe des Berges von gebrochenen Lanzen dürfte locker die Entfernung von der Erde zum Mond und zurück ausmachen. Tut mir leid, aber wenn ein Essay auf die Ökumene setzt, schalte ich einen oder mehrere Gänge zurück. Ich nenne das den „katholischen Reflex“. Man möge es mir nachsehen.

    Auch ihnen natürlich Gottes Segen

  3. Gerd Schütz

    Ihre Kritik ist bei trotz der zur Schau gestellten Sachlichkeit unausgegoren, Die Schnittmengen zwischen den genannten Katholiken und rechtspopulistischen Positionen ist offensichtlich, Ockenfels tritt ja geradezu als Fahnenschwenker der AfD auf. Dass es im Katholizismus einen mit dem Evangelium unvereinbaren Vorbehalt gegenüber Fremden gibt, zeigt ein Blick nach Polen. Selbstverständlich ist also der dritte Teil des Buches der dramatisch wichtigste!

    • Papsttreuer

      Mein Punkt dreht sich genau darum: Es werden „offensichtliche“ Schnittmengen angenommen; diese sollte man aber dann nicht anders behandeln, als man die Thesen in den ersten beiden Teilen überprüft hat, in dem Fall eben statistisch. Ist doch nicht schwer (macht aber natürlich Arbeit, die nur ein Meinungsforschungsinstitut wird leisten können):
      – eine rechtspopulistische These in den Raum stellen (deren Rechtspopulismus aber bitte auch begründen)
      – Deren Wiederhall in der Gesellschaft abfragen (Gesamt, „rechtes“ Wählerspektrum, Katholiken (regelm. Kirchgänger, eher Fernstehende, sich selbst als konservativ einschätzende)
      – Falls möglich: Entwicklungslinien aufzeigen
      Das ist der Anspruch der ersten beiden Abschnitte, und der wird im dritten Teil nicht eingelöst. Stattdessen macht Püttmann rechtspopulistische Thesen (teilweise auch nur den Dialog zwischen Katholiken und Vertretern einer solchen politischen Richtung) in einigen katholischen Peer-groups als demoktatiegefährdend aus – ohne empirischen Nachweis. Da sollte man sich schon entscheiden: Sachliche Beweisführung oder reine Meinungsmache.
      Der dritte Teil hätte also der wichtigste werden können, ist aber am eigenen Anspruch gescheitert.

  4. Gerd Schütz

    Nunja, Püttmann kommt ja aus ebendiesem rechten Spektrum, das sich mit Benedetto zunehmend radikalisiert hat, und weiß was da los ist. Seine Sicht ist also per se eine Expertensicht. Er kennt die Jungs ja allesamt aus der persönlichen Begegnung, da bedarf es keiner Zahlen und Statistiken, das Phänomen Rechtskatholizismus liegt offen zutage, zumindest im Internet ;-)

    • Gerd

      Püttmann will ein Buch verkaufen….das ist schon alles. Wenn es in unserer Stadtbücherei liegt, und das ist so sicher wie das Amen am Gebetsschluß, könnte es sein, dass ich mal einen flüchtigen Blick hinein werfe.
      Ach ja, das geht auch noch: Der Begriff Rechtskatholizismus ist eine Nebelkerze die in Richtung Nullnummer tendiert.

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