9 Comments

  1. Gerd

    Keine Tageszeitung und keine Nachrichten. Die einzige Waffe der Presse hierzulande zu entkommen.

    • Papsttreuer

      Es ist doch eher eine Frage, wie man liest … denn außerhalb von Tageszeitungen und Nachrichten (was man so Mainstreampresse nennt) sind die Quellen ja auch nicht völlig interessenfrei aufgestellt. Wollen wir doch mal nicht annehmen, dass „rechte“ Journalisten die besseren Vertreter ihrer Zunft wären als „linke“, oder?
      Gottes Segen für Sie!

    • Papsttreuer

      Nehmen wir die Junge Freiheit – lese ich selbst gerne, bilde mir aber nicht ein, dass ich hier interessenfreie (und seien es die eigenen politischen Einstellungen der Journalisten und Redakteure) Berichterstattung sehe. Von anderen Druckerzeugnissen wie Compact oder Medien wie RT oder epochtimes oder ähnlichen ganz zu schweigen. Ob die Schubladisierung rechts/links dabei immer passt, sei mal dahin gestellt, als „Mainstream“ werden die genannten aber wohl kaum durchgehen.

      Interessant sind dagegen Medien wie die eigentümlich frei aber auch Cicero: Da hat man den Luxus auch gegensätzliche Meinungen zu lesen – wo findet man das in der Ausprägung heute noch?

    • Gerd

      „Kepplinger macht durchaus darauf aufmerksam, dass das beschriebene Fehlverhalten nicht den Durschnitt der Berichterstattung darstellt, durch solche Einzelfälle aber dennoch erhebliche Folgewirkungen erreicht oder zumindest unterstützt werden,“

      Zu diesen erheblichen Folgen gehört m.E, eben genau, dass der „normale“ Presse-Nutzer, diesen Durchschnitt der Berichterstattung (auf den er ein Recht hat) nicht mehr wahr nimmt und wahrnehmen will. (Das gilt z.B. für meine Frau und mich) Wenn ich z.B. ständig darüber „informiert“ werde, dass der (hoffentlich) rechtmäßig gewählte Präsident der USA eine Dumpfbacke ist, dann steckt keine exakte Berichterstattung dahinter sondern pure Ideologie, die natürlich systematisch daher kommt. Ohne System funktioniert die beste Ideologie nicht. Ich hatte mal vor ein paar Jahren ein interessantes Gespräch mit einem Redakteur der Rheinischen Post. Dieser hatte die gezielte Abtreibung von Mädchen in Indien zum Thema eines Artikels gemacht. Auf die einfache Frage meinerseits, (telefonisch) ob es denn nicht mal anstehen würde einen Bericht über abgetriebene Mädchen in Deutschland zu bringen, so nach dem Motto, jeder kehr vor seiner Tür, versprach er mir hoch und heilig mein Anliegen in die nächste Redaktion Konferenz einzubringen……Der Artikel ist nie erschienen. Er wird auch nicht erscheinen. Das ist pure Ideologie. Nur wie ich die benennen soll, dazu fehlt mir der Verstand. Als Christ weiß ich natürlich mehr. Deswegen brauche ich keine Nachrichten.

  2. Morgenes

    „…Kepplingers Buch setzt auf Zahlen, möglichst neutrale Statistik und interpretiert diese…“

    Frau Merkel sagt zu diesem Buch, das sie sicher nicht lesen wird: Nicht hilfreich!

    • Papsttreuer

      Eigentlich ganz im Gegenteil, da das Buch keinen Beleg dafür liefert, dass es sich um politische Einflussnahme von außen handelt, sondern das Problem der Presse sich ganz aus deren Inneren erklären lässt. Das hören die, die immer noch meinen, Springer/Mohn diktierten den Redaktionen morgens ins Heft, was sie schreiben müssen, natürlich nicht gern, ist aber die deutlich bessere Erklärung als die einer die Presse einbindenden Weltverschwörung. Insofern wäre das Buch für Angela Merkel sehr hilfreich, wenn ich auch nicht annehme, dass sie es lesen wird.
      Gottes Segen für Sie!

  3. Glöckner

    Das Buch liefert also keinen Beleg dafür, daß es sich um politische Einflußnahme von außen handelt?
    Dazu möchte ich anmerken:

    1. Könnte es ja sein, daß es diesen Einfluß trotzdem gibt, er jedoch nur sehr viel indirekter, diffiziler vonstatten geht, zum Beispiel als ein Tauschgeschäft: Story bzw. Interview gegen entsprechende wohlwollende Berichterstattung.
    2. Wenn klar ist, daß das Gros der Journalisten rotviolettgrün denkt, dann ist der systemische bzw. systematische Fehler ein ideologischer!
    3. Bei den aktuellen Verlaufszahlen reicht es, wenn die Chefradakteure ideologisch ausgerichtet sind, daß der Rest der Zeitung ihnen zum Munde schreibt.
    4. Mittlerweile geht es auch darum, sein Blatt dem Staate als erhaltenswürdig zu präsentieren, um möglicherweise zukünftig in den Genuß staatlicher Förderung zu gelangen.
    5. Wäre das Problem nicht ideologisch bedingt, blieben nur zwei mögliche weitere Erklärungen: Die Mehrheit der Journalisten wäre dann überdurchschnittlich verblödet oder überdurchschnittlich korrupt.

    • Papsttreuer

      In der Tat liefert das Buch keinen Beweis dafür, dass es eine politische Einflussnahme NICHT gibt, es liefert auch keinen Beweis dafür, dass es andere Zusammenhänge NICHT gibt, es liefert auch keinen Beweis dafür, dass die Journalisten NICHT von Marsmännchen entführt wurden, die sie einer Gehirnwäsche unterzogen haben. Im Buch wird aber sehr deutlich nahegelegt, dass solche Zusammenhänge gar nicht nötig sind, um die Effekte zu sehen, die hier – auch das eine Einschränkung auf bestimmtes journalistisches Fehlverhalten – mit Skandalisieren und Totschweigen beschrieben sind. Die Meinung „Da steckt doch bestimmt die Merkel dahinter“ ist damit also NICHT widerlegt, im Sinne eines Ockhamschen Rasiermessers aber auch nicht naheliegend.

      Wer trotzdem glauben will, dass Merkel/Springer/Soros hinter all dem stecken, der wird sich durch das Buch nicht beirren lassen. Interessant ist aber, dass beispielsweise bei den Berichten zu Fukushima eine kleine Anzahl von Journalisten, die nicht nur einem linksgrünen Weltbild fröhnen (was statistisch die meisten tun) sondern dafür auch bereit sind, journalistische Qualitätsstandards über Bord zu werfen, ausreicht, um die beobachteten Effekte zu erzielen. Das ist immer noch kein Ruhmesblatt, weder für diese Journalisten, noch für die anderen, die diese schwarzen Schafe decken und gewähren lassen. Es ist aber eine ganz andere Nummer als „staatlich gelenkte Medien“.

      Gottes Segen für Sie!

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